Jeremia 2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

Wechseln zu: Navigation, Suche
(Vers 21 übersetzt)
(Übersetzung bis einschließlich Vers 30)
Zeile 43: Zeile 43:
{{Studienfassung}}
{{Studienfassung}}


{{S|1}}Und es erging (geschah) "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs) an mich (zu mir) {folgendermaßen}:
{{S|1}} Und es erging (geschah) "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs) an mich (zu mir) {folgendermaßen}:
{{S|2}}Geh und rufe in die Ohren Jerusalems {folgendermaßen}:
{{S|2}} Geh und rufe in die Ohren Jerusalems {folgendermaßen}:
So spricht JHWH:
So spricht JHWH:
<poem>
<poem>
ich erinnere mich (gedenke) an dich, an die Liebe (Treue, Verbundenheit) deiner Jugendzeit, die Liebe deines Brautstandes,
ich erinnere mich (gedenke) an dich, an die Liebe (Treue, Verbundenheit) deiner Jugendzeit, die Liebe deines Brautstandes,
dein Gehen hinter mir [her] in der Wüste, im Land, wo nicht gesät [wird].
dein Gehen hinter mir [her] in der Wüste, im Land, wo nicht gesät [wird].
{{S|3}}Heiliges (Heiligtum) [war] Israel für JHWH, Erstling seines Ertrages.
{{S|3}} Heiliges (Heiligtum) [war] Israel für JHWH, Erstling seines Ertrages.
Alle ihn Essenden (Fressenden) werden sich verschulden, Unheil wird über sie kommen. Spruch (spricht) JHWHs.
Alle ihn Essenden (Fressenden) werden sich verschulden, Unheil wird über sie kommen. Spruch (spricht) JHWHs.
{{S|4}}Hört "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs), Haus Jakob und alle Sippen (Familien) des Hauses Israel.
{{S|4}} Hört "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs), Haus Jakob und alle Sippen (Familien) des Hauses Israel.
</poem>
</poem>
{{S|5}}So spricht JHWH:
{{S|5}} So spricht JHWH:
<poem>
<poem>
Was fanden eure Väter an mir [für] Unrecht, dass sie sich fernhielten von mir  
Was fanden eure Väter an mir [für] Unrecht, dass sie sich fernhielten von mir  
und gingen hinter den Nichtsen (Nichtigkeit, Hauch; Götzen) [her] und wurden [selbst] nichtig?
und gingen hinter den Nichtsen (Nichtigkeit, Hauch; Götzen) [her] und wurden [selbst] nichtig?
{{S|6}}Und (sprachen =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?,
{{S|6}} Und (sprachen =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?, der uns heraufbrachte<ref>Partizip temporal aufgelöst</ref> aus dem Land Ägypten,
der uns Heraufbringende aus dem Land Ägypten,
der uns führte<ref>Partizip temporal aufgelöst</ref> in der Wüste, im Land der Steppe (Wüste) und des Abgrunds (Fanggrube),
der uns Führende in der Wüste,
im Land der Trockenheit und des Todesschattens, im Land nicht durchzieht es (ein Mensch =) jemand und nicht wohnt ein Mensch dort.
im Land der Steppe (Wüste) und des Abgrunds (Fanggrube),
{{S|7}} Und ich brachte euch ins Land des Fruchtgartens, um zu essen seine Früchte (Ertrag) und seine Güter (Bestes).
im Land der Trockenheit und des Todesschattens,
(Und =) Aber ihr kamt und verunreinigtet (entweihtet) mein Land, und mein Erbe machtet ihr zu Abscheulichem.
im Land nicht durchzieht es jemand und nicht wohnt ein Mensch dort.
{{S|8}} Die Priester (sagten =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?
{{S|7}}Und ich brachte euch ins Land des Fruchtgartens,
(Und =) Als Handhabende (Gebrauchende) die Torah (Gesetz)<ref>Das "Gesetz" oder die "Weisung" (Martin Buber). Da es ein t.t. ist, der weit über die lutherische Verengung des "Gesetzes" hinausgeht, würde ich gern den Namen "Torah" belassen. Man kann ihn durch eine Fußnote erklären.</ref> verstehen (kennen) sie mich nicht, und die Hirten sind von mir abgefallen.
um zu essen seine Früchte (Ertrag) und seine Güter (Bestes).
Und die Propheten prophezeien dem Baal und hinter Nichtsnutzen<ref>Wörtl.: nicht nützen, nicht helfen</ref> gehen sie (laufen sie her).
(Und =) Aber ihr kamt und verunreinigtet (entweihtet) mein Land,  
{{S|9}} Darum: Weiter will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen) mit euch, Spruch (spricht) JHWHs,
und mein Erbe machtet ihr zu Abscheulichem.
{{S|8}}Die Priester (sagten =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?
(Und =) Als Handhabende (Gebrauchende) die Torah (Gesetz)<ref>Das "Gesetz" oder die "Weisung" (Martin Buber). Da es ein t.t. ist, der weit über die lutherische Verengung des "Gesetzes" hinausgeht, würde ich gern den Namen "Torah" belassen. Man kann ihn durch eine Fußnote erklären.</ref> verstehen (kennen) sie mich nicht,  
und die Hirten sind von mir abgefallen.
Und die Propheten prophezeien dem Baal  
und hinter Nichtsnutzen<ref>Wörtl.: nicht nützen, nicht helfen</ref> gehen sie (laufen sie her).
{{S|9}}Darum: Weiter will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen) mit euch, Spruch (spricht) JHWHs,
und mit den Kindern eurer Kinder will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen).
und mit den Kindern eurer Kinder will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen).
{{S|10}}Denn geht hinüber zu den Inseln der Kittäer (Zyprioten) und seht,
{{S|10}} Denn geht hinüber zu den Inseln der Kittäer (Zyprioten) und seht, und nach Kedar<ref>Ein Beduinenstamm.</ref> und gebt (sehr =) genau acht
und nach Kedar<ref>Ein Beduinenstamm.</ref> und gebt (sehr =) genau acht
und seht, siehe!, geschah<ref>W.Rudolph schlägt im Apparat z.St., wahrscheinlich wegen des hier doppelt erscheinenden "Sieh!", vor, aus "hen hajeta" die Frage zu lesen: "hanijeta", "hat sich (je) begeben?" </ref> [je] Solches?
und seht, siehe!, geschah<ref>W.Rudolph schlägt im Apparat z.St., wahrscheinlich wegen des hier doppelt erscheinenden "Sieh!", vor, aus "hen hajeta" die Frage zu lesen: "hanijeta", "hat sich (je) begeben?" </ref> [je] Solches?
{{S|11}}Hat [je] ein Volk Götter (Gott)<ref>Elohim bezeichnet sowohl den einen Gott als auch die Vielzahl der (anderen) Götter. </ref> geändert (vertauscht)? Dabei (und) [sind] sie keine Götter (Gott)!
{{S|11}} Hat [je] ein Volk Götter (Gott)<ref>Elohim bezeichnet sowohl den einen Gott als auch die Vielzahl der (anderen) Götter. </ref> geändert (vertauscht)? Dabei (und) [sind] sie keine Götter (Gott)!
(Und =) Aber mein Volk vertauscht seine Herrlichkeit (Ansehen, Ehre, Pracht)<ref>"Kabod" hat ein großes Bedeutungsspektrum: Schwere, Last; Gewicht, Besitz, Ansehen; Person, Ich; Ansehnlichkeit, Pracht; Auszeichnung, Ehre, Herrlichkeit (G.Fohrer, Wörterbuch). </ref> mit (nicht nützen =) Nichtsnutzen.
(Und =) Aber mein Volk vertauscht seine Herrlichkeit (Ansehen, Ehre, Pracht)<ref>"Kabod" hat ein großes Bedeutungsspektrum: Schwere, Last; Gewicht, Besitz, Ansehen; Person, Ich; Ansehnlichkeit, Pracht; Auszeichnung, Ehre, Herrlichkeit (G.Fohrer, Wörterbuch). </ref> mit (nicht nützen =) Nichtsnutzen.
{{S|12}}Entsetze<ref>"Himmel" ist im Dt. Singular, im Hebräischen Plural.</ref> dich Himmel darüber! {Und} Empfinde Schauer, trockne<ref>Das Verb "charab", austrocknen, steht hier unvermittelt. Die Septuaginta hat hier epi pleion = "harba", groß machen, viel haben, also etwa: erschaudere in hohem Maße. W.Rudolph schlägt im Apparat z.St. vor, "chirdu" zu lesen, schrecken, also: "Erschaudere (und) schrecke sehr!"</ref> (sehr =) völlig aus! Spruch (spricht) JHWHs.
{{S|12}} Entsetze<ref>"Himmel" ist im Dt. Singular, im Hebräischen Plural.</ref> dich Himmel darüber!
{{S|13}}Denn zwei (zweifach) Übel (Böses) tut mein Volk: Mich verlassen sie,
{Und} Empfinde Schauder, trockne<ref>Das Verb "charab", austrocknen, steht hier unvermittelt. Die Septuaginta hat hier 'dpi pleion' = 'harba', groß machen, viel haben, also etwa: erschaudere in hohem Maße. W.Rudolph schlägt im Apparat z.St. vor, "chirdu" zu lesen, schrecken, also: "Erschaudere (und) schrecke sehr!"</ref> (sehr =) völlig aus! Spruch (spricht) JHWHs.
{{S|13}} Denn zwei (zweifach) Übel (Böses) tut mein Volk: Mich verlassen sie,
[die] Quelle lebendigen Wassers, um sich [eigene] Brunnen auszuhauen -
[die] Quelle lebendigen Wassers, um sich [eigene] Brunnen auszuhauen -
Brunnen, die rissig werden<ref>Ptz. als Relativsatz aufgelöst.</ref>, so dass sie das Wasser nicht halten können.
Brunnen, die rissig werden<ref>Ptz. als Relativsatz aufgelöst.</ref>, so dass sie das Wasser nicht halten können.
{{S|14}}Ist Israel ein Knecht (Sklave)? Oder [ist] er ein (im Haus =) unfrei (?) Geborener?
{{S|14}} Ist Israel ein Knecht (Sklave)? Oder [ist] er ein (im Haus =) unfrei (?) Geborener?
Warum wurde er [zum] Plündergut?
Warum wurde er [zum] Plündergut?
{{S|15}}Gegen ihn brüllen junge Löwen,
{{S|15}} Gegen ihn brüllen junge Löwen, erheben ihre Stimmen
erheben ihre Stimmen
und machten sein Land zu [etwas] Schauerlichem (Entsetzlichem); seine Städte wurden verbrannt, [sind] ohne Bewohner.
und machten sein Land zu [etwas] Schauerlichem (Entsetzlichem);
{{S|16}} Auch (die Söhne Nophs =) die Bewohner Nophs<ref>Die Stadt Memphis, Hauptstadt von Unterägypten, am westl. Nilufer südl, von Kairo</ref> und Tachpanches<ref>Ebenfalls eine ägyptische Stadt, eine Grenzfestung östl. vom Nildelta bei Pelusium (Rudolph, Kommentar, S. 18), das heutige Tell-ed-Defenne (Gesenius, Wörterbuch 15. Aufl., S. 875. Siehe außerdem auch die Diskussionsseite.</ref> werden dir den Scheitel [kahl] (weiden=) fressen<ref>Das Verb bedeutet sowohl weiden=Schafe hüten als auch weiden=das Fressen der Schafe. Wir kennen im Deutschen den Ausdruck "jemandem die Haare vom Kopf fressen"; das scheint hier gemeint zu sein</ref>.
seine Städte wurden verbrannt, [sind] ohne Bewohner.
{{S|17}} Hast du dies nicht dir selbst (getan =) zu verdanken,
{{S|16}}Auch (die Söhne Nophs =) die Bewohner Nophs<ref>Die Stadt Memphis, Hauptstadt von Unterägypten, am westl. Nilufer südl, von Kairo</ref> und Tachpanches<ref>Ebenfalls eine ägyptische Stadt, eine Grenzfestung östl. vom Nildelta bei Pelusium (Rudolph, Kommentar, S. 18), das heutige Tell-ed-Defenne (Gesenius, Wörterbuch 15. Aufl., S. 875. Siehe außerdem auch die Diskussionsseite.</ref> werden dir den Scheitel [kahl] (weiden=) fressen<ref>Das Verb bedeutet sowohl weiden=Schafe hüten als auch weiden=das Fressen der Schafe. Wir kennen im Deutschen den Ausdruck "jemandem die Haare vom Kopf fressen"; das scheint hier gemeint zu sein</ref>.
{{S|17}}Hast du dies nicht dir selbst (getan =) zu verdanken,
als<ref>Ptz. temporal aufgelöst</ref> du verließest JHWH, deinen Gott,
als<ref>Ptz. temporal aufgelöst</ref> du verließest JHWH, deinen Gott,
zu der Zeit, als<ref>Ptz. temporal aufgelöst</ref> er dich führte auf dem Weg?
zu der Zeit, als<ref>Ptz. temporal aufgelöst</ref> er dich führte auf dem Weg?
{{S|18}}Und nun! Was [willst] du mit dem Weg [nach] Ägypten?
{{S|18}} Und nun! Was [willst] du mit dem Weg [nach] Ägypten?
[Willst du] (Fluss<ref>schichor kommt nur Jes 23,3 und hier vor. Lt. Gesenius, Wörterbuch, S. 822 ist es ein Name für verschiedene Kanäle und Flussarme. Lt. Rudolph, Kommentar, S.18 einer der östlichsten Nilarme. "Schichor" bedeutet ägypt. "Teich des Horus"</ref> =) Nilwasser trinken?
[Willst du] (Fluss<ref>'schichor' kommt nur Jes 23,3 und hier vor. Lt. Gesenius, Wörterbuch, S. 822 ist es ein Name für verschiedene Kanäle und Flussarme. Lt. Rudolph, Kommentar, S.18 einer der östlichsten Nilarme. 'Schichor' bedeutet ägypt. "Teich des Horus"</ref>-wasser =) Nilwasser trinken?
Und was [willst] du mit dem Weg [nach] Assyrien?
Und was [willst] du mit dem Weg [nach] Assyrien?
[Willst du] (Strom=) Euphratwasser trinken?
[Willst du] (Strom=) Euphratwasser trinken?
{{S|19}}Ich züchtige<ref>S. Diskussionsseite</ref> dich [wegen] deiner Bosheit
{{S|19}} Ich züchtige<ref>S. Diskussionsseite</ref> dich [wegen] deiner Bosheit
und [wegen] deiner Abtrünnigkeit weise ich dich zurecht.
und [wegen] deiner Abtrünnigkeit weise ich dich zurecht.
(Und) du sollst spüren und sehen, dass es schlecht (schädlich, unglückbringend) und bitter<ref>W.Rudolph, Kommentar, S. 18 zieht beide Adjektive zu "bitterböse" zusammen</ref> [ist],  
(Und) du sollst spüren und sehen, dass es schlecht (schädlich, unglückbringend) und bitter<ref>W.Rudolph, Kommentar, S. 18 zieht beide Adjektive zu "bitterböse" zusammen</ref> [ist],  
dass du JHWH, deinen Gott, verlassen hast
dass du JHWH, deinen Gott, verlassen hast
und (mein Schrecken =) Ehrfurcht vor mir nicht bei dir ist<ref>W. Rudolph, Kommentar, S. 18 schlägt vor, statt "pachda", Schrecken das Verb "pachad", sich fürchten, zu lesen: "Und dich nicht in Ehrfurcht an mich gewendet hast"</ref>,
und (mein Schrecken =) Ehrfurcht vor mir nicht bei dir ist<ref>W. Rudolph, Kommentar, S. 18 schlägt vor, statt 'pachda', Schrecken das Verb "pachad", sich fürchten, zu lesen: "Und dich nicht in Ehrfurcht an mich gewendet hast"</ref>,
Spruch des Herrn JHWH Zebaoth<ref>S. Diskussion</ref>.
Spruch des Herrn JHWH Zebaoth<ref>S. Diskussion</ref>.
{{S|20}}Denn (von Ewigkeiten her =) schon immer habe ich<ref>So der Text. W. Rudolph, Kommentar, S. 18 macht aus der 1.Sg. der Verben in diesem Satz die 2.Sg.</ref> dein Joch zerbrochen
{{S|20}} Denn (von Ewigkeiten her =) schon immer habe ich<ref>So der Text. W. Rudolph, Kommentar, S. 18 macht aus der 1.Sg. der Verben in diesem Satz die 2.Sg.</ref> dein Joch zerbrochen und deine Fesseln zerrissen,
und deine Fesseln zerrissen,
aber du sprichst: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem hohen Hügel
aber du sprichst: Ich will nicht dienen!
und unter jedem grünen Baum legst du dich hin und treibst Hurerei.<ref>Ein stereotyper Ausdruck, mit dem Israel kritisiert wird, weil es "Götzen" anbetet, vgl. Dtn 12,2; 1.Kön 14,23; 2.Kön 17,10; Jes 57,5; Jer 3,6.13; Ez 6,13</ref>
Sondern auf jedem hohen Hügel
{{S|21}} Ich aber pflanzte dich [als] edle Traube, [als] völlig zuverlässige Pflanzung.
und unter jedem grünen Baum
Aber wie hast du dich mir [gegenüber] verändert? [Zu] wilden (aus der Art geschlagenen) Weinranken eines fremden Weinstocks.<ref>W. Rudolph meint, dass hier die Worte falsch getrennt wurden, und liest 'lesoriah gäphän', zu einer stinkenden Rebe.</ref>
legst du dich hin und treibst Hurerei.<ref>Ein stereotyper Ausdruck, mit Israel kritisiert wird, weil es "Götzen" anbetet, vgl. Dtn 12,2; 1.Kön 14,23; 2.Kön 17,10; Jes 57,5; Jer 3,6.13; Ez 6,13</ref>
{{S|22}} Denn [selbst] wenn du dich reinigst (abwäscht) mit Natron und dir viel Laugensalz verschaffst,
{{S|21}}Ich aber pflanzte dich [als] edle Traube,
Deine Vergehen (Sünden) sind ein Schmutzfleck vor mir, Ausspruch des Herrn JHWHs.
[als] völlig zuverlässige Pflanzung.
{{S|23}} Wie sprichst du: "Ich habe mich nicht verunreinigt, hinter den Baalen bin ich nicht [her]gelaufen"?
Aber wie hast du dich mir [gegenüber] verändert?
Sieh deinen Weg im Tal [an]! Erkenne, was du getan hast!
[Zu] wilden (aus der Art geschlagenen) Weinranken eines fremden Weinstocks.<ref>W. Rudolph meint, dass hier die Worte falsch getrennt wurden, und lies "lesoriah gäphän", zu einer stinkenden Rebe.</ref>
Eine schnelle junge Kamelstute läuft hin und her<ref>Partizip, wörtl.: "ihre Wege verflechtend"</ref> [auf] ihrem Weg
{{S|22}}
{{S|24}} Ein[e] Wildesel[in], gewöhnt [an] die Wüste<ref>W.Rudolph, S.20: "lies: 'ausbricht in die Steppe hinaus' ... 'ein Wildesel ..., an die Steppe gewöhnt', ist sinnlos"</ref>,
{{S|23}}
im Verlangen ihrer Seele schnappt sie nach Luft. Ihre Brunst: wer drängt sie zurück (besänftigt sie)?
{{S|24}}
Alle, die sie suchen<ref>Partizip relativisch aufgelöst</ref> werden nicht müde; in ihrem Monat<ref>d.h. in ihrer Brunftzeit, W.Rudolph, S.20</ref> werden sie sie finden.
{{S|25}}
{{S|25}} Halte deinen Fuß ab von Barfüßigkeit und deine Kehle vom Durst!
{{S|26}}
Aber du sprachst: Es ist vergeblich, nein!<ref>Ein besonders starkes Nein?, vgl. Jer 18,12</ref> Denn ich liebe die Fremden und (hinter ihnen will ich hergehen =) ihnen will ich nachlaufen.
{{S|27}}
{{S|26}} Wie Schande (Scham) eines Diebes, wenn er erwischt wird, so soll sich das Haus Israel schämen.
{{S|28}} Wo [sind] deine Götter, die du für dich (dir) gemacht hast? Sie sollen aufstehen, wenn sie dir helfen (dich retten) in der Zeit des Unheils (Not, Unglück, Übel); denn zahlreich (viel) [wie] deine Städte sind deine Götter, Juda.
Ihr, Könige, Beamte (Befehlshaber, Edle, Vornehme, Vorsteher, Oberste) und Priester und Propheten<ref>Diese "Viererkette" kommt häufiger bei Jeremia vor</ref>.
{{S|29}}
{{S|27}} Sie sprechen<ref>Partizip</ref> zum Holz: Du bist mein Vater! und zum Stein: Du hast uns geboren!
{{S|30}}
{Denn} sie wenden mir den Rücken zu und nicht das Gesicht
aber zur Zeit des Unheils sprechen sie: Erhebe dich doch und rette uns!
{{S|28}} Wo [sind] deine Götter, die du für dich (dir) gemacht hast? Sie sollen aufstehen, wenn sie dir helfen (dich retten) in der Zeit deines Unheils (Not, Unglück, Übel);  
denn wie die Zahl deiner Städte sind deine Götter, Juda.<ref>Die Seputaginta setzt fort: und nach der Zahl der Gassen Jerusalems opfern sie dem Baal, so Jer 11,13</ref>
{{S|29}} Warum streitet (prozessiert) ihr mit mir?
Ihr alle seid abgefallen von mir, Spruch JHWHs.
{{S|30}} Vergeblich schlug ich die Söhne<ref>W. Rudolph schlägt vor, wie in Jer 6,21 "Väter und Söhne" zu lesen</ref>, die Warnung nahmen sie nicht an.
Das Schwert fraß eure Propheten, wie ein verderbender (tötender)<ref>Partizip</ref> Löwe.
{{S|31}}
{{S|31}}
{{S|32}}
{{S|32}}

Version vom 27. Juli 2011, 21:10 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Jeremia 2)

1 Und es erging (geschah) "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs) an mich (zu mir) {folgendermaßen}: 2 Geh und rufe in die Ohren Jerusalems {folgendermaßen}: So spricht JHWH:

ich erinnere mich (gedenke) an dich, an die Liebe (Treue, Verbundenheit) deiner Jugendzeit, die Liebe deines Brautstandes,
dein Gehen hinter mir [her] in der Wüste, im Land, wo nicht gesät [wird].
3 Heiliges (Heiligtum) [war] Israel für JHWH, Erstling seines Ertrages.
Alle ihn Essenden (Fressenden) werden sich verschulden, Unheil wird über sie kommen. Spruch (spricht) JHWHs.
4 Hört "Wort JHWHs" (das Wort JHWHs), Haus Jakob und alle Sippen (Familien) des Hauses Israel.

5 So spricht JHWH:

Was fanden eure Väter an mir [für] Unrecht, dass sie sich fernhielten von mir
und gingen hinter den Nichtsen (Nichtigkeit, Hauch; Götzen) [her] und wurden [selbst] nichtig?
6 Und (sprachen =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?, der uns heraufbrachtea aus dem Land Ägypten,
der uns führteb in der Wüste, im Land der Steppe (Wüste) und des Abgrunds (Fanggrube),
im Land der Trockenheit und des Todesschattens, im Land nicht durchzieht es (ein Mensch =) jemand und nicht wohnt ein Mensch dort.
7 Und ich brachte euch ins Land des Fruchtgartens, um zu essen seine Früchte (Ertrag) und seine Güter (Bestes).
(Und =) Aber ihr kamt und verunreinigtet (entweihtet) mein Land, und mein Erbe machtet ihr zu Abscheulichem.
8 Die Priester (sagten =) fragten nicht: Wo [ist] JHWH?
(Und =) Als Handhabende (Gebrauchende) die Torah (Gesetz)c verstehen (kennen) sie mich nicht, und die Hirten sind von mir abgefallen.
Und die Propheten prophezeien dem Baal und hinter Nichtsnutzend gehen sie (laufen sie her).
9 Darum: Weiter will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen) mit euch, Spruch (spricht) JHWHs,
und mit den Kindern eurer Kinder will (werde) ich rechten (einen Rechtsstreit führen).
10 Denn geht hinüber zu den Inseln der Kittäer (Zyprioten) und seht, und nach Kedare und gebt (sehr =) genau acht
und seht, siehe!, geschahf [je] Solches?
11 Hat [je] ein Volk Götter (Gott)g geändert (vertauscht)? Dabei (und) [sind] sie keine Götter (Gott)!
(Und =) Aber mein Volk vertauscht seine Herrlichkeit (Ansehen, Ehre, Pracht)h mit (nicht nützen =) Nichtsnutzen.
12 Entsetzei dich Himmel darüber!
{Und} Empfinde Schauder, trocknej (sehr =) völlig aus! Spruch (spricht) JHWHs.
13 Denn zwei (zweifach) Übel (Böses) tut mein Volk: Mich verlassen sie,
[die] Quelle lebendigen Wassers, um sich [eigene] Brunnen auszuhauen -
Brunnen, die rissig werdenk, so dass sie das Wasser nicht halten können.
14 Ist Israel ein Knecht (Sklave)? Oder [ist] er ein (im Haus =) unfrei (?) Geborener?
Warum wurde er [zum] Plündergut?
15 Gegen ihn brüllen junge Löwen, erheben ihre Stimmen
und machten sein Land zu [etwas] Schauerlichem (Entsetzlichem); seine Städte wurden verbrannt, [sind] ohne Bewohner.
16 Auch (die Söhne Nophs =) die Bewohner Nophsl und Tachpanchesm werden dir den Scheitel [kahl] (weiden=) fressenn.
17 Hast du dies nicht dir selbst (getan =) zu verdanken,
also du verließest JHWH, deinen Gott,
zu der Zeit, alsp er dich führte auf dem Weg?
18 Und nun! Was [willst] du mit dem Weg [nach] Ägypten?
[Willst du] (Flussq-wasser =) Nilwasser trinken?
Und was [willst] du mit dem Weg [nach] Assyrien?
[Willst du] (Strom=) Euphratwasser trinken?
19 Ich züchtiger dich [wegen] deiner Bosheit
und [wegen] deiner Abtrünnigkeit weise ich dich zurecht.
(Und) du sollst spüren und sehen, dass es schlecht (schädlich, unglückbringend) und bitters [ist],
dass du JHWH, deinen Gott, verlassen hast
und (mein Schrecken =) Ehrfurcht vor mir nicht bei dir istt,
Spruch des Herrn JHWH Zebaothu.
20 Denn (von Ewigkeiten her =) schon immer habe ichv dein Joch zerbrochen und deine Fesseln zerrissen,
aber du sprichst: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem hohen Hügel
und unter jedem grünen Baum legst du dich hin und treibst Hurerei.w
21 Ich aber pflanzte dich [als] edle Traube, [als] völlig zuverlässige Pflanzung.
Aber wie hast du dich mir [gegenüber] verändert? [Zu] wilden (aus der Art geschlagenen) Weinranken eines fremden Weinstocks.x
22 Denn [selbst] wenn du dich reinigst (abwäscht) mit Natron und dir viel Laugensalz verschaffst,
Deine Vergehen (Sünden) sind ein Schmutzfleck vor mir, Ausspruch des Herrn JHWHs.
23 Wie sprichst du: "Ich habe mich nicht verunreinigt, hinter den Baalen bin ich nicht [her]gelaufen"?
Sieh deinen Weg im Tal [an]! Erkenne, was du getan hast!
Eine schnelle junge Kamelstute läuft hin und hery [auf] ihrem Weg
24 Ein[e] Wildesel[in], gewöhnt [an] die Wüstez,
im Verlangen ihrer Seele schnappt sie nach Luft. Ihre Brunst: wer drängt sie zurück (besänftigt sie)?
Alle, die sie suchenaa werden nicht müde; in ihrem Monatab werden sie sie finden.
25 Halte deinen Fuß ab von Barfüßigkeit und deine Kehle vom Durst!
Aber du sprachst: Es ist vergeblich, nein!ac Denn ich liebe die Fremden und (hinter ihnen will ich hergehen =) ihnen will ich nachlaufen.
26 Wie Schande (Scham) eines Diebes, wenn er erwischt wird, so soll sich das Haus Israel schämen.
Ihr, Könige, Beamte (Befehlshaber, Edle, Vornehme, Vorsteher, Oberste) und Priester und Prophetenad.
27 Sie sprechenae zum Holz: Du bist mein Vater! und zum Stein: Du hast uns geboren!
{Denn} sie wenden mir den Rücken zu und nicht das Gesicht
aber zur Zeit des Unheils sprechen sie: Erhebe dich doch und rette uns!
28 Wo [sind] deine Götter, die du für dich (dir) gemacht hast? Sie sollen aufstehen, wenn sie dir helfen (dich retten) in der Zeit deines Unheils (Not, Unglück, Übel);
denn wie die Zahl deiner Städte sind deine Götter, Juda.af
29 Warum streitet (prozessiert) ihr mit mir?
Ihr alle seid abgefallen von mir, Spruch JHWHs.
30 Vergeblich schlug ich die Söhneag, die Warnung nahmen sie nicht an.
Das Schwert fraß eure Propheten, wie ein verderbender (tötender)ah Löwe.
31
32
33
34
35
36
37

Anmerkungen

aPartizip temporal aufgelöst (Zurück zu v.6)
bPartizip temporal aufgelöst (Zurück zu v.6)
cDas "Gesetz" oder die "Weisung" (Martin Buber). Da es ein t.t. ist, der weit über die lutherische Verengung des "Gesetzes" hinausgeht, würde ich gern den Namen "Torah" belassen. Man kann ihn durch eine Fußnote erklären. (Zurück zu v.8)
dWörtl.: nicht nützen, nicht helfen (Zurück zu v.8)
eEin Beduinenstamm. (Zurück zu v.10)
fW.Rudolph schlägt im Apparat z.St., wahrscheinlich wegen des hier doppelt erscheinenden "Sieh!", vor, aus "hen hajeta" die Frage zu lesen: "hanijeta", "hat sich (je) begeben?" (Zurück zu v.10)
gElohim bezeichnet sowohl den einen Gott als auch die Vielzahl der (anderen) Götter. (Zurück zu v.11)
h"Kabod" hat ein großes Bedeutungsspektrum: Schwere, Last; Gewicht, Besitz, Ansehen; Person, Ich; Ansehnlichkeit, Pracht; Auszeichnung, Ehre, Herrlichkeit (G.Fohrer, Wörterbuch). (Zurück zu v.11)
i"Himmel" ist im Dt. Singular, im Hebräischen Plural. (Zurück zu v.12)
jDas Verb "charab", austrocknen, steht hier unvermittelt. Die Septuaginta hat hier 'dpi pleion' = 'harba', groß machen, viel haben, also etwa: erschaudere in hohem Maße. W.Rudolph schlägt im Apparat z.St. vor, "chirdu" zu lesen, schrecken, also: "Erschaudere (und) schrecke sehr!" (Zurück zu v.12)
kPtz. als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.13)
lDie Stadt Memphis, Hauptstadt von Unterägypten, am westl. Nilufer südl, von Kairo (Zurück zu v.16)
mEbenfalls eine ägyptische Stadt, eine Grenzfestung östl. vom Nildelta bei Pelusium (Rudolph, Kommentar, S. 18), das heutige Tell-ed-Defenne (Gesenius, Wörterbuch 15. Aufl., S. 875. Siehe außerdem auch die Diskussionsseite. (Zurück zu v.16)
nDas Verb bedeutet sowohl weiden=Schafe hüten als auch weiden=das Fressen der Schafe. Wir kennen im Deutschen den Ausdruck "jemandem die Haare vom Kopf fressen"; das scheint hier gemeint zu sein (Zurück zu v.16)
oPtz. temporal aufgelöst (Zurück zu v.17)
pPtz. temporal aufgelöst (Zurück zu v.17)
q'schichor' kommt nur Jes 23,3 und hier vor. Lt. Gesenius, Wörterbuch, S. 822 ist es ein Name für verschiedene Kanäle und Flussarme. Lt. Rudolph, Kommentar, S.18 einer der östlichsten Nilarme. 'Schichor' bedeutet ägypt. "Teich des Horus" (Zurück zu v.18)
rS. Diskussionsseite (Zurück zu v.19)
sW.Rudolph, Kommentar, S. 18 zieht beide Adjektive zu "bitterböse" zusammen (Zurück zu v.19)
tW. Rudolph, Kommentar, S. 18 schlägt vor, statt 'pachda', Schrecken das Verb "pachad", sich fürchten, zu lesen: "Und dich nicht in Ehrfurcht an mich gewendet hast" (Zurück zu v.19)
uS. Diskussion (Zurück zu v.19)
vSo der Text. W. Rudolph, Kommentar, S. 18 macht aus der 1.Sg. der Verben in diesem Satz die 2.Sg. (Zurück zu v.20)
wEin stereotyper Ausdruck, mit dem Israel kritisiert wird, weil es "Götzen" anbetet, vgl. Dtn 12,2; 1.Kön 14,23; 2.Kön 17,10; Jes 57,5; Jer 3,6.13; Ez 6,13 (Zurück zu v.20)
xW. Rudolph meint, dass hier die Worte falsch getrennt wurden, und liest 'lesoriah gäphän', zu einer stinkenden Rebe. (Zurück zu v.21)
yPartizip, wörtl.: "ihre Wege verflechtend" (Zurück zu v.23)
zW.Rudolph, S.20: "lies: 'ausbricht in die Steppe hinaus' ... 'ein Wildesel ..., an die Steppe gewöhnt', ist sinnlos" (Zurück zu v.24)
aaPartizip relativisch aufgelöst (Zurück zu v.24)
abd.h. in ihrer Brunftzeit, W.Rudolph, S.20 (Zurück zu v.24)
acEin besonders starkes Nein?, vgl. Jer 18,12 (Zurück zu v.25)
adDiese "Viererkette" kommt häufiger bei Jeremia vor (Zurück zu v.26)
aePartizip (Zurück zu v.27)
afDie Seputaginta setzt fort: und nach der Zahl der Gassen Jerusalems opfern sie dem Baal, so Jer 11,13 (Zurück zu v.28)
agW. Rudolph schlägt vor, wie in Jer 6,21 "Väter und Söhne" zu lesen (Zurück zu v.30)
ahPartizip (Zurück zu v.30)