Die Regeln finde ich für den Anfang schon mal gut. Sollten wir noch etwas zum Thema "ökumenisch" ergänzen? Ich fände es wünschenswert, wenn der Kommentar nach Möglichkeit neutral bleibt und einen Meinungsüberblick bietet. Dabei darf der Kommentator gerne eine eigene Schlussfolgerung finden, sollte dies aber exegetisch stichfest begründen.
Ach ja, und wie war das eigentlich mit meinem Blogartikel damals? Was halten wir denn von der Idee, vielleicht einen Hauptkommentar zu haben, aber daneben eine Art exegetische Materialsammlung oder mehr als einen Kommentar, die freier gestaltet sein dürfen? Die einfachste Umsetzung dessen wäre, Unterseiten anzulegen und in einem Abschnitt auf der Hauptkommentarseite eines Kapitels zu verlinken. --Ben 21:13, 27. Mär. 2011 (CEST)
Vielleicht könnte man die Eigenschaften des wissenschaftlichen und des allgemeinverständlichen Kommentars noch etwas genauer, sozusagen abseits des Sprachniveaus, definieren. Folgende Erkenntnismerkmale würde ich für einen wissenschaftlichen Kommentar definieren (und deshalb sowohl hier als Ziel angeben, als auch von Kommentaren für den Kommentarcheck der Qualitätssicherung erwarten):
- arbeitet mit dem Urtext, nicht nur einer Übersetzung
- stellt, wo nötig, verschiedene Meinungen dar und kommt generell zu einem nachvollziehbaren Urteil
- macht Quellenangaben
Fallen euch noch weitere definierende Merkmale ein? Was haltet ihr von meinen? Wie würdet ihr den allgemeinverständlichen Kommentar definieren? (Oder sollte die Diskussion besser auf Kommentar:Brainstorming weitergeführt werden?) --Ben 21:34, 20. Feb. 2012 (CET)
Ich schreibe gerade das erste Mal mit dem neuen Editor. Ganz großes Lob an den Entwickler, der ist grandios. Meine Arbeit am Jonabuch neigt sich dem Ende zu. Deswegen habe ich mir noch mal diese Seite und das Kommentar-brainstorming angeschaut, außerdem die Einleitungsseiten. Mir ist ein bisschen was aufgefallen, was noch entweder widersprüchlich ist oder noch nicht ausgearbeitet wurde:
- Auf der "Hilfe:Neue AutorInnen"-Seite heißt es "Jede, die/Jeder, der keine der Ursprachen beherrscht, aber trotzdem helfen möchte, ist herzlich eingeladen, an [...] dem Kommentar [...] mitzuarbeiten.", dagegen Ben gibt als Erkenntnismerkmal für einen wissenschaftlichen Kommentar an, dass er mit dem Urtext arbeite. Dann würde ich auch explizit klar stellen, dass Ursprachen-unkundige nur den "allgemeinverständlichen Kommentar" miterstellen dürfen. Ich bin mir aber gar nicht so sicher, ob das notwendig ist. Sinnvoll wahrscheinlich schon, aber: Die wissenschaftlichen Kommentare bei OfBi werden wohl weniger kreative Eigenleistungen sein, sondern v.a. ihren Stoff von anderen Kommentaren beziehen (und nicht aus dem Urtext - der Kommentar enthält ja gerade das, was über den Urtext hinaus geht). Aber das ist auf jeden Fall mal etwas, was zu Ende diskutiert werden sollte.
- Es ist noch gar nicht geklärt, wie Kommentar und Studienfassung zusammenhängen (oder ich habe es noch nicht entdeckt). Soll der Kommentar sich ausrichten an der Studienfassung? Was ist mit der Vorgabe, dass sich die OffBi-Studienfassung kosequent an MT hält - wenn im Kommentar Textänderung Konsens oder Mehrheitsmeinung wäre, würden wir dann trotzdem bei MT bleiben und müssten auch im Kommentar eine Minderheitenmeinung vertreten? Was, wenn im Kommentar ein schlüssiges Gesamtkonzept dargelegt wird, das aber nahelegt, dass die Rangordnung primäre-sekundäre Übersetzungsentscheidung der Studienfassung umgekehrt werden muss? usw.
- Wie hängt Kommentar und Lesefassung zusammen? Dass die sich durch den Kommentar ergebende Einsicht in den Text Rückwirkungen auf die Lesefassung haben sollte, scheint mir momentan ganz klar. Soll dann auch im Kommentar an entsprechenden Stellen auch angefügt werden "deswegen haben wir uns für folgende, eher ungewöhnliche Übertragung entschieden" oder Ähnliches?
- Ich habe sogar für meine Verhältnisse viel für das Jonabuch gelesen. 5 oder 6 Kommentare auf jeden Fall, dazu über 25 Aufsätze, außerdem Lexikon-einträge und und und. Dabei konnte ich feststellen, dass ich z.B. häufig auf Wortstudien stoße, die der Jonabuch-übersetzer offenbar nicht gekannt hat. z.B. müsste "tardemah" wohl mit "in Ohnmacht sinken" übersetzt werden statt mit "tief schlafen", bei "hesed" müssen wir uns auf jeden Fall auf eine andere Übersetzung einigen, die "3 Tage", die "3 Tage und 3 Nächte" und die "40 Tage" brauchen auf jeden Fall eine Fußnote, die Rizinusstaude ist auf keinen Fall eine Rizinusstaude usw. Da ich aber nicht-Hebräer bin, dürfte ich das in der Studienfassung nicht korrigieren und müsste das erst auf die Diskussionsseite stellen und warten, bis ein Hebräer sich meiner annimmt. Wie ist das - wenn man in Kommentaren auf Wortstudien u.Ä. stößt, die eindeutig für anderes sprechen, dürfte man in diesem Fall die Studienfassung auch als Nicht-Hebräer verändern und mit dem Kommentar rechtfertigen? Das Problem ist hier nämlich manchmal, dass einige Herleitungen so lang sind, dass der Hebräer hier mehr Arbeit aufgehalst bekäme, das alles zu durchdringen, als er allein bei der Urtextübersetzung hatte.
- Ein Kommentar hat für gewöhnlich eine Einleitung. Dazu habe ich auch noch nichts gelesen. Soll das auf die Kommentarseite zum Kapitel 1 kommen? Erstellen wir eine Kommentarseite für die Buch-hauptseite? Wie verhält sich die Kommentareinleitung zur Buch-/Kapiteleinleitung, wie sie z.B. Ben bei Ps 67 geschrieben hat?
- Soll es stilistische Vorgaben geben?
- Mit welchem Text arbeitet eigentlich der Kommentar? Für Jona 1 z.B. bräuchte es eine Sonderfassung, an der das Phänomen der wachsenden und schrumpfenden Phrasen deutlich wird; außerdem ist das ganze Jonabuch von unendlich vielen Wortwiederholungen, Assonanzen u.Ä. durchwaltet, die auch in der Kommentarfassung deutlich gemacht werden muss. Was hätte eine solche Kommentarfassung für einen Status?
Das war´s erst mal, Liebe Grüße, --Sebastian Walter 22:06, 26. Mär. 2012 (CEST)
Wichtige Fragen, lieber Sebastian. Ich mache mal einen ersten Versuch sie zu beantworten. Ich habe deine Fragen mal durchnummeriert, damit es übersichtlicher wird.
- zu 1. Der Kommentar ist im Moment noch ein fließendes Konzept. Hab keine Angst einfach loszulegen. Im Moment gibt es Wichtigeres und wenn du Zeit und Lust auf den Kommentar hast, bringe dich ein, zeig uns, Beispiele und wir werden uns freuen und unseren Senf dazu geben. Die Arbeit wird keinesfalls umsonst sein.
- zu 2.(+3.)
- Wir halten uns an die Biblia Hebraica Stuttgartensia und den Neste-Aland. Überall da, wo der Übersetzer eine seiner Meinung nach bessere Version gefunden hat, sei es durch amderes Abwägen der Handschriften, oder durch Folgen der Autorenmeinung (natürlich nur in der BHS, weil der Text des NTG ja Autorenmeinung ist), dann darf er dies gerne entsprechend übersetzen, solange er einen deutlichen Hinweis darauf gibt. Wichtig ist also gerade bei älteren katholischen und vermutlich auch pfingstlerischen Kommentaren einer bestimmten Richtung aufzupassen, dass der zugrunde liegende Text nicht der der Vulgata oder einer anderen Übersetzung ist.
- Die Erkenntnisse aus dem Lesen der Kommentare soll ja gerade in die Studienfassung. Nicht umsonst ist ein Punkt der Qualitätssicherung das Nachschlagen in Kommentaren. Wenn der Kommentar schon geschrieben ist, kann in der Studienfassung auch direkt verlinkt werden, wenn eine Fußnote oder eine Übersetzungsvariante nicht reicht.
- In der Tat ist der Weg für Nicht-Hebräer über die Diskussionsseite, zumindest solange man direkt in den Text eingreifen will. Eine Übersetzungsvariante mit Fußnote, in der die Herkunft geklärt wird und Fußnoten allgemein gehen denke ich auch so.
- zu 4. Zu den Verbesserungen in Jona: Das ist alles im Rahmen der Diskussionsseite möglich. Jona 2-4 sind ja nicht einmal fertige Studienfassungen.
- zu 5. Ja, so war es von mir gedacht. Einleitung, bzw. allgemeines zum Buch auf die entsprechende Kommentarseite, z.B. Kommentar:Jona. Die Einleitung von Ben würde vermutlich später ind en Kommentar kommen. Die "Kurze Einleitung" auf der Buchseite soll nur ein ganz knapper Hinweis sein, quasi ein extrem komprimierter, einleitender, allgemeinverständlicher Kommentar.
- zu 6. Probier einfach mal rum, was am ehesten übersichtlich und verständlich ist. Du betrittst gerade Neuland.
- zu 7. Die Studienfassung soll Grundlage des Kommentars sein und solche Dinge eingearbeitet sein, es heisst ja nicht umsonst Studienfassung. Du darfst natürlich zur Verdeutlichung auch eine durchgeschriebene Fassung für den Kommentar machen, aber denk daran, dass sie auf der Studienfassung beruhen muss (rechtlich und logisch).
PS: Danke für das Lob, dann hat sich die Arbeit an den Anpassungen des Editors (ist ein angepasster der Wikipedia) ja gelohnt. --Wolfgang Loest 18:20, 27. Mär. 2012 (CEST)
Dann sehe ich jetzt schon einige Schwierigkeiten voraus. Gut. Ich denke, ich mache das jetzt mal so: Ich bastle jetzt einfach mal weiter am Jonakommentar, schaue dann, wie er sich am Besten in OffBi integrieren lässt und dokumentiere gleichzeitig irgendwo (z.B. hier) Schwierigkeiten, auf die ich stoße. Ich vermute nämlich, dass es sinnvoll sein wird, auch die Arbeit am Kommentar aufzuteilen - wissenschaftlicher Kommentar an Hebräer und Griechen, allgemeinverständlicher Kommentar an ursprachliche Analphabeten. --Sebastian Walter 18:58, 27. Mär. 2012 (CEST)