Wegweiser Lesefassung

Aus Die Offene Bibel

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Anmerkung: Übersetzer der Lesefassung sollten unsere Einführung kennen.

Die Abläufe für die Erstellung der Lesefassung sind noch in der Entwicklung. Die Informationen auf dieser Seite sind noch unvollständig und könnten nicht mehr dem neusten Stand entsprechen. Die wichtigste Referenz für die Lesefassung sind deren Übersetzungskriterien.

Hat ein Kapitel den Status [[Studienfassung erfüllt die meisten Kriterien Lesefassung in Arbeit, könnt ihr damit anfangen, erste Übertragungen in die Lesefassung zu erstellen. Auch für die Lesefassung haben wir bereits Übersetzungskriterien erarbeitet. Wie wir die Qualitätssicherung der Lesefassung gestalten wollen, steht dagegen noch zur Diskussion.

Für jede Lesefassung sind vor allem zwei Bedingungen maßgeblich:

  1. Sie muss der von uns in den Kriterien vorgegebenen Funktion entsprechen können
  2. Sie muss den Übersetzungsentscheidungen der Studienfassung folgen.

Bei einem Kapitel, das den Status „Studienfassung erfüllt die meisten Kriterien“ oder „Lesefassung in Arbeit“ hat, einfach auf „Bearbeiten“ klicken, und los geht´s!

  • Eine kurze Einführung findet ihr hier.

Wie ihr die Lesefassung übersetzt[Bearbeiten]

Die Lesefassung ist eine verständliche Übersetzung in natürlichem Deutsch (s. die Kriterien) und entsteht aus der Studienfassung. Die nimmt euch die meiste Arbeit schon ab. Es ist jedoch sehr wichtig, dass ihr dennoch gründlich arbeitet (s.a. die Tipps im nächsten Abschnitt).

Stellt sicher, dass ihr die Botschaft des Texts in seinem sprachlichen und historischen Kontext versteht. Die Lesefassung muss den Text aus seinem Kontext in den Kontext des heutigen Lesers übertragen (Kontextualisierung). Um eine sinntreue Übersetzung gewährleisten zu können, sollte der Übersetzer gerade bei komplizierteren Texten der Bibel für sich erklären können:

  1. Welche Aussage ein Satz oder Absatz machen möchte,
  2. welche Funktion dabei bestimmte, gerade ungewöhnliche und vom deutschen Usus abweichende Satzteile haben,
  3. welche Aussageabsicht oder Funktion die evtl. verwendeten Stilmittel oder Idiome haben.

Bes. 2. und 3. werden im Idealfall schon von der Studienfassung erklärt. U.a. darum ist Folgendes wichtig:

Stellt sicher, dass ihr verstanden habt, wie die Studienfassung den Text versteht und übersetzt. Die fertige Studienfassung hat den Text schon genau analysiert und im Idealfall eine Übersetzung gefunden, die bei aller Genauigkeit schon gut verständlich ist. Die Lesefassung sollte in wesentlichen Formulierungen und Übersetzungsentscheidungen mit der Studienfassung übereinstimmen, weil

  1. die Studienfassung ihre exegetische Grundlage bildet und
  2. das dem Leser die Lesefassung nachvollziehen hilft.

Nachdem ein erster Entwurf vorliegt, geht es ans Verbessern. Die Übersetzung könnt ihr natürlich jederzeit im Wiki speichern und weiter bearbeiten.

Vergleicht eure eigene Übersetzung mit anderen kommunikativen Übersetzungen (nach Bens Meinung bes. NGÜ, , GNB (in dieser Reihenfolge), aber auch die Zürcher Bibel formuliert teilweise (!) sehr modern und elegant. Ebenfalls hilfreich können NEÜ, NLB, HfA sowie englische Übersetzungen (NET, NIV, HCSB, NLT) sein). Achtet dabei auf gute deutsche Formulierungen und Sprachgebrauch.

Evtl. hilft es, gerade bei komplizierteren Satzkonstrukten mehrere verständliche Übersetzungen zu finden und nebeneinander zu stellen – und dann diejenige zu wählen, die am ehesten alle Anforderungen an Verständlichkeit, sprachliche Prägnanz und Genauigkeit entspricht.

Im Laufe der Zeit wird eure Übersetzung wahrscheinlich noch verbessert oder diskutiert werden. Es kann sich besonders lohnen, sie gemeinschaftlich auf ihre kommunikative Genauigkeit, aber gerade auch auf ihre stilistische Tauglichkeit zu überprüfen. U.U. ist über verschiedene Formulierungsvorschläge abzustimmen.

Tipps zum Übersetzen[Bearbeiten]

Auf den ersten Blick ist es relativ leicht, eine Lesefassung zu erstellen. Und in vielen Fällen besteht der größte Teil der Arbeit schon darin, die Studienfassung etwas verständlicher zu machen und alle Klammern und Fußnoten zu entfernen. Aber auch bei der Lesefassung solltet ihr sehr gründlich vorgehen. Die folgenden Tipps können euch dabei helfen:

  1. Lest die Studienfassung und ihre Fußnoten genau.
  2. Wenn ihr euch an einer Stelle nicht sicher seid, schaut in andere kommunikative Übersetzungen. Die meisten Probleme sind wahrscheinlich schon in der Studienfassung dokumentiert. Auch auf der Diskussionsseite eures Kapitels könnte es schon Kommentare zur Übersetzung geben.
  3. Wenn ihr danach weiter unsicher seid oder wenn ihr glaubt, dass die Studienfassung anders übersetzt sein sollte, bitte schreibt eure Meinung dazu auf die Diskussionsseite!
  4. Denkt daran, den Bibeltext in der Lesefassung nicht einfach anders auszulegen, als es die Lesefassung tut. Wenn ihr Zweifel an der Studienfassung habt (beispielsweise gerne eine angegebene Alternativübersetzung aus einer Klammer vorziehen würdet), dann stellt das zur Diskussion, denn die Übersetzungsentscheidungen beider Fassungen sollten gleich ausfallen. Ggfs. muss die Studienfassung angepasst werden, oder ihr erfahrt, warum die Studienfassung doch die bessere Variante enthält.
  5. Prüft, ob ein Leser die Informationen im Bibeltext ohne weitere Angaben verstehen kann. Wenn nicht, zieht eine Fußnote in Erwägung. Meist lassen sich dazu Fußnoten der Studienfassung umfunktionieren.
  6. Der Stil ist uns wichtig. Einige subjektive Empfehlungen von Ben folgen im Anschluss.

Bens stilistische Empfehlungen[Bearbeiten]

Wir tun unser Bestes, die Lesefassung in stilistisch hochwertiger, aktueller Sprache zu halten. Ben schlägt vor, dabei folgende Punkte zu beachten:

  • Das Deutsche verwendet lange nicht so häufig semantische Satzverknüpfungen wie die Ursprachen, sondern viel mehr Asyndesen. Gelegentlich anzutreffen sind auch Anknüpfungen durch Umstellung der Satzteile. Prüft also bei Konjunktionen und anderen Bindewörtern, ob sie im Deutschen notwendig sind, um den Sinn zu verstehen.
  • Gleichzeitig gebraucht das Deutsche eine größere Vielfalt an Konjunktionen, als sie das Griechische und bes. das Hebräische kennen. Sucht die Formulierung, die am natürlichsten klingt.
  • Gelegentlich muss man im Deutschen etwas weiter ausholen, um einen Sachverhalt richtig darstellen zu können. Dazu sind hin und wieder Ergänzungen notwendig (einige andere Bibeln machen diese im Text kenntlich, etwa NGÜ, Schlachter oder auch Amplified Bible, NET). So kann es sich beispielsweise anbieten, manche griechischen Präpositionalangaben (Präposition+Nomen) mit einem Nebensatz zu übersetzen.
  • Gelegentlich kommt es aber auch vor, dass eine ursprachliche Formulierung auf Deutsch viel knackiger und bündiger ausgedrückt werden kann.
  • Das Deutsche ist beim Formulieren sehr flexibel. Nutzt das aus! Unser aktiver Wortschatz ist deutlich größer, als der der Bibel. Nicht nur die Reihenfolge der Wörter in einem Satz, sondern auch die Art ihrer Verknüpfung können stark variieren – und dürfen das auch. Im deutschen Satzbau kann man sich oft unter vielen Möglichkeiten die am besten passende Form aussuchen: Ob mit Nebensätzen oder Nominalformen, Genitivverbindungen oder Relativsätzen, oder auch zwischen einem weiteren Nebensatz und einem neuen Hauptsatz.
  • Guter Stil zeigt sich in klarer, natürlicher, präziser Sprache. Verständlich sollte sie sein. Guter Stil wird nicht langweilig, variiert also in Ausdrucksweise, Satzlänge und -bau. Er formuliert nicht komplizierter oder verschraubter, als notwendig. Das heißt, keine Nominalformen, vorgestellte Attribute, kein Passiv, wenig Konjunktiv. Angestaubte oder ausgetretene Metaphern und Idiome sind zu vermeiden. Guter Stil hat Rhythmus, formuliert bildkräftig und überraschend. Einen exzellenten Stil-Leitfaden liefert übrigens die Zeit. Die Lesefassung sollte m.E. zwei Fehler vermeiden:
    • Künstliches Schriftdeutsch. Das erkennt man häufig schon an überproportional verwendeten Begriffen wie dem Relativpronomen "welcher" (meist besser: "der" etc.) oder der Konjunktion "da" (meist besser: "weil"). Häufig sieht man auch besonders viele Substantive. Unsere Sprache macht es uns besonders einfach, in komplizierten Worthülsen zu sprechen. Gutes Deutsch dagegen ist lebendig, konkret und prägnant.
    • Altertümelndes Bibeldeutsch. Auf Konjunktive wollen wir so weit wie möglich verzichten. Konjunktionen und Präpositionen lassen sich meist treffender übersetzen, als wir das noch von Luther gewohnt sind. Die Sprache hat sich gewandelt. Biblische Bildersprache ("Fleisch" und "Geist" etc.) sollte die LF in verständliches, heutiges Deutsch übertragen.