Persönliche Fassung
13 [Unser Herr hat Folgendes gesprochen:]
„Mein Diener wird Erfolg haben,
- Er wird erhöht, erhoben und erhaben sein!
14 Wo einst es einem vor ihm grauste
- Weil er so unmenschlich entstellt war,
- So widermenschlich seine Form -
15 Da wird man ihn dereinst bestaunen;
- Selbst Könige werden sprachlos sein.
Denn Unbeschreibliches wird man dann sehen,
- Und Unerhörtes wird man dann begreifen,
- [Und sagen:]
1 ‚Kann das wahr sein, was wir da vernahmen?
- Dass unser Herr an diesem Wunder wirken würde...
2 Er wuchs ja heran wie ein verkrüppelter Keimling,
- Er sprosste auf wie ein Schössling aus trockenem Boden.
Er war zu hässlich, als dass er uns behagen,
- Zu gräulich, als dass er uns gefallen hätte können.
3 Ausgestoßen war er und verachtet,
- Schmerz und Leiden waren ihm vertraut.
Drum dachten wir, Gott habe ihn verlassen,
- Und haben ihn verachtet und verschmäht.
4 Dabei war es doch unser Leid, das er getragen,
- Und unser Schmerz, den er auf sich geladen hat.
Wir dachten gar, Gott habe ihn gezüchtigt,
- Gott habe ihn verurteilt und gestraft.
5 Doch unsre Schuld hat ihn verwundet
- Und unser Unrecht ihn verletzt.
Sein Fluch war unser Segen
- Sein Leid war unser Heil.
6 Wir waren wie verirrte Schafe,
- jeder lief in eine andre Richtung - und ging fehl.
- Doch unsern Fehl lud unser Herr auf ihn.
7 Er wurde gepeinigt und erniedrigt -
- Doch öffnete er nicht ein Mal seinen Mund,
- Wie ein Lamm, das man zum Schlachten bringt.
Und wie ein Schaf verstummt beim Scheren
- Öffnete er nicht ein Mal seinen Mund.
8 Ganz ohne Urteil und Prozess ging er zu Grunde.
- Wen kümmerte schon sein Geschick?
Ach, dass er aus dem Leben scheiden musste!
- Dass wegen meines Volkes Unrecht er erschlagen wurde!
9 Bei Übeltätern gab man ihm sein Grab,
- bei Frevlergräbern, als er starb,
Obwohl er eine Untat nie begangen
- Und nie die Unwahrheit erzählt.
10 Und dennoch wars der Wille unsres Herrn, ihn zu zerstören.
Wenn nur auch er die Sünden hätte sühnen können -
- Er hätte lang gelebt und Kind und Kindeskind gesehn!
Doch Gottes Willen musste er vollbringen.‘
11 Doch nach dem Dunkel seines Lebens wird er Licht sehen
- Erleuchtung wird ihm dann verliehn im Überfluss,
Weil mein gerechter Diener viele zu Gerechten machen musste
- Indem er ihre Ungerechtigkeiten auf sich nahm.
12 Mit Mächtigen soll er sich Beute teilen,
- Am Gut der Großen soll er Anteil haben,
Weil er den Tod auf sich genommen hat
- Und weil er zuließ, dass man ihn für einen Sünder hielt,
Da er die Schuld der Vielen auf sich lud
- Und für die Frevler eintrat.“
a | Anm. d. Üs.:: Anders als der Erstübersetzer glaube ich nicht, dass Jes 52,13-53,12 wesentlich komplexer und mehrdeutiger ist als ein durchschnittliches hebräisches Gedicht - und würde daher zu einer ganz gewöhnlichen Übersetzungsweise greifen; stellenweise würde ich außerdem andere Übersetzungsentscheidungen treffen (zu diesen - wenn sie durch die FNn der offiziellen Fassung nicht klar werden - vgl. am besten direkt die Diskussionsseite). Daher die folgende Persönliche Fassung. (Zurück zu ) |
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(Sebastian Walter unter Verwendung von Texten der Offenen Bibel)