Diskussion:Hohelied 3

Aus Die Offene Bibel

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Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

1-11: Sebastian

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

1-11: Sebastian

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

1-11: Sebastian

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

1-11: Sebastian

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

1-11: Sebastian

1-5: Erlebnisschilderung negativer Folgen vorehelicher Liebe
6: Frage nach Identität einer in Hochzeitsprozession heranziehenden Frau
7-11: Beschreibungslied anlässlich der Begutachtung von Brautbett und Bräutigam

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

1-11: Assis 2009; Bloch/Bloch 1995; Delitzsch 1875; Exum 2005; Falk 1982; Fox 1985; Gordis 1974; Krinetzki 1964; Murphy 1981; Pope 1977; Rudolph 1962; Zakovitch 2004 (Sebastian)

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

, GN, HfA, NL, T4T, TUR, van Ess; stellenweise alle mir zugängliche (Sebastian)

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



Hier dürfen Vorschläge, Rückfragen und andere Diskussionsbeiträge folgen:


========================[Bearbeiten]

LF[Bearbeiten]

SF[Bearbeiten]

V. 9[Bearbeiten]

´appirjon[Bearbeiten]

Eine Bemerkung zur Vokabel, die ich wieder gestrichen habe - ich finde einfach zu viele Stellen im rab. Hebräisch, die zeigen, dass ´appirjon einheitlich "Sänfte" heißt, und keine, in der es Bett heißen würde, als dass ich das guten Gewissens schreiben könnte. Ist ohnehin zu lang:

´appirjon gehört im späteren Hebräisch und Aramäisch zu einer größeren Gruppe von Begriffen, die alle offenbar vom griechischen phoreion abgeleitet sind und alle entweder die Bedeutung „Bett“, „Sänfte“ oder „Bett / Sänfte“ haben. Die verschiedenen Begriffe sind dabei offenbar austauschbar.c Da ´appirjon kein häufiges Wort ist und viele Belegstellen auch noch klar voneinander abhängen, ist also die Tatsache, dass speziell diese Wortform in den uns überlieferten, späteren (!) Stellen stets „Sänfte“ heißt, nicht ungemein bedeutsam. Es ist gut möglich, dass entweder zu biblischer Zeit der Begriff noch beide Bedeutungen („Sänfte“ + „Bett“) hatte oder dass er auch noch in nachbiblischer Zeit beide Bedeutungen hat und uns nur keine Belegstelle überliefert ist.d In Orientierung an die zweite Bedeutung „Bett“ übersetzen daher z.B. Fox 1985, S. 125f. („canopied bed“); FREE, van Ess („Prachtbett“) und TUR („Ruhebett“).

cZ.B. findet sich in m.Sotah ix 14 in manchen Handschriften unser ´prjwn, in anderen p(j)rjwn (also ohne Vorsilbe a-) oder NumR 12,214c macht aus pwrj´ („(Ehe-)Bett“) in Pes.r. 43,73d unser ´prjwn (vgl. Schult 1972, S. 17 FN 32). In CantR ist unser Wort offenbar erklärungsbedürftig; CantR erklärt es mit prjwm´ und fährt wenige Zeilen später fort mit der Variante prjwm. (Zurück zum Text: c)
dEs wäre sogar möglich, dass das bibelhebräische und das nachbiblische ´appirjon zwei verschiedene Wörter sind, die gar nichts miteinander zu tun haben; so z.B. Krauss 1899, S. 114f.; skeptisch z.B. auch Schult 1972, S. 11. (Zurück zum Text: d)

zitierte Literatur[Bearbeiten]

  • Assis, Elie: Flashes of Fire. A Literary Analysis of the Song of Songs. New York/London, 2009.
  • Barbiero, Gianni: Die Liebe der Töchter Jerusalems. Hld 3,10b im Kontext von 3,6-11, in: Ders.: Studien zu alttestamentlichen Texten. Stuttgart, 2002.
  • Barbiero, Gianni: Song of Songs. A Close Reading. Leiden / Boston, 2011.
  • Bloch, Ariel / Chana Bloch: The Song of Songs. A New Translation with an Introduction and Commentary. New York, 1995.
  • Ceresko, Anthony R.: The Function of Antanaclasis (mṣ´) 'to find' // (mṣ´) 'to reach, overtake, grasp' in Hebrew Poetry, especially in the Book of Qoheleth, in: CBQ 44, 1982. S. 551-569.
  • Contiades-Tsitsoni, Eleni: Hymenaios und Epithalamion. Das Hochzeitslied in der frühgriechischen Lyrik. Stuttgart, 1990.
  • Delitzsch, Franz: Biblischer Commentar über die poetischen Bücher des Alten Testaments Vierter Band: Hoheslied und Koheleth. Mit Excursen von Consul D. Wetzstein. Leipzig, 1875. online unter: https://goo.gl/jrBuv8
  • Dirksen, P. B.: Song of Songs III 6-7, in: VT 39/2, 1989. S.219 -224.
  • Driver, G.R.: Hebrew Notes on „Song of Songs“ and „Lamentations“, in:Walter Baumgartner u.a.: Festschrift Alfred Bertholet zum 80. Geburtstag. Tübingen, 1950. S. 134-146.
  • Elliott, M. Timothea, R.S.M.: The Literary Unity of the Canticle. Frankfurt a.M. u.a., 1989.
  • Eschelbach, Michael A.: Song of Songs: Increasing Appreciation of and Restraint in Matters of Love, in: AUSS 42/2, 2004. S. 305-324. online unter: http://goo.gl/FLNs36
  • Exum, J. Cheryl: Seeing Solomon's Palanquin (Song of Songs 3:6-11), in: BI 11/3-4, 2003. S. 301-316. online unter: http://goo.gl/1S7Wdb
  • Exum, J. Cheryl: Song of Songs. A Commentary. Louisville/Kentucky, 2005.
  • Falk, Marcia: Love Lyrics from the Bible. A Translation and Literary Study of The Song of Songs. Sheffield, 1982.
  • Fox, Michael V.: The Song of Songs and the Ancient Egyptian Love Songs. Madison, 1985.
  • Friend, John L.: The Atheneian Ephebeia in the Lycurgan Period: 334/3-322/1 B.C. Texas, 2009. online unter: https://goo.gl/eznj66
  • Gerhards, Meik: Das Hohelied. Studien zu seiner literarischen Gestalt und theologischen Bedeutung. Leipzig, 2010.
  • Gerleman, Gillis: Ruth. Das Hohelied. Neukirchen-Vluyn, 1965.
  • Goldin, Judah: The Fathers According to Rabbi Nathan. New Haven / London, 1955.
  • Gray, John: I and II Kings. Westminster, 1963.
  • Hague, Rebecca H.: Ancient Greek Wedding Songs. The Tradition of Praise, in: JFR 20/2-3, 1983. S. 131-143.
  • Horine, Steven C.: Interpretive Images in the Song of Songs From Wedding Chariots to Bridal Chambers. New York u.a., 2001.
  • House, Paul R.: 1, 2 Kings. Nashville, 1995.
  • Joüon, Paul: Le Cantique de Cantiques. Commentaire philologique et exégétique. Paris, 1909. online unter: https://goo.gl/pNuoCV
  • Keel, Othmar: Das Hohelied. Zürich, 21992.
  • Krauss, Salomon: Griechische und lateinische Lehnwörter im Talmud, Midrasch und Targum. Mit Bemerkungen von Immanuel Löw. Teil II. Berin, 1899. online unter: http://goo.gl/Q8KDOL
  • Krauss, Samuel: Der richtige Sinn von „Schrecken in der Nacht“ HL. III. 8, in: Bruno Schindler: Occident and Orient. Being Studies in Semitic Philology and Literature, Jewish History and Philosophy and Folklore in the widest sense. FS M. Gaster. London, 1936. S. 323-330.
  • Krinetzki, Leo, OSB: Das Hohe Lied. Kommentar zu Gestalt und Kerygma eines alttestamentlichen Liebeslieds. Düsseldorf, 1964.
  • Lane, Eugene N.: παστός, in: Glotta 66/1-2, 1988. S. 100-123.
  • Loretz, Oswald: Enjambement, versus und „salomonische“ Königstravestie im Abschnitt Canticum canticorum 3,6-11, in: Markus Witte: Gott und Mensch im Dialog. FS Otto Kaiser II. Berlin/New York. S. 805-816.
  • Mason, Casey: The Nuptial Ceremony of Ancient Greece and the Articulation of Male Control Through Ritual. 2006. online unter: http://goo.gl/Wjkja9
  • Noegel, Scott B. / Gary A. Rendsburg: Solomon's Vineyard. Literary and Linguistic Studies in the Song of Songs. Atlanta, 2009.
  • Peetz, Melanie: Emotionen im Hohelied. Eine literaturwissenschaftliche Analyse hebräischer Liebeslyrik unter Berücksichtigung geistlich-allegorischer Auslegungsversuche. Freiburg i.Br., 2015.
  • Perles, Felix: Analekten zur Textritik des Alten Testaments. Neue Folge. Leipzig, 1922. online unter: http://goo.gl/VCG5p1
  • Puech, Émile: Le Cantique des Cantiques dans les manuscrits de Qumrân: 4Q106, 4Q107, 4Q108 et 6Q6, in: RB 123/1, 2016 S. 29-53.
  • Satlow, Michael L.: Jewish Marriage in Antiquity. Princeton / Oxford, 2001.
  • Schult, Hermann: Kritische Noten zum Hohen Lied, Kap. 3,6-11, in: DBAT 2, 1972. S. 1-18.
  • Sparks, Kenton: The Song of Songs: Wisdom for Young Jewish Women, in: CBQ 70, 2008. S. 277-299. online unter: http://goo.gl/3HVzoL
  • Steinmann, Andrew E.: Gazelles, Does, and Flames: DeLimiting Love in Song of Songs, in: JESOT 2/1, 2013. S. 25-39. online unter: http://goo.gl/PzDdUY
  • Treat, Jay Curry: Lost Keys: Text and Interpretation in Old Greek "Song of Songs" and Its Earliest Manuscript Witnesses. 1996. Frei zugängliche Penn Dissertation; online unter: http://goo.gl/4iWlL4
  • Wilt, Timothy: A Sociolinguistic Analysis of na´, in: VT 46/2, 1996. S. 237-255.
  • Zakovitch, Yair: Das Hohelied. Freiburg/Basel/Wien, 2004.