Syntax ungeprüft
Lesefassung (Micha 2)
(kommt später)Studienfassung (Micha 2)
1 Wehe [denen, die auf] Unheil sinnen
Und Böses tun auf ihren Betten!〈a〉
(Beim Licht des Morgens=) Im Morgengrauen wollen sie's (tun=) ausführen,
weil [ja] „für Gott ihre Hand ist“.〈b〉
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7 [Du, der du] genannt wirst „Haus Jakob“ –
Ist etwa der Geist Gottes (kurz=) ungeduldig!?
Oder [sind etwa] dies seine Taten!?
Sind nicht meine Worte [vielmehr] gut
für den, der aufrecht wandelt!?
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Anmerkungen
a | Satzteil-Hyperbaton: auf ihren Betten passt besser zu Zeile a als zu Zeile b; vgl. Ps 36,5; Hos 7,6: Im Bett plant man, außerhalb des Betts handelt man. (Zurück zu v.1) |
b | ihre Hand ist für Gott - Traditionell übersetzt mit „es liegt in der Macht ihrer Hand“. Dass der Ausdruck ungefähr dies bedeutet, ist klar, denn in diesem Sinn wird er auch verwendet in Gen 31,29; Dtn 28,32; Neh 5,5; Spr 3,27. Wie diese Bedeutung zustande kommt, ist aber ziemlich unklar: (1) Entweder löst man wörtlich mit Procksch 1913, S. 350 auf: „meine Hand (ist=) wirkt für Gott“, und mitgehört werden müsste: „darum führt Gott meine Hand auch“ (vgl. v.a. Jes 45,1: Gott spricht zu seinem Gesalbten, „den ich an der rechten Hand genommen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen“; ähnlich Jes 41,13; 42,6; Ps 18,35; 73,23; 144,1). Das passte besonders gut zu Spr 3,27, vgl. zuvor V. 26: „JHWH wird deine Zuversicht sein; er wird deinen Fuß vor der Falle bewahren. [Entsprechend] enthalte keinem etwas Gutes vor, dem es zukommt, wenn deine Hand für Gott wirkt, so dass du's vermagst.“ – gesprochen würde hier also zu einem, dem Gott Fuß und Hand leitet. (2) Oder es ist mit den meisten Kommentatoren aufzulösen: „Meine Hand ist (Gott entsprechend=) gottgleich insofern, als...“ (Lamed der Entsprechung [s. Ges18 s.v. 8c]. So z.B. Jeremias 2007: „denn es dient (ihnen) ihre Hand als Gott“. Vgl. Hab 1,11 über die „grimmigen Chaldäer“: „Diese seine Kraft [gilt ihm] als sein Gott“). Aber das passt zu Dtn 28 und Neh 5 nicht sehr gut, z.B. Dtn 28: Du wirst deine Söhne und Töchter befreien wollen, „aber deine Hand wird nicht gottgleich sein“. Am besten folgt man hier also dem Deutungsvorschlag von Procksch und hält den Ausdruck für Sarkasmus; V. 7 antwortet dann u.a. auch auf diesen Ausdruck. (Zurück zu v.1) |