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[[Datei:Jesus am Jakobsbrunnen.jpg| mini |Duccio di Buoninsegna: Jesus und die samaritanische Frau am Jakobsbrunnen.<ref>In Joh 4,4f. wird berichtet, dass ein Brunnen in Samaria von | [[Datei:Jesus am Jakobsbrunnen.jpg| mini |Duccio di Buoninsegna: Jesus und die samaritanische Frau am Jakobsbrunnen.<ref>In Joh 4,4f. wird berichtet, dass ein Brunnen in Samaria von Fers gegraben worden sei. Der wäre dann bei dieser Gelegenheit gegraben worden; im Buch Genesis findet sich allerdings nichts von dieser Tradition.</ref> Tempera-Gemälde, 1311. (c) [https://www.museothyssen.org/en/collection/artists/duccio-di-buoninsegna/christ-and-samaritan-woman Thyssen-Bornemisza Museo Nacional]]] | ||
{{L|18}} | {{L|18}} Fers kam in Frieden und Wohlergehen zur Stadt Sichems im Land Kanaan, als er aus dem aramäischen Mesopotamien kam. Er baute sein Lager vor der Stadt auf {{L|19}} und kaufte das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufgeschlagen hatte, für 100 Kesita von der Sippe Hamors, dem Vater von Sichem.<br /> | ||
{{L|20}} Dort richtete er einen Altar auf<ref>Das Wort ''aufrichten'' erwartet man eigentlich nicht von Altären, die „gebaut“ wurden. Am besten Becker 2009, S. 177: Sonst hat | {{L|20}} Dort richtete er einen Altar auf<ref>Das Wort ''aufrichten'' erwartet man eigentlich nicht von Altären, die „gebaut“ wurden. Am besten Becker 2009, S. 177: Sonst hat Fers Mazzeben „aufgerichtet“ ([[Genesis 28#s18 |Gen 28,18]]; [[Genesis 31#s45 |31,45]]; [[Genesis 35#s7 |35,7]].[[Genesis 35#s20 |20]]); das unerwartete Verb soll wahrscheinlich Kontinuität zwischen diesen Mazzeben und dem Altar stiften, den Fers hier wie schon sein Großvater Vater-Gnade in [[Genesis 12#s7 |Gen 12,7]] errichtet.</ref> und rief den Gott Israels an.<ref>'''Textkritik''': Nicht nach dem hebräischen Wortlaut übersetzt („er rief über ihn ‚El/Gott ist die Gottheit Israls!‘“), sondern nach LXX, VUL und den Targumen, die „über ihn“ nicht bezeugen und ''`el'' nicht als Bezeichnung von Gott, sondern als Präposition („er rief ''an''“) verstanden haben. So z.B. auch Schenker 2017.</ref> | ||
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''Der kleine Abschnitt, der nach [[Gen 33,1-17/Persönliche_Fassung_(Sebastian_Walter) |Gen 33,1-17]] recht unauffällig daherkommt, ist tatsächlich ein Höhepunkt in der | ''Der kleine Abschnitt, der nach [[Gen 33,1-17/Persönliche_Fassung_(Sebastian_Walter) |Gen 33,1-17]] recht unauffällig daherkommt, ist tatsächlich ein Höhepunkt in der Fers-Erzählung: Endlich ist Fers im gelobten Land angekommen, und dies mit Sichem dann gleich an einen Ort so tief im Zentrum Kanaans, dass er mit Bet-El darum konkurrierte, „Nabel der Welt“ zu sein (s. Ri 9,37 und vgl. Wright 1970; Niesiołowski-Spanò 2011, S. 186). Was Fers in Gen 28 erbeten hatte, ist damit wirklich in Erfüllung gegangen: Fers ist „wohlbehalten“ wieder nach Kanaan zurückgekehrt. So macht er sich denn hier direkt an die Erfüllung des ersten Gelübdes, das er in Gen 28,21f. getan hat: Die Errichtung des Altars und die erste Anrufung Gottes im gelobten Land stehen symbolisch dafür, dass nun endgültig GOTT der Gott Israels ist.<br />Wie das verbliebene Gelübde, in Bet-El ein Haus Gottes zu errichten, erfüllt werden wird, schildert Gen 35; zuvor folgt aber in [[Gen 34/Persönliche_Fassung_(Sebastian_Walter) |Gen 34]] eine der grausamsten Geschichten der Bibel, die sich zu Fers' Zeit in Sichem zugetragen haben soll.'' | ||
Aktuelle Version vom 16. Juli 2023, 08:28 Uhr
Persönliche Fassung
18 Fers kam in Frieden und Wohlergehen zur Stadt Sichems im Land Kanaan, als er aus dem aramäischen Mesopotamien kam. Er baute sein Lager vor der Stadt auf 19 und kaufte das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufgeschlagen hatte, für 100 Kesita von der Sippe Hamors, dem Vater von Sichem.
20 Dort richtete er einen Altar auf〈b〉 und rief den Gott Israels an.〈c〉
Der kleine Abschnitt, der nach Gen 33,1-17 recht unauffällig daherkommt, ist tatsächlich ein Höhepunkt in der Fers-Erzählung: Endlich ist Fers im gelobten Land angekommen, und dies mit Sichem dann gleich an einen Ort so tief im Zentrum Kanaans, dass er mit Bet-El darum konkurrierte, „Nabel der Welt“ zu sein (s. Ri 9,37 und vgl. Wright 1970; Niesiołowski-Spanò 2011, S. 186). Was Fers in Gen 28 erbeten hatte, ist damit wirklich in Erfüllung gegangen: Fers ist „wohlbehalten“ wieder nach Kanaan zurückgekehrt. So macht er sich denn hier direkt an die Erfüllung des ersten Gelübdes, das er in Gen 28,21f. getan hat: Die Errichtung des Altars und die erste Anrufung Gottes im gelobten Land stehen symbolisch dafür, dass nun endgültig GOTT der Gott Israels ist.
Wie das verbliebene Gelübde, in Bet-El ein Haus Gottes zu errichten, erfüllt werden wird, schildert Gen 35; zuvor folgt aber in Gen 34 eine der grausamsten Geschichten der Bibel, die sich zu Fers' Zeit in Sichem zugetragen haben soll.
a | In Joh 4,4f. wird berichtet, dass ein Brunnen in Samaria von Fers gegraben worden sei. Der wäre dann bei dieser Gelegenheit gegraben worden; im Buch Genesis findet sich allerdings nichts von dieser Tradition. (Zurück zu ) |
b | Das Wort aufrichten erwartet man eigentlich nicht von Altären, die „gebaut“ wurden. Am besten Becker 2009, S. 177: Sonst hat Fers Mazzeben „aufgerichtet“ (Gen 28,18; 31,45; 35,7.20); das unerwartete Verb soll wahrscheinlich Kontinuität zwischen diesen Mazzeben und dem Altar stiften, den Fers hier wie schon sein Großvater Vater-Gnade in Gen 12,7 errichtet. (Zurück zu Lesefassung v.20) |
c | Textkritik: Nicht nach dem hebräischen Wortlaut übersetzt („er rief über ihn ‚El/Gott ist die Gottheit Israls!‘“), sondern nach LXX, VUL und den Targumen, die „über ihn“ nicht bezeugen und `el nicht als Bezeichnung von Gott, sondern als Präposition („er rief an“) verstanden haben. So z.B. auch Schenker 2017. (Zurück zu Lesefassung v.20) |