Richter 13: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Oktober 2022, 21:07 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Richter 13)

(kommt später)

Studienfassung (Richter 13)

1 {Und} Die (Söhne Israels=) Israeliten taten wieder (weiterhin), was in den Augen JHWHs böse (schlecht) [war].
Da (gab sie JHWH in die Hand der=) lieferte sie JHWH den Philistern aus für 40 Jahre.


2 Es war ein Mann aus Zoraa aus dem Clanb der Daniten. Sein Name war Manoach (=Ruhe, Ruheort, Heimstatt).c Seine Fraud war unfruchtbar und gebar nicht (hatte nicht(s) geboren).

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Anmerkungen

6-23: Wäre es nur das Anliegen von Ri 13, die Bedeutung Samsons mit der Erzählung von der nasiräischen Schwangerschaft seiner Mutter zu unterstreichen, hätte der Verfasser hier aufhören und direkt zu Vv. 24f. überleiten können. Das aber tut er nicht: Hier erst beginnt der längste Abschnitt von Ri 13, der überwiegend nicht von Samsons Mutter, sondern von seinem Vater erzählt – genauer nämlich davon, wie erstens Manoahs Frau ihm von der Ankündigung des Engels berichtet und dann zweitens der Engel zunächst dies bestätigen und dann auch noch drittens seine Identität, auf die Manoahs Frau ebenfalls schon angespielt hatte, durch ein Wunder unter Beweis stellen muss. ...

aZora - heute = Khirbet Sarra in Palästina. Im AT überwiegend israelitische Stadt im Stammesgebiet von Juda zwischen Jerusalem und dem Gebiet der Schefela am Meer, wo zu Samsons Zeit die Philister siedelten. Hier aber ist Zora noch Wohnort der Daniten. Davon, wie sie u.a. aus Zora ans nördliche Ende Israels umsiedeln, berichtet Ri 18. (Zurück zu v.2)
bClan - Eigentlich sind die Daniten einer der zwölf Stämme Israels, nicht nur ein Clan (also eine soziale Größe zwischen Großfamilie und Stamm). Warum sie hier als „Clan“ bezeichnet werden, ist unklar. Bar 2018, S. 3 fasst gut die vier Positionen zusammen, die aktuell am häufigsten diskutiert werden:
(1) Der Sprachgebrauch könnte unauffällig sein, denn Ri 18,19 könnte man so werten, dass man „Clan“ auch i.S.v. „Stamm“ verwenden konnte (so schon Radak; auch LXXB, L übersetzt mit „Stamm“). Ist das so, kannten aber jedenfalls die Übersetzer von LXXB diesen Sprachgebrauch nicht, die das offenbar schwierige Wort mit zwei unterschiedlichen Begriffen gleichzeitig übersetzten („vom Volk der Familie der Daniten“).
(2) Ist es dennoch wahr, dann vielleicht deshalb: In Num 26 werden die einzelnen Clans der zwölf Stämme aufgezählt. Anders als die anderen Stämme bestand der Stamm Dan nur aus dem Clan der Schuchamiter (Num 26,42), vielleicht konnte deshalb im Falle von Dan „Stamm“ und „Clan“ derart austauschbar verwendet werden können.
(3) Nicht alle Daniten wohnten in Zora; vielleicht werden deshalb diejenigen Daniten, die in Zora wohnten, nur als „Clan“ bezeichnet.
(4) Vielleicht schließlich handelte es sich bei den Danitern, die ja in der direkten Nachbarschaft der Philister lebten, nur noch um einen stark geschrumpften Stamm, und dies soll mit diesem Sprachgebrauch angezeigt werden. Letzteres ist die Mehrheitsmeinung; so z.B. auch Bartusch 2003, S. 168. Sehe ich (S.W.) richtig, gibt es hierfür aber keine Indizien. (Zurück zu v.2)
cManoach - Ein äußerst auffälliger Name für einen Daniten – litten nach Ri 18,1 doch gerade diese darunter, dass einzig sie noch keine endgültige Heimstatt gefunden hatten (so richtig z.B. Webb 2012). Gewiss verweist dieser Name auch bereits voraus auf dieses Kapitel.
Brettler 2002, S. 48, der zu jenen gehört, die glauben, dass Manoach in diesem Kapitel durchweg negativ dargestellt würde, will auch schon den Namen als Kritik lesen: „Mr. Couch-Potato“. Eine schöne Idee, aber haltlos. (Zurück zu v.2)
dDie Frau bleibt das ganze Kapitel hindurch namenlos, daher waren mehrere Traditionen zu ihrem Namen im Umlauf: Laut LAB 224 hieß sie Eluma, Midrasch NumR 10,5 identifiziert sie mit der Hatzlelponi aus 1 Chr 4,3. Auch der Grund für ihre Namenlosigkeit ist unklar. Am sinnvollsten wohl z.B. ALTER und McCann 2002: „Frau“ ist ein Leitwort in Ri 13-16; dass Manoachs Frau hier stets als „Frau“ bezeichnet wird, führt dazu, dass das Wort, das erst ab Ri 14 wirklich bedeutsam werden wird, schon in diesem Kapitel sehr häufig fallen kann. Erwägenswert ist und häufig wiederholt wurde auch die Mutmaßung von Reinhartz 1992, S. 27: Knackpunkt des Kapitels ist u.a., dass auch der gleich auftauchende Engel seinen Namen nicht verrät. Dass damit sowohl Frau als auch Engel namenlos bleiben, nähert die beiden Figuren einander an und steigert so Würde und Bedeutung von Frau Manoach. (Zurück zu v.2)