Syntax ungeprüft
Lesefassung (Jakobus 1)
Anmerkungen
Studienfassung (Jakobus 1)
1 Jakobus, ein Sklave〈a〉 (Knecht, Diener) Gottes und [des] Herrn Jesus Christus, [schreibt] an die zwölf Stämme in der Zerstreuung (Diaspora). Grüße〈b〉! 2 Haltet es für ganze Freude, meine Geschwister, wenn ihr in vielfältige Prüfungen〈c〉 fallt, 3 da ihr wisst〈d〉, dass die Erprobung eures Glaubens Durchhaltevermögen〈e〉 hervorbringt. 4 Das Durchhaltevermögen soll dann zu einem vollkommenen Werk〈f〉 führen〈g〉, damit ihr vollkommen und untadelig seid, indem〈h〉 ihr in keinem Punkt〈i〉 zurückbleibt. 5 Wenn es aber einem [von] euch an Weisheit fehlt, soll er [sie] von dem Gott erbitten, der allen großzügig〈j〉 (vorbehaltlos) und ohne zu Vorwürfe zu machen〈k〉 gibt,〈l〉 und sie wird ihm gegeben werden.〈m〉〈n〉 6 Er soll aber im Glauben [darum] bitten〈o〉 [und dabei] keinerlei Bedenken haben〈p〉 (keinesfalls zweifeln): Denn wer zweifelt〈q〉, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin- und hergetrieben wird.〈r〉
Anmerkungen
a | Cf. Johnson. (Zurück zum Text: a) |
b | Im Original ein direkt ans Satzende gehängter, unabhängiger Inf.: „grüßen“. Diese Formel kann unterschiedlich ins Deutsche übertragen werden. (Zurück zum Text: b) |
c | „πειρασμος“ kann sowohl eine „Prüfung“ als eine gewöhnliche „schwierige Zeit im Leben“, als auch eine geistliche „Versuchung zur Sünde“ meinen. Hier sind vom Kontext her wohl „weltliche Prüfungen“ gemeint. Ab V. 13 scheint aber ebenso die Versuchung zur Sünde gemeint zu sein (Dibelius). (Zurück zum Text: c) |
d | Ptz. coni.: Hier temp. gedeutet. Alternativ auch mod., dann: „im Wissen“. (Zurück zum Text: d) |
e | Diese vielleicht etwas ungewöhnliche Übersetzung fasst meines Erachtens sehr gut die von B/A skizzierte Bedeutung zusammen und ersetzt sie durch einen moderneren Begriff, den man auch noch versteht. Dibelius u.a. betonen aber, dass der Begriff auch eine tatkräftige Komponente enthält – es wird nicht nur abgewartet, sondern auch entsprechend gehandelt. Mögliche Alternativen: „Ausharren, Geduld, Ausdauer, Standhaftigkeit“. (Zurück zum Text: e) |
f | Oder sinngemäßer: „Ausgang“ (cf. Johnson). (Zurück zum Text: f) |
g | Eigtl. „[zur Folge] haben“. 3. Sg. Imp. Präs. Durch die Aspektbedeutung impliziert ist eine dauerhafte oder ständig neue Veränderung. (Zurück zum Text: g) |
h | Modale Auflösung eines Ptz. coni. Oder „und in keinem Punkt zurückbleibt“. Möglich auch temporal, kausal. (Zurück zum Text: h) |
i | Wörtlich: „in nichts“, „in keinem Ding“ (Zurück zum Text: i) |
j | Die gewählte Form könnte an die Jesustradition (Mt 7:7-11 par Lk 11:9-13) angelehnt sein und scheint außerdem besser in den Kontext zu passen. (Zurück zum Text: j) |
k | Auflösung eines wohl modalen adv. Ptz. Das Wort heißt eigentlich eher „(be)schimpfen“. Es bezieht sich vermutlich darauf, dass sich nicht darüber beklagt, dass er Weisheit geben „muss“ (cf. B/A). Daher wurde diese Übersetzung gewählt. (Zurück zum Text: k) |
l | Auflösung eines attr. Ptz. (Zurück zum Text: l) |
m | Indefiniter Konditionalsatz. (Zurück zum Text: m) |
n | cf. Mt 7:7. (Zurück zum Text: n) |
o | 3. Sg. Imp. Präs. Die Aspektbedeutung impliziert ein ständiges oder wiederholtes Bitten. (Zurück zum Text: o) |
p | Modales adv. Ptz. Gemeint ist, nicht die Bereitwilligkeit Gottes zu geben anzuzweifeln (Blomberg/Kamell). (Zurück zum Text: p) |
q | Subst. Ptz. Im Urtext dasselbe Wort wie „Bedenken haben“. (Zurück zum Text: q) |
r | Der letzte Nebensatz ersetzt im Deutschen zwei attributive Ptz., die sich wie Adjektive direkt auf die Meereswoge beziehen. (Zurück zum Text: r) |