Diskussion:Jakobus 1

Aus Die Offene Bibel

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Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

ja (Ben)

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

A–E (Olaf)

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

Ja; einige textkritische Varianten habe ich vielleicht übersehen, z.B. in 17.19 (Ben)

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

Ja (Ben)

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

Teilweise ausführlich, teilweise kann man noch ergänzen (Ben)

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

nicht relevant

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

Blomberg/Kamell, häufig Dibelius, Johnson, teils Mußner (Ben)

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

LUT, , Menge, REB, SLT, NGÜ, NIV, NASB, ESV, NET (Ben)

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



Abgrenzung[Bearbeiten]

Bisher habe ich zwei Abgrenzungen gefunden:

  • 1,1 // 1,2–11 // 1,12–18 // 1,19–27
    http://www.soniclight.com/constable/notes/pdf/james.pdf
    Schnelle, Udo: Einleitung in das Neue Testament, Göttingen 31999, S. 403
    Westermann, Claus / Ahuis, Ferdinand: Calwer Bibelkunde, Stuttgart 142001, S. 330
  • 1,2–12 // 1,13–27
    Preuß, Horst Dietrich / Berger, Klaus: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, Band 2: Neues Testament, Wiesbadem 51997, S. 457

Wenn die anderen Jakobus-Kommentare, die in den denen Fußnoten zitiert sind, kein anderes Bild ergeben, dann schlage ich die erste Abgrenzung vor.

--Olaf 10:59, 28. Aug. 2011 (CEST)

Wenn ich das aus dem Seminar noch richtig in Erinnerung habe, ist die Gliederung des ganzen Briefes, aber ganz besonders der Einleitung sehr umstritten und gibt den Forschern große Rätsel auf. Das Problem ist die Abgrenzung zwischen Gliederung und Korpus: Man geht gewöhnlich offenbar davon aus, dass die Einleitung in V. 11 oder 12 vorbei ist. Mein Dozent hatte jedoch eine gute gefunden und zitiert, die er für vernünftig hielt. Wenn ich das meinen Aufzeichnungen noch richtig entnehmen kann, war das wohl die Gliederung von Davids (NIGNT). Davids geht basierend auf Entsprechungen zwischen Einleitung und Korpus davon aus, dass das gesamte erste Kapitel die Einleitung ist.

Die deutsche Jakobusforschung war wohl über Jahrzehnte von Dibelius' Kommentar bestimmt, der ein "Kontextverbot" postuliert hatte - also offenbar, dass der Jakobusbrief kein geschlossener Text sei (wenn ich das richtig in Erinnerung habe; meine Aufzeichnungen sind eher rar). In neuerer Zeit (und schon etwas früher in der internationalen Forschung) ist man davon aber abgekommen. --Ben 17:17, 28. Aug. 2011 (CEST)

Udo Schnelle schreibt zu diesem Thema: „Fehlender Kontextbezug und Situationslosigkeit sind nach Dibelius sowohl für die meisten Abschnitte des Jak als auch für die Paränese allgemein charakteristisch. Allerdings fehlt beim Jak der gedankliche Zusammenhang gerade nicht! […] Einzelsprüche werden durch gemeinsame Stichworte zusammengestellt und durch den Autor interpretiert.“ (S. 404) Und weiter: „Die literarische Integrität des Jakobusbriefes ist unbestritten“ (S. 406). In der neuesten Forschung bestehe „Einigkeit […] über die literarische und thematische Geschlossenheit“ (S. 410). Dennoch nennt er eine Unterteilung in Unterabschnitte. Für unsere Übersetzung ist es übrigens unerheblich, ob man Kapitel 1 nun „Einleitung“ nennt oder man einen anderen Namen dafür findet. Die wichtige Frage für uns ist nur, wo wir in der Lesefassung wissenschaftlich vertretbar Zwischenüberschriften setzen können. Auch wenn man das gesamte erste Kapitel als Einleitung sieht, kann man ja Unterabschnitte identifizieren. --Olaf 20:55, 28. Aug. 2011 (CEST)

Studienfassung[Bearbeiten]

Vers 1[Bearbeiten]

Sklave Gottes[Bearbeiten]

Merke: Wir brauchen dringend mal eine Standard-FN zu "Sklave/Knecht Gottes". --Sebastian Walter 19:17, 19. Aug. 2014 (CEST)

Grüßen[Bearbeiten]

@Sebastian: Wenn du "charein" schon wörtlich übersetzt, musst du das in der Fußnote erklären. Die Leser wird das verwirren. Übrigens: Wir übersetzen doch funktional, nicht schablonenmäßig, von daher bin ich verwirrt, dass du das überhaupt in Betracht ziehen würdest. --Ben 22:19, 19. Aug. 2014 (CEST)

Ich hab auch ein bisschen drüber nachgedacht vorher (daher die Viertel Stunde nur für die FN :) )
(1) Es ist in der FN erklärt.
(2) Allerdings ist das schon vereinfachend. Es gibt offenbar tatsächlich einen imperativischen Infinitiv, nämlich ausschließlich in Röm 12,15 und Phil 3,16. In Jak 1,1; Apg 15,23; Apg 23,26 dagegen handelt es sich um eine formelhafte Wendung, die ausschließlich in Briefanfängen verwendet wird - wie gesagt, es gehört zum Briefkopf, sozusagen. Nicht zum Fließtext - das ist nicht der erste Satz des Briefes.
Weil wir in der SF eben nicht funktional äquivalent übersetzen, dachte ich, das wäre vielleicht sinnvoll (und wegen Sprachbilder und Redewendungen bleiben erhalten und werden genau übersetzt, die Bedeutung bei Unklarheiten in einer Fußnoten erklärt. Nur wenn Grammatik oder Wortwahl dies unmöglich machen, kann eine andere Lösung gefunden werden. - aber deswegen gar nicht so sehr); v.a. wegen dem Kontrast, der erst so zu den anderen Briefen sichtbar wird (die tauschen diese Standardformel durch eine andere aus).
Wenn du meinst, dass es übertrieben ist, kannst du's gern wieder ändern; ist dein Brief. (Dann aber doch vielleicht wenigstens: "Grüße!" (so z.B. CEB - übrigens stark gedruckt: s. hier) /"einen Gruß (so MNT)). --Sebastian Walter 00:23, 20. Aug. 2014 (CEST)

Hab wieder "Grüße" draus gemacht. Du hast schon recht; das war übertrieben. --Sebastian Walter 15:41, 20. Aug. 2014 (CEST)

Schön, dass wir einer Meinung sind. :-) --Ben 20:15, 20. Aug. 2014 (CEST)

Vers 2[Bearbeiten]

Olaf, schön, dass du dich an den Urtextcheck gewagt hast! :-) Du hast hier die folgende Fußnote ergänzt: "Das Wort „ἀδελφοῖς“ bezeichnet hier einen Menschen, der sich Christus zugehörig fühlt (Generisches Maskulinum)". Kannst du das belegen? Die Erklärung kommt mir etwas kompliziert vor. Ist es nicht eher klar, dass der Autor Glaubensgeschwister anspricht, also solche, die Geschwister in Bezug auf seine Religion sind? --Ben 17:17, 28. Aug. 2011 (CEST)

Ja, die Übersetzung als „Glaubensgeschwister“ oder „Christen“ ist für diese Stelle wohl treffender und lässt sich ebenso wie die komplizierte Formulierung mit dem Bauer/Aland-Wörterbuch belegen. Wie wäre es mit: „Das Wort ‚ἀδελφοῖς‘ (Brüder, Geschwister) bezeichnet hier Geschwister im Glauben, d.h. männliche und weibliche Christen (Ggenerisches Maskulinum).“? --Olaf 20:55, 28. Aug. 2011 (CEST)

Hab ganz vergessen, hier zu antworten. Das klingt ganz gut, aber ich frage mich, ob man nicht noch weiter kürzen kann. Würde der Link auf Generisches Maskulinum (wie in V. 5) nicht schon alles sagen? Die Klammer sagt ja schon den Rest. Oder meinst du, das müsste man noch klarer verdeutlichen? --Ben 18:48, 4. Sep. 2011 (CEST)

FN e[Bearbeiten]

Dibelius habe ich überprüft (hier online); ich finde das schwer haltbar. "Wer 1,2 unbefangen ansieht", denkt doch durchaus nicht nur an Christenverfolgungen. Eigentlich weist dahin sogar überhaupt nichts, es sei denn, man würde im Präskript das diaspora lokal deuten und dann mit V. 2 zusammenlesen und außerdem davon ausgehen, dass der Brief so sehr Spruchsammlung ist, dass seine Teile überhaupt nicht miteinander zusammenhängen. Aber schon von der Textstruktur her ist ja V. 1 unabhängig von V. 2 zu lesen (Präskript <=> Briefkorpus), dagegen hängt V. 2 aber deutlich mit V. 13-15 zusammen, nämlich über den Zhg. "Versuchung" + "Standhaftigkeit" (s. Vv.3.12). Wie die "Versuchung" sonst näher bestimmt ist, wird nicht ausgeführt und muss das ja auch gar nicht, denn der Zhg. Versuchung + Standhaftigkeit ist eine Idee "eigenen Rechts" unabhängig von zeitgeschichtlichen Hintergründen; dahinter steht nämlich die Vorstellung, dass der Mensch fortwährend Bewährungsproben ausgesetzt wird, und wenn er sich bewährt, irgend etwas Gutes mit ihm passiert - hier wohl: er wird dafür dann den "Siegeskranz" (V. 12) empfangen, der darin besteht, zu jenen zu gehören, die Gott aus der Zerstreuung zusammenführt (V. 1). Ich würde als FN eher etwas vorschlagen wie:

Hinter dem Begriff πειρασμός Versuchung steht die altjüdische Vorstellung, dass Gott immer wieder Unheil über den gläubigen Menschen bringt, damit dieser sich in diesen Bewährungsproben als rechter Gottesdiener bewähren kann (s. z.B. Gen 22,1; Ex 16,4; Ri 3,1-4; Ps 26,2; Sir 2,1; vgl. auch Mt 6,12 FN m). Jakobus führt weiter aus: Wer diese Bewährungsproben besteht, gewinnt damit „Standhaftigkeit“, und impliziert ist wohl: Wer standhaft bleibt, wird dann am Ende der Zeit auch aus der Zerstreuung gesammelt werden (s.o.; s. z.B. auch Mk 13,13; 1Pet 1,6f; ähnlich Röm 5,3-5). In Vv. 13-15 wandelt Jakobus diese Vorstellung jedoch ab: Es ist gerade nicht Gott, der diese Versuchungen über einen Menschen bringt; sie erwachsen allein aus den sündhaften Begierden des Menschen (vgl. z.B. Kloppenborg 2010, S. 68f; Wilson 2002, S. 159). Entsprechend wird Jakobus dann im Folgenden auch v.a. vor menschlichen Schwächen warnen (z.B.: Impulsivität (1,19-21), Voreingenommenheit (2,1-9), lose Zunge (3,2-12), Streitsucht (3,13-18), Liebe zur Welt (4,1-4) usw.) und ihnen tugendhaftes Verhalten entgegenstellen. Besonders wichtig: Es ist gerade nicht allein die Standhaftigkeit im Glauben (V. 3), die gerecht macht (wie z.B. Mk 13,4-13.21-23 das nahelegen könnte) - unabdingbar sind außerdem die Werke des Glaubens (2,14-26).

Wilson findest du hier.

Wenn du zustimmst, würde ich außerdem die Reihenfolge von "Prüfungen (Versuchungen)" umdrehen und "Versuchungen" als primär-Üs. für die SF wählen. Vgl. Burchard 2000, S. 55: "Wie nun übersetzen? Will man ein Wort mit zugehörigem Verb, das V. 13-15 gerecht wird, geht 'Prüfung, Erprobung' nicht. 'Versuchung' und 'Anfechtung' passen; ich wähle das zweite, weil hier das Widrige stärker mitklingt, das Jak m.E. ausdrücken will." --Sebastian Walter 11:51, 20. Aug. 2014 (CEST)

"Versuchung" klingt mir zu geistlich, und ich glaube, die meisten Christen würden hier eben genau geistliche Versuchungen verstehen, wo keine besonders geistlichen gemeint sind – wie du selbst ausgeführt hast. Daher hatte ich bewusst "Prüfung" gewählt. Die Assoziation mit einem Verb ist aus linguistischer Sicht natürlich problematisch ;-) , deshalb habe ich das auch gar nicht versucht.

Deine Fußnote finde ich wunderbar! Danke für die genaue Recherche. --Ben 20:15, 20. Aug. 2014 (CEST)

Gesetzt. Ich habe jetzt mal "Prüfung" stehen lassen, finde es aber nach wie vor nicht die beste Lösung. --Sebastian Walter 13:25, 21. Aug. 2014 (CEST)

V. 3[Bearbeiten]

da ihr wisst[Bearbeiten]

Davies 1955: Paul and Rabbinic Judaism und McCartney 2009 denken, dass das Partizip hier ein imperativisches Partizip ist (dazu z.B. Dana/Mantey, S. 229; Wallace, S. 650f; so auch LUT und TAF) und also V. 3 als Explikation von V. 2 dient: "Betrachtet als Anlass zur Super-Freude, wenn ihr auf verschiedenste Weisen versucht werdet: Wisst, dass die Bewährung im Glauben Standhaftigkeit hervorbringt." Liegt das nicht näher?
Ansonsten wäre der Sinn von Vv. 2f mehr oder weniger: "Ihr wisst ja, das Bewährung im Glauben Standhaftigkeit hervorbringt. Daraus folgt, dass ihr euch freuen müsst, wenn ihr auf verschiedenste Weisen versucht werdet." - aber dieses, dass "Bewährung im Glauben Standhaftigkeit hervorbringt", scheint ja gerade das Zentrale an unserem Absatz zu sein (und wird daher in V. 4 weitergeführt). Sinngemäß ist doch daher die Aussage wohl eher: "Wisst, dass die Bewährung im Glauben Standhaftigkeit hervorbringt. Darum freut euch, wann immer ihr auf verschiedenste Weisen versucht werdet."

Unabhängig davon ist die FN falsch, denn du selbst deutest in der Üs. ja gar nicht als temporales, sondern als kausales Ptz. --Sebastian Walter 12:56, 20. Aug. 2014 (CEST)

Ich glaube, "da" ist hier temporal gemeint; dennoch läge die kausale Sinnrichtung näher.

Mit dem Imperativ "wisst!" habe ich Probleme. Er ist ja nicht ohne Grund unüblich geworden: Man kann jemanden nicht dazu auffordern, etwas zu wissen.

Der wesentliche Unterschied zwischen imperativischer und kausaler Auflösung wäre, dass der Imperativ Wissen vermitteln würde – während der kausale Nebensatz im Indikativ das Wissen voraussetzt. Richtig?

In diesem Fall ließe sich inhaltlich ganz einfach erkennen, ob es sich um vorausgesetztes oder noch unbekanntes Wissen handelt. Ich bin der Meinung: V. 3 kann man beim Leser als ziemlich nahe liegende Kausalität eher voraussetzen. Die Belehrung per Imperativ wäre dann doch sehr oberlehrerhaft. Was meinst du? --Ben 20:40, 20. Aug. 2014 (CEST)

Ja, das wäre einer der Unterschiede. Der wichtigere wäre, dass nach diesem Vorschlag diese Tatsache zum eigenständig vermitteltem Wissensinhalt würde, während er kausal gedeutet nur als bekannt vorausgesetzter Hintergrund des Befehls, Versuchung als Anlass zur Super-freude zu betrachten, wäre. Nur die Tatsache, dass im nächsten Vers dann nicht der Freude-befehl, sondern der "Wissens-vers" fortgeführt wird, lässt mich ein wenig mehr Davies und McCartneys Vorschlag zuneigen.
Dass das einleitende "Wisst!" unüblich geworden ist, heißt aber ja nicht, dass er im NT nicht so gesetzt werden kann - siehe etwa Mt 24,43; Lk 10,11; Lk 12,39; Gal 3,7; 2Tim 3,1; Jak 5,20. Auch gegen das "oberlehrerhaft" würde ich entschieden einwenden, dass es in den obigen Beispielen 3 von 5 Mal Jesus ist, der dieses einleitende "Wisst!" verwendet.
Wichtig ist ja wieder nicht die Übersetzung, sondern zunächst die Deutung, welche Sinnrichtung das Partizip hier vermutlich im Griechischen hat. Ob das imperativisches Partizip wäre, ist ja unabhängig davon, ob es auch ins Deutsche am Besten als Imperativ zu übertragen wäre.
Ich glaube nicht, dass sich das ganz einfach erkennen lässt, ob man das Wissen als bekannt voraussetzen kann. Sowohl Adressat als auch Datierung sind ja zumindest umstritten, und also auch der "christlicher Bildungsstand", den man beim idealen Leser des Jakobusbriefs voraussetzen kann. Dass Jakobus im Folgenden auch viele Gemeinplätze bringt, lässt mich eigentlich eher glauben, dass dieser "christliche Bildungsstand" des idealen Lesers nicht allzu hoch anzusetzen ist. Aber genau so gut wäre ja möglich, dass Jakobus einfach noch mal Bekanntes zu einer Art "Summa ethica" zusammentragen will; denn er nennt ja gar keinen wirklichen Anlass für seinen Brief. --Sebastian Walter 22:13, 20. Aug. 2014 (CEST)

δοκίμιον[Bearbeiten]

δοκίμιον scheint nicht primär die Probe, sondern das Mittel, mit dem geprobt wird, zu meinen: Burchard 2000: "Läuterungsmittel"; Hartin 2003: "a means or instrument of testing"; McCartney 2009: "test or means of testing". Fällt jemandem etwas besseres ein als "Läuterungsmittel"? "dass das, was euren Glauben auf die Probe stellt"? --Sebastian Walter 19:29, 20. Aug. 2014 (CEST)

Ja, "Prüfung". :-) --Ben 20:15, 20. Aug. 2014 (CEST)

Das Problem bei "Prüfung" ist, dass es da immer jemanden geben muss, der die Prüfung stellt, hier aber ja ausgeführt wird, dass es die aus der sündhaften Begierlichkeit des Menschenherzens erwachsenden Versuchungen sind, die den Menschen "proben" und denen er widerstehen muss. --Sebastian Walter 21:16, 20. Aug. 2014 (CEST)

Wenn es tatsächlich so ist (und da bin ich mir noch nicht sicher), dann wäre es bei "Versuchung" genau das Gleiche oder noch Stärker.

Beispielsatz: "Der Gottesdienst gestern war eine echte Prüfung für meine Nerven." Hier ist doch sicher kein "Prüfer" hinzuzudenken? --Ben 21:34, 20. Aug. 2014 (CEST)

Andere Vorschläge wären natürlich "Erprobung" (stand das da irgendwann mal?) oder einfach "Test". --Ben 21:47, 20. Aug. 2014 (CEST)

Beispielsatz 2: "Ihr wisst ja, dass die Prüfung eures Glaubens Durchhaltevermögen hervorbringt". Da denkt man doch schon automatisch an einen Prüfer? Ebenso bei "Erprobung" (das immer noch Primärübersetzung ist) und erst recht bei "Test". Für die LF gefällt mir ganz gut die Lösung von BB, B/N, BigS, GN, GREB: "Ihr wisst ja: Wenn (Je mehr) euer Glaube erprobt wird / sich euer Glaube bewährt, führt das zu Standhaftigkeit" (ähnlich WIL, NGÜ). Aber in der SF müsste schon ein Substantiv her. Vielleicht "Bewährungsprobe" (HfA, KAM, NeÜ)? --Sebastian Walter 14:46, 21. Aug. 2014 (CEST)

Hm, aber "Bewährungsprobe" haben Olaf und du in euren Üss. ab V. 12 für "Versuchung", was ich ziemlich gut finde. Mist, dann geht das auch nicht. P.S.: Warum ist das denn nicht auch die Übersetzung von peirasmos in V. 2? --Sebastian Walter 20:42, 24. Aug. 2014 (CEST)

Durchhaltevermögen[Bearbeiten]

ist zwar allgemein eine bessere Alternative zu Standhaftigkeit; aber ich glaube, im Zusammenhang damit, dass man sich nicht von seinem Glauben abbringen lässt, würde man auch heute eher von "Standhaftigkeit" sprechen, oder? --Sebastian Walter 19:29, 20. Aug. 2014 (CEST)

Meinetwegen! Mit der Option, ggfs. irgendwann noch ein noch besseres Wort zu finden. :-) --Ben 20:15, 20. Aug. 2014 (CEST)

Ungesetzt. --Sebastian Walter 14:49, 21. Aug. 2014 (CEST)

Zhg Vv. 4.5[Bearbeiten]

ist kompliziert. Ich habe mal für FN m einen Fußnotenentwurf gemacht, der aber wohl zu lang ist. Welche der drei die wahrscheinlichste Möglichkeit ist, musst du entscheiden :) (Ich persönlich würde - v.a. angesichts des in FN p dargelegten Weisheits-konzepts - Möglichkeit 2 für die wahrscheinlichste halten)

Darüber, wie Vv. 2-4 mit Vv. 5-8 zusammenhängen, besteht in der Forschung kein Konsens.
(1) Dibelius 1964 betrachtet die Abschnitte Vv. 2-4 und 5-8 als zwei voneinander unabhängige Perikopen. Grammatisch wäre das durchaus möglich: δέ aber markiert nicht nur Gegensätzlichkeit, sondern kann auch zwei voneinander unabhängige Textabschnitte voneinander abgrenzen (vgl. z.B. Muraoka, S. 140; Reiser 1983, S. 99f.160f; Thrall 1962, S. 59). Auch die Tatsache, dass Vv. 4.5 durch das Wort λείπω mangeln miteinander verknüpft ist, muss nichts heißen, da Jakobus in seinem Brief noch öfter voneinander unabhängige Textabschnitte durch Stichworte miteinander verknüpft. Und auf den ersten Blick scheinen die beiden Abschnitte wirklich nicht viel miteinander zu tun zu haben. Zu übersetzen wäre dann: „Diese Standhaftigkeit soll zu vollkommenem Handeln führen: Ihr sollt vollkommen und vollständig sein, in nichts sollt ihr mangelhaft sein. / Wenn es aber jemandem an Weisheit mangelt, soll er [diese] von Gott erbitten...“.
Blickt man etwas weiter, ergeben sich aber doch zwei Möglichkeiten, einen Zusammenhang zwischen den beiden Abschnitten herzustellen:
(2) Die σοφία Weisheit wird in Kapitel 3 noch einmal zum Thema werden, und dort wird sie offenbar (entsprechend dem frühjüdischen Weisheits-konzept; s. FN p) als eine weitere Vorbedingung für gutes Handeln vorgestellt (s. Jak 3,13.17) - ebenso, wie in Vv. 2-4 die Standhaftigkeit im Glauben Vorbedingung guten Handelns ist. Die Vorstellung hinter Vv. 2-8 scheint also zu sein: Standhafter Glaube ist die Vorbedingung für Weisheit (Vv. 5-8); beide gemeinsam (s. eben V. 4 und Jak 3,13.17) sind die Vorbedingungen für vollkommenes Handeln, und diese drei zusammen - standhafter Glaube, Weisheit und vollkommenes (d.i. gläubiges und weises) Handeln - machen den Menschen zu einem „ganzen“ Menschen, nämlich „vollkommen und vollständig“ (V. 4). Der Zusammenhang von Vv. 4.5 wäre dann dieser: Vv. 2-4 haben die beiden Glieder „standhafter Glaube“ und „vollkommenes Handeln“ eingeführt, in V. 5 soll das erweitert werden um das dritte Glied „Weisheit“. Vv. 4.5 wären dann zu übersetzen: „Diese Standhaftigkeit soll zu vollkommenem Handeln führen, damit ihr vollkommen und vollständig seid: in nichts sollt ihr mangelhaft sein. / Wenn es aber jemandem [dafür] an Weisheit mangelt, soll er [diese] von Gott erbitten...“. Vgl. ähnlich McKnight 2011, S. 84; Ropes 1916, S. 138.
(3) Einen weiteren Vorschlag hat Taylor 2006, S. 102 gemacht: Weil in 2-4 der standhafte Glaube als Vorbedingung für das „Vollkommen- und Vollständig-sein“ und in 5-8 als Vorbedingung für die „Weisheit“ dargestellt wird, sind für Taylor Weisheit und Vollkommen- und Vollständig-sein gleichzusetzen; Vollkommen sein ist weise sein. Die Struktur von Vv. 2-8 wäre dann beinahe konzentrisch: Man soll standhaft glauben, um vollkommen zu sein (=weise zu sein) (Vv. 2-4). Ist man nicht weise, muss man standhaft gläubig darum bitten (Vv. 5-8). Zu übersetzen wäre hier ähnlich wie in (1).
--Sebastian Walter 20:57, 22. Aug. 2014 (CEST)

holokläros - dipsychos - haplos[Bearbeiten]

Die drei Begriffe müssen gesammelt behandelt werden. Ich entwerfe mal eine FN:

Jakobus entwickelt in den ersten acht Versen seines Briefes sehr kondensiert eine ganze Mikro-anthropologie und Mini-ethik. Er tut dies v.a. über das Spiel mit verwandten Begriffen, deren Deutung und Übersetzung schwierig ist, weil sie ihre Bedeutung erst im Wechselspiel miteinander entfalten.
Auf der einen Seite stehen die Menschen, die „gespalten“ (V. 6 bis) und „zweiseelig“ (V. 8) sind - vermutlich gehört hier hinein sogar auch die Rede von der „Zerstreutheit“ der zwölf Stämme (V. 1). Für sie ist kennzeichnend, dass sie der „vom Wind hin- und hergeworfenen Meereswoge gleichen“ (V. 6) und „auf all ihren Wegen wankelmütig sind“ (V. 8). Auf der anderen Seite steht Gott, der „ein-ig/ein-fach“ gibt (V. 5). Er hat die Menschen zur „Vollkommenheit, Vollständigkeit und nicht-Mangelhaftigkeit“ (V. 4) berufen; und für solche Menschen ist kennzeichnend, dass sie „standhaft“ sind und so den „Versuchungen [ihres Herzens]“ (Vv. 2f) widerstehen können.
Jakobus spielt also hier mit Begriffen aus den Wortfeldern „gespalten“ und „ganz, vollständig“; die kritischen Begriffe sind (1) διακρινόμενος gespalten, (2) δίψυχος zweiseelig und (3) ἁπλῶς einfach.
(1) διακρινόμενος gespalten wird meist übersetzt mit „zweifelnd, zögernd“. Das ist aber nicht sehr glücklich, da der Zusammenhang mit Vv. 4f und der Rede von der Standhaftigkeit im Glauben recht deutlich zeigt, dass es hier nicht um zauderndes Beten geht, sondern um die Entschiedenheit des „gehabten Glauben[s]. Der Beter muß Christ sein, und zwar ein entschiedener, wie das Partizip präzisiert.“ (Burchard 2000, S. 60; ebenso McCartney 2009, S. 91). Cheung hat in seiner Dissertation (Cheung 2003) schön herausgearbeitet, dass diese Rede von der „Gespaltenheit, Doppelheit“ ein Leitthema im ganze Jakobusbrief ist; Jakobus beschreibt damit stets, dass der „Gespaltene“ nicht völlig Gott anhangt, sondern nur mit halbem Herzen und die andere Hälfte seines Herzens an die Welt gehängt hat (z.B. S. 223), und das heißt im Jakobusbrief: Zwar auf der einen Seite an Gott glauben, aber diesem Glauben nicht auch Werke des Glaubens folgen zu lassen, weil man stattdessen seinen Begierden nachgibt (s. Jak 2,14-26; 3,13-17; 4,1-4). Treffender als „zweifelnd, zögernd“ ist daher hier die Übersetzung „halbherzig“.
(2) δίψυχος zweiseelig - BA, LN und Porter 1990b empfehlen auch hierfür die Übersetzung „zweifelnd, zögernd“, und wieder ist das nicht sehr glücklich: δίψυχος wird klar synonym mit διακρινόμενος verwendet; auch hierin kommt also besagte Hin- und Hergerissenheit zwischen Gott und Welt zum Ausdruck (so die meisten). Um das in der LF klar zu machen, muss „ein zweiseeliger Mann“ wohl freier übertragen werden; z.B. als „ein Mensch, der Gott nur mit halbem Herzen dient“.
(3) ἁπλῶς einfach ist ebenso wie „vollkommen“ und „vollständig“ Gegenbegriff zu „gespalten“ und „zweiseelig“. Anders als die Menschen, die Gott nur mit halbem Herzen anhangen, gibt Gott „mit ganzem Herzen“ (vgl. z.B. McCartney 2009, S. 89). Wall 1997 und Davids 1982 schlagen daher die englische Umschreibung „with an undivided mind“ vor; ein kommunikatives deutsches Äquivalent wäre z.B. der Begriff „ganzherzig“, den z.B. auch Niebuhr 1987 verwendet, um den Sinn des Begriffs ἁπλότης Einfachheit zu umschreiben (S. 113). --Sebastian Walter 08:58, 25. Aug. 2014 (CEST)

Wenn du das gut findest, könnte man außerdem die FN zu diaspora erweitern um:
Zusätzlich ist διασπορᾷ vermutlich symbolisch zu verstehen, wohin schon weist, dass ein an in alle Welt verstreute Adressaten gerichteter Brief gar nicht zustellbar wäre (Llewelyn 1997, S. 385). διασπορᾷ Verstreuung ist wohl zusammenzulesen mit διακρινόμενος gespalten (V. 6 bis) und δίψυχος zweiseelig (V. 8); dazu siehe FN []: Ganz Israel wird derart als solcherart bestimmt, dass es zwar an Gott glaubt, aber diesem Glauben nicht auch Werke des Glaubens folgen lässt. Ebenso soll wohl das geläufige θεοῦ καὶ κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ δοῦλος Knecht/Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus den Schreiber als einen auszeichnen, der nicht allein an Gott und Jesus Christus glaubt, sondern der auf Erden auch ihren Willen tut - und dass es gerade das ist, was die Adressaten des Jakobusbriefs nicht tun, wird später zum Leitthema des Briefs werden.

Allerdings ist die Zusammenlesung von diaspora und diakrinomenos + dipsychos nichts, dass ich irgendwo in der Sekundärliteratur gefunden hätte. --Sebastian Walter 11:20, 25. Aug. 2014 (CEST)

alte Anmerkungen zu den Begriffen[Bearbeiten]

ἁπλῶς[Bearbeiten]

Hier ist ein Wortspiel übersehen. ἁπλῶς kommt von ἁπλοῦς einzig, einig (vgl. ἁπλότης "Eins-heit"). Auf diese Weise wird auch Gott mit dem zweiseeligen Menschen kontrastiert - während der "zwei-seelig" ist, ist Gott ein-ig; vgl. Wall 1997, S. 52: The adverb haplos, which is often translated as "generously," actually defines the quality of God's giving rather than the measure of the wisdom provided. I side with Davids, who supplies a "secondary meaning" to the word [eigentlich ist das kein secondary meaning; Strong z.B. nimmt das Folgende als Grundbedeutung und leitet daraus erst "generously" ab.], meaning "with an undivided mind." This nicely contrasts God who gives "without mental reservation" with the immature believer who asks for wisdom but with a divided mind (1:7-8). James pairs this adverb with another, "without reproach" (oneidizo), which also probably means "singular in purpose, without guile"; the image is of God who gives wisdom in undivided loyalty to God's people. (Das zweite würde ich aber doch für sehr gewollt halten). Vgl. auch McCartney 2009, S. 89: The Greek term translated "unreservedly" (haplos) is somewhat ambiguious. It is the adverbial form of the word for "simple, single, genuine, pure" and thus (like the dative of its cognate haplotäs) can mean "simply, singly, sincerely, plainly, purely" (see BDAG 104), as it does in all but one of the dozen or so occurrences of the haplo- stem in the LXX. A derivative meaning "generously" or "graciously" (as in 3 Macc. 3:21) is sometimes proposed (Hort 1909: 7-8; Cantinat 1973: 69), and this certainly fits with the next attributive phrase, "without reproach." But the word is more likely intended to stand in contrast to the "doubleness" of the doubter in 1:8. The point is that unlike the giving done by many humans, God's giving is not devious; it is without complications or double-dealing; it comes "without strings attached," "without reservation" (Riesenfeld 1944; Mussner 1975: 68)." Daher würde ich doch "vorbehaltlos" für wahrscheinlicher halten; u.a. auch, weil ich die Wertung in der FN ("lediglich vorbehaltlos" vs. "sogar großzügig") nicht nachvollziehen kann. Einige derer, die ich vor mir habe, wählen zwar ebenfalls "großzügig", gehen aber auf das Wortspiel nicht ein, was wohl heißt, dass sie es entweder nicht gesehen haben oder beschlossen haben, es zu ignorieren. Aber auch für "vorbehaltlos" sollte dann wohl ein Äquivalent gefunden werden, dass diesen Kontrast zum Ausdruck bringt. "Schlicht und einfach"? Oder, s.u.: Ich habe jetzt gelernt, dass es im Deutschen tatsächlich das Wort "ganzherzig" gibt (u.a. habe ich es gefunden bei Bertolt Brecht; Sjöberg verwendet es in seiner Kommentierung des Vater-unsers, Schweizer und Klein in ihren Lukasevangelien etc.; Niebuhr zitiert es (von Bacht) zur Erläuterung des Wortes aplotäs). Ich kannte das gar nicht, aber das wäre wohl ideal; v.a., wenn man unten "halbherzig" wählt. --Sebastian Walter 22:08, 22. Aug. 2014 (CEST)

ὁλόκληρος[Bearbeiten]

"Untadelig" ist nicht sehr gut. Eigentlich heißt ὁλόκληρος "ganzteilig, vollständig, heil, unversehrt", und es ist hier recht sicher der Gegenbegriff zum „zweiseeligen Mann“ in V. 8. Vielleicht steht im Hintergrund das "mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele" aus Dtn 6,5. Die meisten dt. Üss. haben "makellos" oder eben "unversehrt", die meisten eng. "perfect and complete", aber den Sinn trifft wohl eher ZÜR: "damit ihr vollkommen und ganze Leute seid". Vgl. auch ASV, KJV, TMB, WBT, YLT: "perfect and entire"; CJB: "complete and whole"; Wycliffe: "perfect and whole"; Sehr cool auch Zink: "Aus dieser Festigkeit muß ein Leben folgen, das aufs Ganze geht, denn ihr sollt vollkommen sein, Menschen aus einem Stück, und an nichts soll es euch fehlen." Am Besten vielleicht BigS: "ungeteilt". Oder fällt jemandem etwas besseres ein? --Sebastian Walter 21:09, 20. Aug. 2014 (CEST)

Ich würde den moralischen Aspekt in der Übersetzung gerne mitschwingen hören. Müsste mich selbst nochmal einlesen, bevor ich einen Vorschlag mache. --Ben 21:37, 20. Aug. 2014 (CEST)

s. dazu oben; ich habe einen Extra-abschnitt für dieses und zwei andere Worte eingefügt. Einstweilen habe ich aber mal einen ziemlich krassen Texteingriff vorgenommen, für den ich mich hier entschuldige, der aber nötig war: ὁλόκληρος ist das Gegenkonzept vom direkt folgenden ἐν μηδενὶ λειπόμενοι, das dann in V. 5 wieder aufgegriffen wird: Εἰ δέ τις ὑμῶν λείπεται σοφίας. Dieser Zusammenhang muss in der Übersetzung unbedingt sichtbar werden. Aktuell steht "untadelig und in keinem [Punkt] zurückbleibt. / Wenn es aber einem [von] euch an Weisheit fehlt."; hier kommt das gar nicht raus. Bis uns etwas besseres einfällt, greife ich - weil das so sehr wichtig ist - direkt in die Übersetzung ein und ersetze einstweilen durch: "vollständig und in nichts mangelhaft. / Wenn es euch aber an Weisheit mangelt...". Das ist ein krasser Texteingriff und deshalb eigentlich doof von mir als Zweitleser, aber diese Wortverknüpfung kenntlich zu machen ist wirklich unbedingt erforderlich; ich entschuldige mich daher hiermit im Voraus und mache es trotzdem :)

Ein zweites: Wegen dieses engen Zusammenhangs ist recht sicher ἐν μηδενὶ λειπόμενοι nicht durch Koordination auf eine Stufe mit τέλειοι und ὁλόκληρος zu stellen, sondern - was ja schon der gr. Text durch zunächst Koordination und dann Apposition anzeigt und außerdem dadurch nahegelegt wird, dass τέλειοι καὶ ὁλόκληροι ein Hendiadioyn ist (Ropes 1916, S. 138; vgl. auch Cheung 2003, S. 180: „The pair τέλειοι and ὁλόκληροι then may denote both qualitative and quanitative completeness, that is, 'completely complete.' The positive expression is further reinforced by the negative ἐν μηδενὶ λειπόμενοι, 'falling short of nothing.'“) - als Ergänzung zu dem Doppel τέλειοι καὶ ὁλόκληροι; indem würde ich daher als wesentlich sinngemäßer empfinden als und. Aber das ist nicht so wichtig wie das obige. --Sebastian Walter 18:07, 22. Aug. 2014 (CEST)

[und dabei] keinesfalls zweifeln (keinerlei Bedenken haben)[Bearbeiten]

ἐν πίστει, μηδὲν διακρινόμενος ist Ausdrucksalternative zu "standhaft glaubend". "Keinerlei Bedenken haben" trifft das nicht - ist das als eine hier mögliche Bedeutung gedacht oder nur als Alternative aufgenommen, weil es rein lexikalisch möglich wäre, so zu übersetzen? Vgl. Burchard 2000, S. 60: Gemeint ist nach V. 3 und vor V. 6b-8 nicht speziell Gebetszuversicht (so aber viele), zumal schon V. 5b zu ihr ermutigt hatte, sondern der gehabte Glaube. Der Beter muß Christ sein, und zwar ein entschiedener, wie das Partizip präzisiert.
Eine bessere Auflösung als "[und dabei]" fällt mir auch nicht ein, aber ist vielleicht jemand anderes kreativer? Super wäre, wenn sich das wenigstens in der LF als adjektivische Ergänzung zu "im Glauben" umsetzen ließe.
διακρινόμενος ist wörtlich "geteilt, gespalten", auch das kontrastiert sie mit dem "ein-igen" Gott (s.o.) und hängt zusammen mit dem zwei-seeligen Menschen aus V. 8 (dazu s. unten). Vgl. z.B. McCartney 2009, S. 91: The word doubt can be misunderstood, however, in that in common English parlance it is used to mean any uncertainty or questioning. But James does not mean that a believer may never have a measure of uncertainty regarding whether something is God's will; rather, he is condemning a lack of commintment, a divided loyalty (DeGraaf 2005: 741-42), or an indecision or hesitancy (Cantinat 1973: 21) that questions the integrity of God. Besser wäre daher hier ziemlich sicher „halbherzig“.

δίψυχος[Bearbeiten]

Zwei verschiedene Deutungen sind verbreitet, deine FN scheint mir beide ein bisschen in eins zu werfen: Das Konzept bezeichnet das Gegenteil der ungeteilten Hingabe zu Gott (Mußner 1964, 72). [...] BA, NSS schlagen die Übersetzung „ein Zweifler“ vor. Das sind die beiden Deutungen: (1) unentschieden i.S.v. "gleichzeitig der Welt und Gott anhangend" vs. (2) zweifelnd. Aus deiner FN zu 4,8 schließe ich, dass du wohl auch eher für (1) bist (wie ich) und (2) nur als Übersetzungsvorschlag genannt hast; ist das richtig? Ich entwerfe wieder eine FN, die das eindeutiger machen soll, und gehe dabei einfach mal davon aus, dass das richtig ist. Die Übersetzungen sind aber nur Ideen, die Diskussionen stehen oben ja noch offen. --Sebastian Walter 18:34, 24. Aug. 2014 (CEST)

edit: Mittlerweile habe ich aber auch eine FN entworfen, in der die Begriffe "gespalten", "zweiseelig" und "einfach" gesammelt erklärt werden, s. unter der Überschrift "Vers 6". Insgesamt wäre die, glaube ich, kürzer und zugänglicher. --Sebastian Walter 08:59, 25. Aug. 2014 (CEST)

Wörtlich: „zweiseeliger Mann“. Der Begriff findet hier zum ersten Mal überhaupt; vermutlich handelt es sich also entweder um eine Wortschöpfung Jakobus' oder er hat ihn zumindest in die christliche Literatur eingeführt. Zwei einander recht ähnliche Deutungen werden des öfteren vertreten: (1) zögernd (so BA; LN; NSS; Porter 1990b; Wall 1997); (2) unentschlossen, hier i.S.v. „gleichzeitig Gott und der Welt anhangend“ (s. Jak 4,4.8; so Lampe; Grosvenor/Zerwick; Burchard 2000; Cheung 2003; Hartin 2003; McCartney 2009; Moo 1985; Mußner 1964; Ropes 1916). Die spätere Verwendung des Begriffs zeigt aber, dass er wohl in beiden Bedeutungen verwendet werden kann; zu fragen ist also nur, welche der beiden Bedeutungen hier wahrscheinlicher ist.
Indizien sind, dass der Begriff hier auf Syntax-Ebene zusammenhängt mit dem „Gespaltenen“ (=Halbherzigen) in V. 6 und der Tatsache, dass er „auf all seinen Wegen wankelmütig“ ist (V. 8) und auf Bedeutungsebene der „Ein-heit“ (=Ganzherzigkeit) Gottes in V. 5 entgegengesetzt und wieder mit dem „Gespaltenen“ gleichzusetzen ist, was zusätzlich dadurch unterstrichen wird, dass dieser ebenso „der vom Wind hin- und herworfenen Meereswoge gleicht“, wie der„Zwei-seelige“ „auf all seinen Wegen wankelmütig ist“. δίψυχος ist also ein Gegenbegriff zu ἁπλῶς, Synonym zu διακρινόμενος und ist gekennzeichnet dadurch, dass man ἀκατάστατος ἐν πάσαις ταῖς ὁδοῖς αὐτοῦ ist. Das weist hier insgesamt recht deutlich in Richtung (2): Während Gott dem Menschen „von ganzem Herzen“ zugeneigt ist, hängt der „zwei-seelige“ Mensch ihm nur „halbherzig“ an; die andere Hälfte hat er an die „Welt“ gehängt. In der LF muss man das wohl freier übertragen; z.B.: „einer, der Gott nur mit halbem Herzen dient.“
--Sebastian Walter 20:14, 24. Aug. 2014 (CEST)

Vers 4[Bearbeiten]

FN i[Bearbeiten]

Warum glaubt Johnson, dass dies sinngemäßer übersetzt werden müsste als "zu einem vollkommenen Ausgang führen"? Das müsste noch ausgeführt werden. Aber liegt nicht näher die Deutung von ergon als nomen actionis und dann "vollkommenes Handeln", so dass hier der Gedanke aus 2,14-26 vorweggenommen wird? (so Burchard 2000, Hartin 2003, viele Üss). McCartney 2009 dagegen deutet als „Let it finish its work“ (ähnlich KAR, LUT, PAT, van Ess) - ist es das, was Johnson meint? McCartney führt leider nicht aus, warum er so deutet. --Sebastian Walter 20:44, 20. Aug. 2014 (CEST)

FN j[Bearbeiten]

3. Sg. Imp. Präs. Durch die Aspektbedeutung impliziert ist eine dauerhafte oder ständig neue Veränderung.
würde meinen: Der Aspekt (= entweder Perfekt oder Imperfekt) hat entweder durative oder iterative Bedeutung. Da du aber bei der Formanalyse gar keinen Aspekt angibst, vermute ich, dass du meinst: Die Tatsache, dass hier Imperativ Präsens statt Imperativ Aorist verwendet wird, gibt dem Wunsch eine generelle Sinnrichtung: nicht ein vollkommenes Werk soll Folge der Standhaftigkeit sein, sondern prinzipiell sollen vollkommene Werke die Folge der Standhaftigkeit sein.
Meinst du das? --Sebastian Walter 20:44, 20. Aug. 2014 (CEST)

Die Fußnote bezieht sich auf die Aspektbedeutung des Imperativ Präsens. Habe ich vermutlich von Siebenthal (NSS oder Grammatik). Wird es jetzt klarer? --Ben 21:07, 20. Aug. 2014 (CEST)

Das heißt, du meinst wirklich das, was ich glaube? Dann muss die FN umformuliert werden. Machst du das? --Sebastian Walter 22:16, 20. Aug. 2014 (CEST)

Umgesetzt. Schau mal, obs so passt. --Sebastian Walter 14:49, 21. Aug. 2014 (CEST)


Fußnote m ist leer[Bearbeiten]

Und Fußnote n bezieht sich auf m. ;) Kann man übrigens sinnvoller mit der selben Fußnote machen

--Mongoose 18:45, 10. Okt. 2014 (CEST)

Vers 5[Bearbeiten]

  • Fußnote in V. 5 (mit Jesustradition) muss noch belegt werden.
    • Leider verstehe ich bei dieser Fußnote nicht, was gemeint ist. --Olaf 10:59, 28. Aug. 2011 (CEST)
    • Es geht dabei um den Bedeutungsunterschied der beiden Alternativen, soweit ich sehe. Gibt Gott nun ohne Vorbehalte (also ohne sich darüber zu beklagen oder zu zögern), oder ist er dabei sogar großzügig? Wir hatten dann im Seminar vermutet, dass dem Autor Traditionsmaterial (eben das zitierte) zur Verfügung stand, was besser zu "großzügig" passt. Aber da ich das nicht mehr genau rekonstruieren kann, wird sicher eine Wortstudie mit Blick in den Kommentar weiterhelfen. Vielleicht hatte ich das sogar aus einem und muss es nur noch belegen. Ich habe die verwendeten Kommentare gerade alle ausgeliehen und will sie nochmal durchgehen, wenn ich mit der allgemeinen Durchsicht fertig bin. --Ben 17:17, 28. Aug. 2011 (CEST)

Vers 6[Bearbeiten]

(Man muss)[Bearbeiten]

habe ich selbst hinzugefügt, um eine inklusive Alternative zu "er soll" zu haben (vorher stand "Er (sie) soll", aber "sie soll" ist ja kein Übersetzungsvorschlag). Bin mir aber unsicher, ob das wirklich ein so guter Übersetzungsvorschlag ist. Meinungen? Bessere Vorschläge? --Sebastian Walter 15:24, 23. Aug. 2014 (CEST)

aber[Bearbeiten]

Warum wurde denn "aber" ausgestrichen? V. 6 ist ja eine Einschränkung zu V. 5: Man soll Gott bitten, und er wird geben - aber man muss schon glaubend bitten. Da ist das "aber" doch ziemlich sinnvoll?
Ich habe es mal gestrichen gelassen, weil ich mir denke, dass sich der "Streicher" was dabei gedacht hat, aber ich fände eine Erklärung lieb. --Sebastian Walter 15:28, 23. Aug. 2014 (CEST)

bewegt und hin- und hergetrieben wird[Bearbeiten]

drückt die Wildheit (weniger wg. den Wortbedeutungen (obwohl vgl. ῥιπίζομαι medium: schlottern, beben, Lampe, S. 1217. Ursprünglich offenbar "anfachen" (gesagt vom Feuer und metaph. von der Hoffnung)), sd. wg. dem Hendiadyoin.) der Stelle nicht so gut aus. Was hältst du von "vom Wind (Sturm? - so ALB, MNT, R-S, Stier) gepeitscht (so GN, H-R, HER, NeÜ, NGÜ, R-S) und hin- und hergeworfen (so B/N, GREB, MEI, MEN, NL, R-S, SLT, Stier, TAF)"? Obwohl bei einer Deutung als "zweifeln" (aber s.o.) der Fokus wohl eher auf dem Hin und Her als auf der Wildheit liegt.

Mir fällt außerdem auf, dass einige auf eine Entsprechung zu "bewegt" verzichten und nur "hin- und hergeworfen/-getrieben" setzen, was ich als echte und vielleicht sogar bessere Alternative werten würde, weil mir der Hendiadyoin-Charakter der Phrase ziemlich gut im "hin- und her-" aufgehoben zu sein scheint. So BB, BigS, , GREB, HfA, KAM, KAR, NCV, WIL. --Sebastian Walter 19:07, 23. Aug. 2014 (CEST)

Zhg Vv. 7.8[Bearbeiten]

ist wieder kompliziert. Ich entwerfe wieder eine FN; entscheiden musst wieder du :) (ich persönlich würde Möglichkeit 3 vorziehen, aber grammatisch ist das wohl alles möglich).

Der Zusammenhang der Vv. 7.8 ist nicht ganz klar; sinnvolle Auflösungen wären:

  1. V. 8 ist eine zweite Aussage über den ἄνθρωπος ἐκεῖνος in V. 7: 7 Ein solcher Mensch soll nämlich (1) nicht meinen, dass er irgend etwas vom Herrn erhalten wird. 8 [Er ist] (2) ein zweiseeliger Mensch, der auf all seinen Wegen wankelmütig ist.
  2. V. 8 fungiert als nachgeschobene Apposition
    1. zu ἄνθρωπος ἐκεῖνος ein solcher Mensch in V. 7: 7a Ein solcher Mensch - 8 ein zweiseeliger Mensch, der auf all seinen Wegen wankelmütig ist - 7b soll nämlich nicht meinen, dass er irgend etwas vom Herrn erhalten wird.
    2. zum unausgedrückten Subjekt von λήμψεταί: 7a Ein solcher Mensch soll nämlich nicht meinen, dass er - 8 der ein zweiseeliger Mensch [und] auf all seinen Wegen wankelmütig ist - 7b irgend etwas vom Herrn erhalten wird.
  3. V. 8 ist Begründung von V. 7. Einige Hss. fügen denn auch ein - sicher sekundäres - γὰρ denn nach ἀνὴρ Mensch in V. 8 ein, um diese Deutung nahezulegen, die die Verse aber auch ohne dieses γὰρ haben können: 7 Ein solcher Mensch soll nämlich nicht meinen, dass er irgend etwas vom Herrn erhalten wird - 8 [ist er doch] ein zweiseeliger Mensch, der auf all seinen Wegen wankelmütig ist.
    Theoretisch möglich - aber nicht sehr wahrscheinlich - wäre außerdem nach der Punktation von Westcott/Hort:
  4. 7a Ein solcher Mensch soll nämlich nicht meinen, dass 8 ein zweiseeliger Mensch, der auf all seinen Wegen wankelmütig ist, 7b irgendetwas vom Herrn erhalten wird.; außerdem - wie VUL übersetzt -
  5. 7 Ein solcher Mensch soll nämlich nicht meinen, dass er irgendetwas vom Herrn erhalten wird. Ein zweiseeliger Mensch ist auf all seinen Wegen wankelmütig.

--Sebastian Walter 14:31, 24. Aug. 2014 (CEST)

V. 8[Bearbeiten]

auf all seinen Wegen[Bearbeiten]

zu der Metapher brauchts noch ne FN. Heute abend habe ich keine Lust mehr, aber vielleicht will sie ja jemand anderes schreiben? *hoffnungsvoll*
Ebenso V. 11.

edit: Hab mal eine verfasst. --Sebastian Walter 20:34, 24. Aug. 2014 (CEST)

wankelmütig[Bearbeiten]

finde ich sehr, sehr cool. Ich hatte ein bisschen Angst, dass das ein bisschen veraltet sein könnte, aber z.B. im ZEIT-Korpus findet sich das sehr oft, ist also noch gebräuchlich. Wollte ich nur mal festhalten :) --Sebastian Walter 20:26, 24. Aug. 2014 (CEST)

Zhg Vv. 8.9[Bearbeiten]

ist wieder schwierig. Was ist das nur für ein Brief?^^
Ich entwerfe wieder eine FN:

Auch der Zusammenhang der Abschnitte Vv. 5-8 und 9-12 ist nicht klar.

  1. Dibelius 1964 denkt wieder, dass beide Abschnitte als voneinander unabhängige Perikopen zu deuten sind; das δὲ wäre dann wieder als Abschnitte trennendes δὲ zu deuten.
  2. Andere gehen davon aus, dass Vv. 9-12 auf Vv. 2-4 zurückgreifen, weshalb abschließend in V. 12 noch einmal die Rede auf die „Versuchungen“ kommen kann: Arm sein wäre dann die „Versuchung schlechthin“, worüber der Arme aber nicht klagen, sondern - vgl. Vv. 2f - jubeln soll, da solche Versuchungen ja als Schleifsteine auf dem Weg zur Standhaftigkeit im Glauben anzusehen sind (so McCartney 2009; Ropes 1916). Auch hier sollte man das δὲ besser als Abschnitte trennendes δὲ deuten.
  3. Einen weiteren schönen Vorschlag hat offenbar als erster Taylor 2006 gemacht: Er sieht Vv. 9-11 als Elaboration zu Vv. 5-8: Vv. 5-8 führen aus, dass für das Bestehen von Versuchungen „Weisheit“ nötig ist, und Vv. 9-11 empfehlen dann jeweils dem armen und dem reichen Christen die der Weisheit entsprechende Lebenshaltung, die ihrer sozialen Position angemessen ist: Der Arme soll nicht über seine Armut klagen, sondern hoffnungsfroh auf seine künftige Erhöhung voraussehen; der Reiche wiederum soll sich trotz seines Reichtums nicht höher einschätzen als den Armen, da Reichtum ja ohnehin „Schall und Rauch“ ist. Das δὲ wäre dann als explikatives δὲ aufzufassen: „Das heißt:/zum Beispiel:/...: Ist man arm, soll man über seine [künftige] Erhöhung jubeln; ist man reich...“.
  4. Bei Vorschlag (2) würden allerdings Vv. 5-8 die Argumentation stören, bei Vorschlag (3) Vv. 6-8. Geht man davon aus, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Abschnitt Vv. 9-11 und 2-8 besteht, sollte man daher besser davon ausgehen, dass der ἀδελφὸς ὁ ταπεινὸς arme/demütige Bruder in V. 9 das Gegenkonzept zum ἀνὴρ δίψυχος zweiseeligen Mann in V. 8 ist, wohin auch schon weist, dass in Jak 4,8-10 auf das zweite Vorkommen des Wortes δίψυχος ebenfalls die Rede folgt, man müsse sich „demütigen“, denn den Demütigen würde Gott erhöhen. Der Zusammenhang ist dann also wohl: Vv. 5-11 thematisieren den „guten Gläubigen“ und den „schlechten Gläubigen“ nacheinander aus zwei Blickwinkeln - einmal aus der Perspektive ihrer Glaubens-„qualität“, einmal aus der Perspektive ihrer sozialen Stellung. Beide Male ist dieses in-Blick-nehmen gekoppelt an das sogenannte „Motiv der eschatologischen Umkehrung“ (s. nächste FN): Der mit ganzem Herzen Glaubende wird von Gott erhört werden, der Halbherzige dagegen nicht; der Arme wird erhöht werden, der Reiche dagegen erniedrigt.

--Sebastian Walter 17:10, 26. Aug. 2014 (CEST)

Vers 9[Bearbeiten]

tapeinos[Bearbeiten]

braucht auf jeden Fall eine FN. Ich entwerfe mal eine, vertrete dabei aber keine Standard-Meinung. Die erste Hälfte ließe sich so und so übernehmen, die zweite hängt davon ab, ob du das sinnvoll findest oder nicht.

gering (demütig, unterdrückt, arm) - Wie genau der Begriff zu füllen ist, ist in der Forschung umstritten. Vorgeschlagen wurde, dass er hier als „arm“ zu verstehen sei und den „Armen“ mit dem „Reichen“ in V. 10 kontrastieren soll (z.B. Hartin 2003; McCartney 2009; McKnight 2011); dass er als „demütig“ zu verstehen sei und der Begriff im Gegensatz zum „Halbherzigen“ wieder die ideale Glaubenseinstellung namhaft machen soll (z.B. Assaël/Cuvillier 2013) und dass man zwischen beiden Begriffen gar nicht wirklich unterscheiden könne, weil sie in der Bibel häufig austauschbar verwendet werden und sowohl der „Arme“ als auch der „Demütige“ meist den „Demütig-armen“ bzw. den „armen Frommen“ meine (z.B. Burchard 2000; Dibelius 1964; Konradt 1998, S. 148).
Stünden nur obige drei Optionen zur Verfügung, sollte man sich recht sicher für die dritte entscheiden; mit einem neueren Vorschlag von Horsley 2006 bietet sich aber eine vierte Option an: Das Konzept des „Armen“ ist in der Bibel verwandt mit dem Konzept des Verstreut-seins (V. 1): Ähnlich, wie für das „zerstreute Israel“ erhofft wurde, dass Gott es am Ende der Zeiten von allen Enden der Erde zusammensammeln werde, wurde für die „Armen“ erhofft, dass Gott sie am Ende der Zeiten „erhöhen“, den Reichen dagegen vernichten würde (s. z.B. 1Sam 2,8; 2Sam 22,26-29; Ijob 5,8-11; Ps 12,6; Ps 35,26f; Ps 37,10f; Ps 69,30.34.36; Lk 1,51-53; Lk 6,20f u.ö.). Man nennt das das „Motiv der eschatologischen Umkehrung“: Am Ende der Zeiten wird Gott für den Benachteiligten alles zum Besseren wenden. Dieses Motiv findet sehr deutlich auch in Vv. 9-11 ihren Ausdruck. Mit diesen „Armen“ sind aber seltener die Armen als Arme gemeint, sondern die Armen sind oft ein Wechselbegriff für Israel (s. z.B. 2Sam 22; Ps 9-10; 14; 69; 147; 149; Lk 1,46-55 u.ö.; vgl. Horsley 2006, S. 67f): Ganz Israel wurde als eine Gemeinde von Armen und Unterdrückten gesehen, und für diese wurde erhofft, dass sie einst wieder erhöht werden würde. Das ist auch der Grund, warum diese „Armen/Unterdrückten“ so häufig als die wahren Gläubigen vorgestellt werden - es handelt sich nicht um Arme im wörtlichen Sinn, sondern um Israel; Gottes erwähltes Volk. Für dieses Verständnis spricht hier, dass dann der Zhg. von Vv. 5-8 und 9-11 ganz unproblematisch ist (s. vorige FN): Die „Armen“ sind die selben wie die „mit ganzem Herzen Glaubenden“, ebenso wie die „Reichen“ die selben sind wie die „Halbherzigen“; und aus diesem Grund können in Vv. 8-10 auch sinnvoll die „Armen“ sowohl Gegensatz der „Halbherzigen“ wie auch der „Reichen“ sein.

hohe Stellung[Bearbeiten]

ist doch wohl eher die "Erhöhung", nämlich die künftige Erhöhung der Demütigen/Armen, von denen z.B. auch das Magnifikat spricht, oder Jak 4,10, oder die Seeligpreisungen (Lk 6,20-26). s. z.B. Assaël/Cuvillier 2013, S. 163. --Sebastian Walter 19:26, 26. Aug. 2014 (CEST)

Vers 10[Bearbeiten]

plouisios[Bearbeiten]

Die stärksten Argument für „der reiche [Bruder]“ sind gar nicht genannt, nämlich die Tatsache, dass der Reiche (1) - wenn er wirklich mit dem Halbherzigen gleichgesetzt werden kann - durchaus als zu Gott betend vorgestellt wird (Vv. 6-8) und dass man ihn in Synagogen finden kann (Jak 2,2). Gleichzeitig ist er aber deutlich von den Adressaten des Jakobusbriefs zu unterscheiden: Gott hat die Armen erwählt, den Reichen jedoch nicht (Jak 2,5), denn die Reichen sind es, die die Armen "unterdrücken" (2,6) und selbst Gottes Namen "lästern" (2,7); außerdem sticht ja deutlich ihr Lebensstil - symbolisiert durch ihre goldenen Ringe und ihre prächtige Kleidung (2,2) - heraus. Die „Reichen“ sind also wohl wirklich die „reichen [Mitbrüder]“, aber sie sind Fremdkörper in dieser Gemeinde der Gläubigen.

Wenn man das „Arme“ so versteht, wie oben vorgeschlagen, muss man sie dann also wohl verstehen als jüdische/christliche (der historische Jakobus hat das Christentum ja offenbar recht überzeugt als innerjüdische Bewegung gesehen, daher lässt sich das nicht trennen) Gegner der jüdischen/ christlichen Glaubensgemeinschaft, also wohl begüterte Israeliten, die entweder allein schon wegen ihrer Begütertheit mit Abneigung betrachtet wurden (vgl. die soziologische Situation der Jerusalemer Urgemeinde, die fast nur aus Unter- und Mittelschicht bestand - weil ganz Israel fast nur aus Unter- und Mittelschicht bestand), oder, noch schlimmer, die deshalb begütert waren, weil sie von der Besatzung durch die Römer profitierten. So und so sind das dann v.a. die Priester, die israelitischen Hof- und Tempelbeamte, die Großgrundbesitzer und die Steuerpächter. Das nähste, dass ich dazu in der Sekundärliteratur finden konnte, ist aber McKnight 2011, S. 99: If we were to ask which group most likely would be present in the situations James finds troubling about the rich, the priestly establishment are the most likely. However, there is probably no need to isolate this term onto one group: anyone who did not need to do manual labor to put bread on the table and anyone who had sufficient economic power to oppress would be in mind. In light of this evidence, it is hard to avoid two conclusions: James sees the "rich" as enemies to the kingdom inaugurated by Jesus, and his words must be taken as tongue-lashing (prophet-like) irony: the "boasting" and "exaltation" of the rich will shortly turn to humiliation!

[kauchasto][Bearbeiten]

Dass das "sich-Brüsten" der Reichen ironisch oder sarkastisch zu verstehen ist (s.o.), findet sich häufiger (z.B. McKnight 2011, S. 100f).

Anders noch McCartney 2009, S. 97: The boasting would then be a kind of reverse boasting, as though the word "glory in" were in quotation marks, or a heroic acceptance of a future humiliation for the greater good of one's soul. This construction also entails providing an understood subject (such as "his riches") for the verb "will pass away" rather than the rich believer per se. The fading of wealth could then be one of the eschatological "testings" of 1:2 and 1:12 in which a wealthy believer might rejoice. But the withering of the flower in OT imagery refers to judgment and perishing, and it is difficult to see how one could rejoice over the expectation of being humiliated on judgment day, since the humiliation in question would be condemnation. Further, the verb "will pass away" most naturally has "rich man" as its subject.
Thus, several commentators propose that the verbal force of "glorying in" is either bitterly ironic or has faded out in 1:10-11, and that James is simply pointing out that the rich person will be humbled, that as a flower fasdes in the heat, so too will the rich person fade away and be nor more. As is likely the case also in 5:1-6, James thus is not adressing some rich believers and telling them to be glad that they will be humbled; rather, he is simply encouraging humble poor believers by pointing out that rich people, along with their riches, are transitory and ephemeral.

Also auch er so.
Dann ist wohl das "sich-Rühmen" in V. 9 als permissiver Imperativ, der in V. 10 als sarkastischer befehlender Imperativ zu deuten: „Der arme Mitbruder kann sich seiner [künftigen] Erhöhung rühmen, während der Reiche sich seiner [künftigen] Erniedrigung "rühmen" muss, denn...“.

Einen noch anderen Vorschlag macht Burchard 2000, der so oder ähnlich auch in einigen der freieren Üss. reflektiert wird: Er übersetzt Es rühme sich dagegen der niedrige Bruder seiner Hoheit, der reiche aber seiner Erniedrigung, denn er wird (sonst) wie ein Blüte des Grüns vergehen. und kommentiert: Läßt man tapeinwsis aus V. 9 ho tapeinos aufnehmen, deutet das Wort eher an, daß der Reiche sich selbst innerlich und wohl durch soziales Verhalten auch äußerlich (s. 4,17; vgl. Aseneths Buße JosAs 10,10-12; entfernt Esth 4 LXX; 2Kor 11,7; Her sim 2) auf den Stand des tapeinos herunterbringen oder bringen lassen und dann sich dessen rühmen soll (vgl. Jer 9,22f.: auch der Reiche rühme sich der Erkenntnis des Gottes, der heleos kai krima kai dikaiosunä schafft), weil es ihm sein wahres hupsos erhält.

  • B/N: Und wer aber reich ist, der darf stolz sein, wenn er trotzdem demütig ist, weil er ja vergehen wird...
  • BigS: Die Reichen aber dürfen nur dann stolz sein, wenn sie sich den als niedrig Angesehenen gleichstellen und mit ihnen solidarisch sind; denn sonst vergehen sie wie eine Ackerblume.
  • GREB: Gehört einer zu den irdisch Reichen, so gereicht es ihm zum Ruhme, wenn er sich verdemütigt in dem Gedanken, dass sein Reichtum vergehen wird...
  • HfA+KAM: Ein Reicher dagegen soll niemals vergessen, wie wenig sein irdischer Besitz vor Gott zählt.
  • NGÜ: Und wer reich ist, soll sich vor Augen halten, wie wenig seine hohe soziale Stellung vor Gott wert ist.
  • NL: Und wer viel hat und angesehen ist, soll demütig und bescheiden sein, denn ...
  • Zink: Der Reiche sei sich seiner Niedrigkeit bewußt, denn ...

Das ist eine für "christliche Augen gefälligere" Deutung, aber von Text und Kontext liegt das wohl recht fern, würde ich meinen. Aber vielleicht ist das ein Anzeichen dafür, dass es hier in der LF eine erklärende FN braucht. --Sebastian Walter 07:49, 29. Aug. 2014 (CEST)

Grasblüte[Bearbeiten]

ist ein ziemlich faszinierendes Übersetzungsproblem, habe ich jetzt festgestellt. Jakobus meint ganz ohne Zweifel die "Blume des Feldes" aus Ps 103,15 und Jes 40,6-8. Er verwendet dafür die Septuaginta-Übersetzung der Jesaja-Stelle, die da heißt: "Blume des Grases". Offenbar kannte er aber die hebräische Jesaja-Version gar nicht, deswegen geht er nicht vom Sinn der Formulierung "Blume des Feldes", sondern vom Sinn der griechischen Formulierung "Blume des Grases" aus und fährt dann folgerichtig fort: "Das Gras und seine Blume". Einige Hss-Schreiber haben diesen "Fehler" offenbar gemerkt und dann in Übereinstimmung mit dem hebräischen Text das autou wieder gestrichen.

Wie übersetzt man da jetzt - v.a. in der LF - am geschicktesten? Viele Üss. versuchen ähnlich den Manuskripten, diesen "Fehler" auszumerzen. Hartin 2003, McKnight 2011 u.a. z.B. verstehen "Gras" allgemein als Ausdruck für "Grünes", weshalb man dann nicht von der "Blume des Grases" sprechen müsste, sondern den griechischen Text als die "Blume des Grüns" = Die Wiesenblume und "Das Grün und seine Blume" = Die Wiese und die Blume darauf" deuten könnte. So auch sehr viele dt. Üss: HfA, KAM, NGÜ, NL: "Blume auf dem Feld"; GN: "Blume auf der Wiese"; , HER, Stier: "Blume im Gras"; Zink: "Die Blume, die im Gras wächst"; GREB: "Blume im Garten".

Oder aber man bleibt bei der Formulierung von Jak und übersetzt gleich dir und vielen anderen Üss. einfach wörtlich: Die "Blume des Grases" + "Das Gras und seine Blüte".

Unabhängig davon ist aber "Grasblüte" sicher keine gute Übersetzung, weil das ein botanischer Fachbegriff für die Blüten von Süßgräßern ist (du weißt schon - denen, mit denen man "Hahn oder Henne" spielt). --Sebastian Walter 07:59, 29. Aug. 2014 (CEST)

Vers 11[Bearbeiten]

verwelken[Bearbeiten]

Warum hast du denn das als Primärübersetzung vorgeschlagen? Warum hast du es überhaupt vorgeschlagen, wenn du "verwelken" nicht mal beim Blumengleichnis verwendet hast? --Sebastian Walter 09:54, 29. Aug. 2014 (CEST)


Wenn der Reiche „auf seinen Reisen“ verwelkt, also in seinem Lebenswandel, heißt das doch, dass er erst nicht verwelkt, aber später. So wie die Pflanzen erst Mittags/Nachmittags verdorren, nicht sofort morgens. Da es für Deutsch beim Lesen unverständlich ist, habe ich es in der Lesefassung anders formuliert.

--Mongoose 18:43, 10. Okt. 2014 (CEST)

Vers 13[Bearbeiten]

Hier hat Olaf vielleicht meine Fußnote missverstanden. Jedenfalls hast du aus „Gott kann nicht vom Bösen versucht werden“ „Gott probiert das Böse nicht aus“ gemacht, obwohl die Fußnote belegt, dass die meisten Exegeten sich für diese (erstere) Interpretation entschieden haben. Gibt es einen Grund für diese inhaltliche Verschiebung? --Ben 23:36, 6. Okt. 2011 (CEST)

Ah, gerade habe ich Olafs Kommentar dazu unter Lesefassung gesehen. Ich mach das dann mal rückgängig. Falls ich jetzt meinerseits einen Fehler mache, können wir das ja weiter diskutieren. :-) --Ben 17:48, 23. Okt. 2011 (CEST)

Weitere Aufgaben[Bearbeiten]

  • In V. 17 müsste das textkritische Problem noch angesprochen werden. Das hatte ich offenbar zunächst ignoriert. In der Fußnote muss noch die Erklärung ergänzt werden. --Ben 17:48, 23. Okt. 2011 (CEST)
  • V. 18: Eine kleine Wortstudie zur "Erstlingsgabe" wäre wünschenswert (s.a. Olafs Material unten). --Ben 17:48, 23. Okt. 2011 (CEST)
  • V. 19: Textkritik --Ben 17:48, 23. Okt. 2011 (CEST)

Lesefassung[Bearbeiten]

Unsere Übersetzung http://amen-online.de/bibel/neu/jak_1_12-18.html darf gerne als Ausgangspunkt für die Lesefassung genommen werden. --Olaf 11:01, 28. Aug. 2011 (CEST)

  • In der verlinkten Übersetzung haben wir die verschiedenen Bedeutungen von „πειράζω“ (versuchen, erproben, auf die Probe stellen, in Versuchung führen, ausforschen, ausprobieren, kennen lernen, erfahren) mit „auf die Probe stellen“ und „ausprobieren“ wiedergegeben – auch als Alternative zum „Bibelsprech“. Was haltet Ihr davon? --Olaf 20:55, 28. Aug. 2011 (CEST)
Das klingt so gut, dass ich persönlich „auf die Probe stellen“ auch gleich in die Studienfassung übernehmen würde ("versuchen" könnte dann vielleicht in einer Klammer stehen, damit es für Bibelsprech-Gewohnte klar ist). Eine schöne Übersetzung! :-) --Ben 18:48, 4. Sep. 2011 (CEST)
Gut, ich habe das in den Text eingebaut. Ein paar Partizipien musste ich dabei anders auflösen. Wenn Dir die Änderungen zu weit gehen, kannst Du gerne nach einem Mittelweg suchen. --Olaf 10:05, 12. Sep. 2011 (CEST)
  • Ebenfalls würde ich mich über Feedback zur dort verwendeten Übersetzung „erste Früchte“ (+Fußnote) freuen (Vers 18). --Olaf 20:55, 28. Aug. 2011 (CEST)
Dazu würde ich auch gerne nochmal eine Wortstudie machen. Und meinen damaligen Dozenten fragen, der hat darüber nämlich promoviert. --Ben 17:48, 23. Okt. 2011 (CEST)

meine Version von V. L1 bis L8[Bearbeiten]

Ich fand die bestehenden ersten acht Verse der Lesefassung nicht so gelungen, daher habe ich es mal versucht. „Auf die Probe stellen“ finde ich ganz gut. ;)

1 Jakobus, ein Diener Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zerstreuten zwölf Stämme Israels. Ich grüße euch! 2 Freut euch, meine Geschwister, wenn ihr verschiedene Prüfungen bestehen müsst, 3 ihr wisst ja, dass die Erprobung eures Glaubens euch standhaft macht. 4 Eurer Standhaftigkeit sollen tadellose Taten folgen, damit ihr vollkommen und vollständig und in nichts mangelhaft seid. 5 Aber wenn jemand nicht weise genug ist, soll er von Gott, der großzügig und worwurfslos gibt, um Weisheit bitten — und Gott wird sie ihm geben. 6 Er soll im Glauben darum bitten und nicht zweifeln, dass Gott gibt: Denn wer zweifelt, ist wie eine Welle im Meer, die vom Wind hin und her getrieben wird. 7 So jemand braucht nicht erwarten, dass er etwas vom Herrn erhalten wird, 8 er ist jemand, der nicht weiß, was er machen soll und dem die Richtung im Leben fehlt.

--Mongoose 18:32, 10. Okt. 2014 (CEST)