Psalm 37: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

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{{S|1}} ''Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)''<ref>''Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)'' steht in vielen Psalm-Überschriften: in 73 Überschriften der hebräischen Bibel und sogar in 87 Überschriften des LXX-Psalters. Am besten deutet man sie als Angabe des Verfassers David, nimmt diese Angabe aber nicht historisch, sondern z.B. mit Childs 1971 als alte, aber spätere Interpretationen des folgenden Psalms, die für eine adäquate Auslegung desselben ignoriert werden muss.<br />'''Genauer''': Die Bedeutung des Ausdrucks ist umstritten:<br />(1) In 11QPs<sup>a</sup> 27,4-10 wird festgehalten, David habe 3600 Psalmen und Lieder für die Tempelliturgie verfasst und weitere für besondere liturgische Anlässe (wie ähnlich nach [[1 Könige 5#s12 |1 Kön 5,12]] Salomo 3000 Sprichwörter und 1005 Lieder verfasst haben soll). Ähnlich heißt es in [[Markus 12#s36 |Mk 12,36]] und [[Lukas 20#s42 |Lk 20,42]], David habe „durch den heiligen Geist“ auch ''die'' Psalmen gesprochen, die „im Buch der Psalmen“ gesammelt sind (vgl. fast ebenso b.Pes 117a). Die sehr große Mehrheit der Bibelwissenschaftler gehen daher davon aus, dass das ''leDavid'' in den Psalmüberschriften ''Autoren-Angabe'' sein soll, wie ähnlich ''šir haširim `ašer leŠelomoh'' ([[Hohelied 1#s1 |Hld 1,1]]) sagen solle, dass das „Lied der Lieder ''von'' Salomo“ ''verfasst'' worden sei. Das lässt sich gut mit dem Vers [[Jesaja 38#s9 |Jes 38,9]] stützen, der formal fast identisch mit einigen Psalmenüberschriften gebaut ist und in dem ''miktab leHizqijahu'' fast sicher „Aufzeichnung ''von'' Hizkija“ bedeutet. Es passt auch gut zu den Überschriften von [[Psalm 3#s1 |Ps 3]]; [[Psalm 7#s1 |7]]; [[Psalm 18#s1 |18]]; [[Psalm 34#s1 |34]]; [[Psalm 51#s1 |51]]; [[Psalm 52#s1 |52]]; [[Psalm 54#s1 |54,1]]; [[Psalm 56#s1 |56]]; [[Psalm 57#s1 |57]]; [[Psalm 59#s1 |59]]; [[Psalm 60#s1 |60]]; [[Psalm 63#s1 |63]] und [[Psalm 142#s1 |142]], wo diese Angabe (wie in Jes 38,9) erweitert ist um einen Hinweis auf eine bestimmte Situation in Davids Leben: „Lied Davids, als er vor seinem Sohn Absalom floh“ (Ps 3,1) hieße dann also: „Lied, das David anlässlich seiner Flucht vor seinem Sohn Absalom [für die Tempel-Liturgie] verfasst hatte“. Auch dies wurde in LXX noch weiter getrieben; auch [[Psalm 27#s1 |Ps 27]] etwa hat dort eine solche Situations-Angabe. Ebenso einig ist man sich heute aber in der europäischen und skandinavischen Bibelwissenschaft darüber, dass diese Überschriften nicht historisch zu nehmen sind, sondern später zu den Psalmen hinzugefügt wurden, was im Laufe der Zeit immer weiter getrieben wurde, wie man eben an den zusätzlichen „Davids-Überschriften“ in den Qumran-Handschriften und den alten Versionen sehen kann. Der letzte kritische Kommentar, der davon ausging, dass man sie historisch nehmen könne und dass die Psalmen wirklich von David verfasst worden seien, war daher der von Herkenne 1936. In der Auslegung der USA allerdings gehen immer noch viele v.a. evangelikale Ausleger von der Historizität der Überschriften aus;  Skinner z.B. hat noch 2016 [https://digitalcommons.andrews.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2859&context=dissertations eine ganze Dissertation] verfasst, in der er u.a. dieselbe nachweisen will.<br />(2) Sprachlich auch möglich, aber wegen besagten Situations-Angaben weit weniger wahrscheinlich, ist dies: Die Präp. ''le-'' kann nicht nur Autorenangaben einleiten, sondern z.B. auch den Empfänger eines gewidmeten Textes („''für'' David“) oder denjenigen, der den Text vorzutragen hatte (wie wahrscheinlich ''la-mnaṣeaḥ'' „für den Leiter (des Chors) / Vorsteher (über das Ritual) / ...(?)“, entsprechend also „für David“ = „für den König, der qua König diesen Text im Tempelkult vorzutragen hat“). Beide Deutungen wurden schon im 20. Jhd. kaum vertreten; heute sind beide weitestgehend ausgestorben.<br />(3) Daneben diskutiert wird Folgendes: Psalmen mit ähnlichen Überschriften stehen v.a. im masoretischen Text oft in Gruppen. Die Psalmen 3-41 im ersten Buch der Psalmen etwa sind fast alle Psalmen ''leDavid'', von den zwölf Psalmen ''leAsaf'' folgen elf in [[Psalm 73 |Ps 73]]-83 aufeinander (der zwölfte ist [[Psalm 50 |Ps 50]]) usw. Man hat hiervon ausgehend rückgeschlossen auf mehrere Teil-Sammlungen von Psalmen, die später alle zum „Buch der Psalmen“ zusammengesammelt worden wären. Selten wird dies gestützt durch einen Hinweis auf die ugaritische Praxis, zusammengehörende Tafeln eines Epos zu überschreiben mit ''l''-[Epos]: ''lKrt'' etwa bedeutete dann „[Diese Tafel gehört] zum [Epos] Keret“. Entsprechend gehörten dann Ps 3-41 „zur Davids-Sammlung“, Ps 73-83 „zur Asafs-Sammlung“ usw. Die Frage danach, wie sich hiervon ausgehend das Wachstum des Psalmenbuchs rekonstruieren lässt und ob sich dementsprechend auch aus der Abfolge der Psalmen Rückschlüsse über die (Be-)Deutung der einzelnen Psalmen ziehen lassen, wird v.a. in der deutschen Exegese aktuell intensiver erforscht. Richtig aber Willgren 2016, S. 172-195 und Davage 2020: (a) Aus den Qumran-Handschriften lässt sich ersehen, dass die Abfolge der Psalmen selbst zur Zeitenwende noch nicht feststand; eine „kanonische Auslegung“, bei der z.B. Ps 4 ''deshalb'' auf eine bestimmte Weise gedeutet wird, weil er zwischen Ps 3 und Ps 5 steht, wäre anachronistisch. (b) Ebenfalls aus den Qumran-Handschriften und außerdem aus LXX, Tg, Syr und selbst ma. heb. Handschriften lässt sich ersehen, dass auch die Überschriften der Psalmen noch länger nicht fix waren, (c) und schließlich zeigen die Qumran-Handschriften, dass auch Psalmen-Abfolgen sich ''nicht'' regelmäßig an ähnlichen Überschriften orientierten. Diese Überschriften sind daher nicht einmal eine verlässliche Basis, um Teil-Sammlungen zu identifizieren. Vgl. darum richtig auch schon das entsprechende Fazit von Gerstenberger 1994, S. 12: „Der Psalter ist ein wunderbarer Korb von den erlesensten, heilsamen und nahrhaften Früchten, die man einzeln genießen muß, es sei denn, man verzichtet auf Originalität und Spezifität und zieht ein Früchtemus oder eine Mehrfruchtmarmelade der frischen Frucht vor.“ Am sinnvollsten nimmt man also ''leDavid'' als Autorenangabe, ignoriert sie aber für die Deutung des jeweiligen Psalms.<br />'''Textkritik''': Entsprechend sind auch hier die Zeugnisse in den Überschriften in den alten Vrs. nicht einheitlich: Einige gr. Zeugen ergänzen „Psalm (Davids)“, einige neben ''leDavid'' auch ''la-mnaṣeaḥ'' („für den Chorleiter / Ritualvorsteher / ...(?)“), einige beides. Ursprünglich sind diese Varianzen sicher nicht.</ref>
{{S|1}} ''Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)''<ref>''Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)'' steht in vielen Psalm-Überschriften: in 73 Überschriften der hebräischen Bibel und sogar in 87 Überschriften des LXX-Psalters. Am besten deutet man sie als Angabe des Verfassers David, nimmt diese Angabe aber nicht historisch, sondern z.B. mit Childs 1971 als alte, aber spätere Interpretationen des folgenden Psalms, die für eine adäquate Auslegung desselben ignoriert werden muss.<br />'''Genauer''': Die Bedeutung des Ausdrucks ist umstritten:<br />(1) In 11QPs<sup>a</sup> 27,4-10 wird festgehalten, David habe 3600 Psalmen und Lieder für die Tempelliturgie verfasst und weitere für besondere liturgische Anlässe (wie ähnlich nach [[1 Könige 5#s12 |1 Kön 5,12]] Salomo 3000 Sprichwörter und 1005 Lieder verfasst haben soll). Ähnlich heißt es in [[Markus 12#s36 |Mk 12,36]] und [[Lukas 20#s42 |Lk 20,42]], David habe „durch den heiligen Geist“ auch ''die'' Psalmen gesprochen, die „im Buch der Psalmen“ gesammelt sind (vgl. fast ebenso b.Pes 117a). Die sehr große Mehrheit der Bibelwissenschaftler gehen daher davon aus, dass das ''leDavid'' in den Psalmüberschriften ''Autoren-Angabe'' sein soll, wie ähnlich ''šir haširim `ašer leŠelomoh'' ([[Hohelied 1#s1 |Hld 1,1]]) sagen solle, dass das „Lied der Lieder ''von'' Salomo“ ''verfasst'' worden sei. Das lässt sich gut mit dem Vers [[Jesaja 38#s9 |Jes 38,9]] stützen, der formal fast identisch mit einigen Psalmenüberschriften gebaut ist und in dem ''miktab leHizqijahu'' fast sicher „Aufzeichnung ''von'' Hizkija“ bedeutet. Es passt auch gut zu den Überschriften von [[Psalm 3#s1 |Ps 3]]; [[Psalm 7#s1 |7]]; [[Psalm 18#s1 |18]]; [[Psalm 34#s1 |34]]; [[Psalm 51#s1 |51]]; [[Psalm 52#s1 |52]]; [[Psalm 54#s1 |54,1]]; [[Psalm 56#s1 |56]]; [[Psalm 57#s1 |57]]; [[Psalm 59#s1 |59]]; [[Psalm 60#s1 |60]]; [[Psalm 63#s1 |63]] und [[Psalm 142#s1 |142]], wo diese Angabe (wie in Jes 38,9) erweitert ist um einen Hinweis auf eine bestimmte Situation in Davids Leben: „Lied Davids, als er vor seinem Sohn Absalom floh“ (Ps 3,1) hieße dann also: „Lied, das David anlässlich seiner Flucht vor seinem Sohn Absalom [für die Tempel-Liturgie] verfasst hatte“. Auch dies wurde in LXX noch weiter getrieben; auch [[Psalm 27#s1 |Ps 27]] etwa hat dort eine solche Situations-Angabe. Ebenso einig ist man sich heute aber in der europäischen und skandinavischen Bibelwissenschaft darüber, dass diese Überschriften nicht historisch zu nehmen sind, sondern später zu den Psalmen hinzugefügt wurden, was im Laufe der Zeit immer weiter getrieben wurde, wie man eben an den zusätzlichen „Davids-Überschriften“ in den Qumran-Handschriften und den alten Versionen sehen kann. Der letzte kritische Kommentar, der davon ausging, dass man sie historisch nehmen könne und dass die Psalmen wirklich von David verfasst worden seien, war daher der von Herkenne 1936. In der Auslegung der USA allerdings gehen immer noch viele v.a. evangelikale Ausleger von der Historizität der Überschriften aus;  Skinner z.B. hat noch 2016 [https://digitalcommons.andrews.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2859&context=dissertations eine ganze Dissertation] verfasst, in der er u.a. dieselbe nachweisen will.<br />(2) Sprachlich auch möglich, aber wegen besagten Situations-Angaben weit weniger wahrscheinlich, ist dies: Die Präp. ''le-'' kann nicht nur Autorenangaben einleiten, sondern z.B. auch den Empfänger eines gewidmeten Textes („''für'' David“) oder denjenigen, der den Text vorzutragen hatte (wie wahrscheinlich ''la-mnaṣeaḥ'' „für den Leiter (des Chors) / Vorsteher (über das Ritual) / ...(?)“, entsprechend also „für David“ = „für den König, der qua König diesen Text im Tempelkult vorzutragen hat“). Beide Deutungen wurden schon im 20. Jhd. kaum vertreten; heute sind beide weitestgehend ausgestorben.<br />(3) Daneben diskutiert wird Folgendes: Psalmen mit ähnlichen Überschriften stehen v.a. im masoretischen Text oft in Gruppen. Die Psalmen 3-41 im ersten Buch der Psalmen etwa sind fast alle Psalmen ''leDavid'', von den zwölf Psalmen ''leAsaf'' folgen elf in [[Psalm 73 |Ps 73]]-83 aufeinander (der zwölfte ist [[Psalm 50 |Ps 50]]) usw. Man hat hiervon ausgehend rückgeschlossen auf mehrere Teil-Sammlungen von Psalmen, die später alle zum „Buch der Psalmen“ zusammengesammelt worden wären. Selten wird dies gestützt durch einen Hinweis auf die ugaritische Praxis, zusammengehörende Tafeln eines Epos zu überschreiben mit ''l''-[Epos]: ''lKrt'' etwa bedeutete dann „[Diese Tafel gehört] zum [Epos] Keret“. Entsprechend gehörten dann Ps 3-41 „zur Davids-Sammlung“, Ps 73-83 „zur Asafs-Sammlung“ usw. Die Frage danach, wie sich hiervon ausgehend das Wachstum des Psalmenbuchs rekonstruieren lässt und ob sich dementsprechend auch aus der Abfolge der Psalmen Rückschlüsse über die (Be-)Deutung der einzelnen Psalmen ziehen lassen, wird v.a. in der deutschen Exegese aktuell intensiver erforscht. Richtig aber Willgren 2016, S. 172-195 und Davage 2020: (a) Aus den Qumran-Handschriften lässt sich ersehen, dass die Abfolge der Psalmen selbst zur Zeitenwende noch nicht feststand; eine „kanonische Auslegung“, bei der z.B. Ps 4 ''deshalb'' auf eine bestimmte Weise gedeutet wird, weil er zwischen Ps 3 und Ps 5 steht, wäre anachronistisch. (b) Ebenfalls aus den Qumran-Handschriften und außerdem aus LXX, Tg, Syr und selbst ma. heb. Handschriften lässt sich ersehen, dass auch die Überschriften der Psalmen noch länger nicht fix waren, (c) und schließlich zeigen die Qumran-Handschriften, dass auch Psalmen-Abfolgen sich ''nicht'' regelmäßig an ähnlichen Überschriften orientierten. Diese Überschriften sind daher nicht einmal eine verlässliche Basis, um Teil-Sammlungen zu identifizieren. Vgl. darum richtig auch schon das entsprechende Fazit von Gerstenberger 1994, S. 12: „Der Psalter ist ein wunderbarer Korb von den erlesensten, heilsamen und nahrhaften Früchten, die man einzeln genießen muß, es sei denn, man verzichtet auf Originalität und Spezifität und zieht ein Früchtemus oder eine Mehrfruchtmarmelade der frischen Frucht vor.“ Am sinnvollsten nimmt man also ''leDavid'' als Autorenangabe, ignoriert sie aber für die Deutung des jeweiligen Psalms.<br />'''Textkritik''': Entsprechend sind auch hier die Zeugnisse in den Überschriften in den alten Vrs. nicht einheitlich: Einige gr. Zeugen ergänzen „Psalm (Davids)“, einige neben ''leDavid'' auch ''la-mnaṣeaḥ'' („für den Chorleiter / Ritualvorsteher / ...(?)“), einige beides. Ursprünglich sind diese Varianzen sicher nicht.</ref>


<poem>['''A''']<ref>Ps 37 ist ein sog. „akrostischer“ Psalm: I.d.R. jede vierte Zeile beginnt in alphabetischer Reihenfolge mit einem neuen Buchstaben. Einige Unregelmäßigkeiten gibt es bei der Zahl der Zeilen einer solchen alphabetischen Strophe, die einzige eventuell textkritisch relevante Unregelmäßigkeit findet sich in V. 28, wo der erwartete Buchstabe nicht steht (s. dort).</ref> (Brenne=) Zürne Bösewichtern nicht, {{par|Sprichwörter|24|19}}
<poem>['''A''']<ref>Ps 37 ist ein sog. „akrostischer“ Psalm: I.d.R. jede vierte Zeile beginnt in alphabetischer Reihenfolge mit einem neuen Buchstaben. Einige Unregelmäßigkeiten gibt es bei der Zahl der Zeilen einer solchen alphabetischen Strophe, die einzige eventuell textkritisch relevante Unregelmäßigkeit findet sich in V. 28, wo der erwartete Buchstabe nicht steht (s. dort).</ref> (Brenne=) Zürne Bösewichtern nicht (Wetteifere nicht mit<ref>'''Textkritik''': ''Wetteifern'' - So Hieronymus mit dem selben Wort, mit dem er in VUL das ''zweite'' Vb. übersetzt. Vgl. außerdem Tg, Ms M: „begehre nicht nach den Übeltätern“, Syr: „sei nicht neidisch auf Übeltäter“. Vgl. schließlich noch b.Ber 7b: Man solle nicht lesen ''titḥar'' („zürne“), sondern ''teqanne`'' („wetteifere“). Das könnte einen alternativen Wortlaut nahelegen, aber vergleicht man dann noch Saadja und ibn Ezra, sieht man, dass es ''dieses'' Wort war, dem sie diese Bed. gegeben haben – vielleicht aber ausgehend von der Variante in Tg, Ms M (''trgg'' statt ''tgrg'').</ref>),<ref>'''Auslegungsgeschichte''': Keine Banalität; in der jüd. Auslegungsgeschichte hat man sogar explizit gegen diesen Vers Einspruch erhoben: b.Meg 6b + b.DER 2,29: „Es ist erlaubt, gegen Übeltäter zu eifern. Sollte dir jemand zuflüstern: ‚Zürne Bösewichtern nicht und beneide Übeltäter nicht‘ – nur, wer sich selbst schuldig fühlt, würde so etwas sagen.“ Jedoch: Gerade das soll der Angesprochene nicht tun, und dies ist gottgefällig.</ref>{{par|Sprichwörter|24|19}}
_([und])<ref>'''Textkritik''': ''[und]'' - So zwar nur wenige, aber wichtige und alte aschkenasische Handschriften (z.B. G5, G7, G11, G20, KA1; zu den Handschriften-Siglen s. die Seite [https://offene-bibel.de/wiki/Benutzer:Sebastian_Walter/Wichtige_MSS Wichtige Handschriften]). Die alten Vrs. stützen aber L. </ref> Beneide Übeltäter nicht, {{par|Sprichwörter|3|31}} {{par|Sprichwörter|23|17}} {{par|Sprichwörter|24|1}} {{par|Sprichwörter|24|19}}
_([und])<ref>'''Textkritik''': ''[und]'' - So viele MSS; u.a. einige wichtige und alte Handschriften (z.B. G5, G7, G11, G20, KA1; zu den Handschriften-Siglen s. die Seite [https://offene-bibel.de/wiki/Benutzer:Sebastian_Walter/Wichtige_MSS Wichtige Handschriften]). Die alten Vrs. stützen aber L. </ref> Beneide Übeltäter nicht, {{par|Sprichwörter|3|31}} {{par|Sprichwörter|23|17}} {{par|Sprichwörter|24|1}} {{par|Sprichwörter|24|19}}
{{S|2}} denn wie {das} Gras werden sie schnell verdorren  
{{S|2}} denn wie {das} Gras werden sie schnell verdorren  
_Und wie grünes Kraut werden sie eingehen! {{par|Ijob|8|12}} {{par|Psalm|90|5|6}} {{par|Psalm|103|15|16}} {{par|Psalm|129|6}}</poem>
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_Und vertrau auf ihn, dann wird er handeln: (dann wird er [dies] tun:) {{par|Matthäus|6|25|26}} {{par|1 Thessalonicher|5|24}}
{{S|6}} Er wird aufstrahlen lassen deine Gerechtigkeit wie {das} Licht
{{S|6}} Er wird aufstrahlen lassen deine Gerechtigkeit wie {das} Licht
_Und dein Recht (deine Gerichtsentscheide)<ref>'''Textkritik''': ''deine Gerechtsentscheide'' - so Syr und wenige Mss., die die Konsonanten von MT anders vokalisieren als L und die anderen Vrs.</ref> wie {die} Mittag[shelle].<ref>D.h. Er wird kundtun, wie viel gerechter du bist als die Übeltäter, indem er dich glorreich segnet. Vgl. ähnlich [[Jesaja 62#s1 |Jes 62,1]], wo nicht nur die Gerechtigkeit als die Ursache des „Strahlens“ genannt wird, sondern etwas verständlicher auch der Segen Gottes als die Folge dieser Gerechtigkeit: „bis Jerusalems Gerechtigkeit wie Lichtglanz leuchtet und seine Rettung wie eine lodernde Fackel.“ Vgl. auch [[Maleachi 4#s2 |Mal 4,2]]; [[Ijob 11#s14 |Ijob 11,14-17]]; [[Jesaja 60#s1 |Jes 60,1f.]]</ref> {{par|Jesaja|62|1}} {{par|Maleachi|4|2}}
_Und dein Recht (deine Gerichtsentscheide)<ref>'''Textkritik''': ''deine Gerichtsentscheide'' - so Syr und wenige Mss., die die Konsonanten von MT anders vokalisieren als L und die anderen Vrs.</ref> wie {die} Mittag[shelle].<ref>D.h. Er wird kundtun, wie viel gerechter du bist als die Übeltäter, indem er dich glorreich segnet. Vgl. ähnlich [[Jesaja 62#s1 |Jes 62,1]], wo nicht nur die Gerechtigkeit als die Ursache des „Strahlens“ genannt wird, sondern etwas verständlicher auch der Segen Gottes als die Folge dieser Gerechtigkeit: „bis Jerusalems Gerechtigkeit wie Lichtglanz leuchtet und seine Rettung wie eine lodernde Fackel.“ Vgl. auch [[Maleachi 4#s2 |Mal 4,2]]; [[Ijob 11#s14 |Ijob 11,14-17]]; [[Jesaja 60#s1 |Jes 60,1f.]]</ref> {{par|Jesaja|62|1}} {{par|Maleachi|4|2}}</poem>
 
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{{S|7}} ['''D'''] Schweige vor JHWH und warte auf (tanze vor)<ref>''warte auf (tanze vor)'' - Wortspiel durch mehrdeutiges Wort: Leitet man es ab von ''ḥil'' II (einer NF von ''jaḥal'', vgl. Kittel 1914; Goldingay 2006; Cheung 2015, S. 54; Witte 2013, S. 416), bed. es „warten auf“, leitet man es ab von ''ḥil'' I, heißt es „tanzen vor“. Aufgerufen wird also zu einem sichtbaren Ausdruck der Vorfreude: „Tänzle vor JHWH!“</ref> ihm, {{par|Psalm|4|5}} {{par|Psalm|39|2|3}} {{par|Psalm|62|2}}
_(Brenne=) Zürne nicht – wenn sein Weg gelingt –<ref>''wenn sein Weg gelingt'' - W. „wenn er seinen Weg zum Gelingen bringt“, im Gegensatz zu dir, der du deinen Weg JHWH anheim gestellt hast. Vielleicht darüber hinaus ein Wortspiel: das Wort heißt auch „hinabfahren lassen“ und steht daher in [[Amos 5#s6 |Am 5,6]] für hinabfahrendes Feuer, mit dem Gott Übeltäter straft. Auch das Verb zu Beginn der Zeile heißt zunächst „brennen“, und die Konsonanten von ''`iš'' („Mann“) sind die selben wie von ''`eš'' („Feuer“). Derart könnte mit diesen drei Wörtern angedeutet werden, dass Übeltäter ''verbrennen'' sollen – während der Gerechte in V. 6 ''heilsam'' erstrahlt.</ref>
_Dem Mann, der Intrigen ausführt!
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Version vom 15. Mai 2022, 19:22 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 37)

(kommt später)

Studienfassung (Psalm 37)

1 Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)a

[A]b (Brenne=) Zürne Bösewichtern nicht (Wetteifere nicht mitc),d
([und])e Beneide Übeltäter nicht,
2 denn wie {das} Gras werden sie schnell verdorren
Und wie grünes Kraut werden sie eingehen!

3 [B] Vertraue auf JHWH und tue Gutes,
Bewohne das Land (die Erde) und weide (so wirst du weiden können) Treue