Johannes 9

Aus Die Offene Bibel

Version vom 31. Mai 2013, 22:14 Uhr von Ben (Diskussion | Beiträge) (SF: Fußnoten ergänzt)
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Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Johannes 9)

(kommt später)

Studienfassung (Johannes 9)

1 Und im Vorbeigehen (beim Weitergehen)a sah er einen von Geburt an blinden Mann (Menschen). 2 Und seine Jünger fragten ihn {sagend}b: „Rabbi (Lehrer), wer hat [hier] gesündigt, der [Mann] (dieser) oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde?“ 3 Jesus erwiderte: „Weder hat der [Mann] (dieser) gesündigt noch seine Eltern. [Er ist] vielmehr (sondern) [blind], damit Gottes Handeln (Wirken, Taten, Werke)c an ihm sichtbar wird. 4 Wir müssen das Handeln (Wirken, Taten, Werke)c dessen ausführen (bewirken, tun), der mich gesandt hat, solange es Tag ist – [die] Nacht kommt, und dann (wenn) kann niemand mehr [etwas] tun (bewirken) kann. 5 Wann immer (Solange) ich in der Welt bin, bin ich [das] Licht der Welt.“ 6 Sobald (als, nachdem) er das gesagt hatte,d spuckte er auf den Boden, {und} machte mit (aus) dem Speichel Matsch (Schlamm) und strich ihm den Matsch (Schlamm) auf die Augen. 7 Und er sagte zu ihm: „Geh [und] wasche dich im Teich von Schiloach ab!“ – das bedeutet „Gesandter“e. Daraufhin (also) ging er weg, {und} wusch sich [das Gesicht] abf und kam sehend zurück. 8 Da riefen (meinten, sagten) die Nachbarn und [solche], die ihn vorher als Bettler gesehen hatten:g „Ist dieser [Mann] nicht derjenige, der [hier] saß und bettelteh!“ 9 Einige meinten (sagten): {dass}i „Er ist es!“, andere riefen (sagten): „Nein, er ist ihm nur (aber, sondern) ähnlich!“ Er selbstj 11 Der Mann antwortete: „Der Mann (Mensch), der Jesus heißt, hat Matsch (Schlamm) gemacht und mir die Augen [damit] eingestrichen, und er sagte mir: ‚Geh zum [Teich] Schiloach und wasche dich ab!’ Nachdem ich dann (also) hingegangen war und mich abgewaschen hatte,k konnte ich sehen.“ 12 Da (und) fragten (sagten) sie ihn: „Wo ist der Mann, [von dem du sprichst]l?“ Er sagtem: Ich weiß nicht.“ 13 Sie brachten den vormals Blinden vor (zu) die Pharisäer. 14 {Allerdings (übrigens, nämlich)}n Es war Sabbat an dem Tag, [an dem] Jesus den Matsch (Schlamm) machte und ihm die Augen öffnete. 15 Auch die Pharisäer befragten ihn {nun} weitero (noch einmal, immer wieder), wie [es kam, dass] er [plötzlich] sehen konnte.p Er {aber} antwortete (sagte) ihnen: „Er hat mir Matsch (Schlamm) auf die Augen getan, {und} ich habe gebadet, und [jetzt] sehe ich.“ 16 Manche von (unter) den Pharisäern meinten (sagten) daraufhin: „Dieser Mensch (Mann) ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht einhält (befolgt, bewahrt). Andere sagten (meinten): „Wie könnte ein sündiger Mensch solche (derartige) Zeichen (Wunder) tun?“ Und es kam (war) unter ihnen zu einer Spaltung. 17 Also fragten (sagten)m sie den Blinden noch einmal: „Was sagst du über ihn – da er dir ja die Augen geöffnet hat?“ Er {aber} sagte: {dass}i „Er ist ein Prophet!“ 18 Da glaubten die Juden nicht [mehr] {über ihn}, dass er blind (ein Blinder) [gewesen] war und [nun] sehen konnteq, bis sie {seine} die Eltern des Geheiltenr herbeiriefen 19 und sie fragten {wobei sie sagten}s: „Ist dieser [Mann] euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie [kommt es] denn, [dass] er jetzt sehen kann (sieht)? 20 Da antworteten seine Eltern {und sagten}t: „Wir wissen, dass er (dieser [Mann]) unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. 21 Wie [es] aber [kommt, dass] er jetzt sehen kann (sieht), wissen wir nicht, auch (oder) wer ihm die Augen geöffnet hat, wissen wir nicht. Fragt ihn [doch] selbst, er ist erwachsen,u er wird selbst für sich sprechen!“ 22 Das sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten. Die Juden hatten sich nämlich (denn) schon [darüber] verständigt (geeinigt, abgestimmt, beschlossen), dass jeder, der ihn [öffentlich] als Messias (Christus) bezeichnete (bekannte), aus der Synagoge ausgeschlossenv werden [sollte]. 23 Aus diesem Grund sagten seine Eltern: {dass}i „Er ist erwachsen,u fragt ihn [doch] selbst!“ 24 Daraufhin (also) riefen sie den Mann (Menschen) zum zweiten Mal, der blind (ein Blinder) [gewesen] war, und forderten ihn auf (sagten zu ihm): „Gib Gott Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch (Mann) ein Sünder (sündig) ist!“ 25 Da antwortete der Mann (jener)w: „Ob er sündig ist, weiß ich nicht! Eines weiß ich: dass ich, der blind war (als Blinder),x jetzt sehen kann (sehe).“ 26 Darauf sagten sie zu ihm: „Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er dir die Augen geöffnet?“ 27 Er antwortete ihnen: „Ich habe [es] euch schon gesagt und ihr habt nicht zugehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt wohl (vielleicht) auch ihr seine Jünger werden?“ 28 Da (und) beschimpften sie ihn {und sagten}y: „Du bist sein Jünger, wir aber sind Moses Jünger! 29 Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat, aber von diesem [Mann] wissen wir nicht, woher er ist.“ 30 Der Mann (Mensch) antwortete {und sagte zu ihnen}z: „Das ist ja merkwürdig (seltsam, erstaunlich),aa dass ihr nicht wisst, woher er ist, obwohl (und)ab er mir die Augen geöffnet hat. 31 Wir wissen, dass Gott Sündern nicht zuhört. Vielmehr hört er gerade demjenigen zu,ac [der] gottesfürchtig (fromm) ist und seinen Willen tut. 32 Von jeherad ist es nicht gehört worden, dass jemandem die Augen geöffnet wurden, der blind (als Blinder) geboren war. 33 Wenn dieser [Mann] nicht von Gott wäre, könnte er nichts [dergleichen] tun!“ 34 Sie antworteten {und sagten}y ihm „Du wurdest ganz in Sünden geboren und du belehrst uns?“ und warfen ihn hinaus. 35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten, und sagte, nachdem er ihn gefunden hatteae: „Glaubst du an den ‚Sohn des Menschen’ (‚Menschensohn’, ‚Menschen’)?“ 36 Der Mann (jener)w erwiderte {und sagte}af: „Und wer ist es, Herr, damit ich an ihn glauben kannag?“ 37 Jesus sagte zu ihm: „{und} Du hast ihn gefunden: {und} Der mit dir spricht,ah ist es!“ 38 Da (und) rief (sprach) der [Mann] „Ich glaube, Herr!“ und betete ihn an. 39 Und Jesus sagte: „Zur Scheidung (Gericht) bin ich in diese Welt gekommen, damit die nicht Sehenden sehen können (sehen) und die Sehenden blind werden.“ 40 Das hörten diejenigen von den Pharisäern, die bei (mit) ihm waren, und sagten zu ihm: „Aber wir gehören nicht zu den Blinden, oder?“ai 41 Jesus entgegnete (sagte zu) ihnen: „Wenn ihr blind wäret, [dann] hättet ihr keine Sünde. Aber jetzt sagt ihr: {dass}i ‚Wir sehen!’, [und] eure Sünde bleibt.“

Anmerkungen

aim Vorbeigehen Als modale Präpositionalangabe aufgelöstes adv. Ptz. (Zurück zu v.1)
b{sagend} Das zusätzliche adverbiale Partizip dient im Griechischen dazu, den Beginn wörtlicher Rede zu markieren. Im Deutschen tun das Doppelpunkt und Anführungszeichen. (Zurück zu v.2)
cHandeln Das gr. Wort steht im Pl. wie „Taten“. (Zurück zu v.3 / zu v.4)
dSobald er das gesagt hatte Temporales Ptc. coni. (Ptz. Aor.), als Nebensatz aufgelöst. (Zurück zu v.6)
eGesandter Hier als Übersetzung des Ptz. Pf. Pass. ἀπεσταλμένος. (Zurück zu v.7)
fwusch sich [das Gesicht] ab Das Verb νίπτω wird meist im Zusammenhang mit einem Körperteil benutzt, am häufigsten den Füßen (LN 47.9). Daraus lässt sich schließen, dass der Blinde in dieser Szene nicht baden, sondern sich lediglich die Augen oder das Gesicht waschen soll. Das Verb wurde ohne explizites Objekt deshalb hier als „sich abwaschen“ übersetzt sowie das implizite Objekt (das Gesicht) ergänzt, wo erforderlich (vgl. NGÜ, GNB). (Zurück zu v.7)
gdie ihn vorher als Bettler gesehen hatten W. „ die ihn vorher gesehen hatten, dass er ein Bettler war“, dabei wurde das Ptz. Präs. θεωροῦντες als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.8)
hderjenige, der [hier] saß und bettelte Zwei subst. Ptz., als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.8)
iὅτι recitativum. (zu v.9 / zu v.17 / zu v.23 / zu v.41)
jEr selbst W. „jener“ (vgl. Fn in V. 12) sagte: {dass}i „Ich bin es.“ 10 Da fragten (sagten) sie ihn: „Wie wurden dir denn dann die Augen geöffnet?“<ref>D.h. „Wie kommt es denn, dass du wieder sehen kannst?“ (vgl. NGÜ) (Zurück zu v.10)
kNachdem ich hingegangen war und mich abgewaschen hatte Zwei adverbiale Ptz. Aor., die temporal als Nebensatz mit „nachdem“ aufgelöst wurden. (Zurück zu v.11)
lder Mann, [von dem du sprichst] Deutsche Wiedergabe des Adjektivs ἐκεῖνος, das häufig veraltet mit „jener“ übersetzt wird. Hier steht es als Bezeichnung desjenigen, von dem der Mann gesprochen hatte. Mit demselben Wort bezieht sich Johannes schon in V. 9 auf „den Genannten“, dort den Blinden selbst (dabei übersetzt als „Er selbst“). (Zurück zu v.12)
mHistorisches Präsens. (Zurück zu v.12 / zu v.17)
nDie Konjunktion δὲ leitet hier eine Umstandsangabe ein und ist nicht direkt übersetzbar. (Zurück zu v.14)
obefragten ihn weiter Das Verb steht im Imperfekt und drückt einen anhaltenden Vorgang aus. (Zurück zu v.15)
pwie [es kam, dass] er [plötzlich] sehen konnte Die sinngemäßen Einfügungen (vgl. NGÜ) sind erforderlich, wenn man nicht wie die meisten Übersetzungen als „sehend geworden war“ oder etwas kompliziert mit „wie sein Augenlicht wiederhergestellt worden war“ (vgl. engl. Übers.: „gain/receive (his) sight“) übersetzen möchte. (Zurück zu v.15)
q[nun] sehen konnte Zur Übersetzung vgl. die Fn in V. 15. (Zurück zu v.18)
rdes Geheilten Aus praktischen Gründen sinngemäß übersetzt. Löst man das so wiedergegebene substantivierte Partizip stattdessen als Relativsatz auf, wäre die wörtliche Übersetzung: „dessen, der [nun] Sehen konnte“. (Zurück zu v.18)
s{wobei sie sagten} Modal aufgelöstes Ptc. coni. Zur Auslassung s. die Fußnote in V. 2. (Zurück zu v.19)
t{und sagten} Zur Auslassung s. die Fußnote in V. 2. (Zurück zu v.20)
uer ist erwachsen (V. 21 und 23) Sinngemäße Übersetzung eines Idioms, w. etwa „er hat Reife“, d.h. „er ist volljährig“ (vgl. LN 67.156). (Zurück zu v.21 / zu v.23)
vaus der Synagoge ausgeschlossen übersetzt das Prädikatsadjektiv ἀποσυνάγωγος, das eine solche Exkommunikation beschreibt. (Zurück zu v.22)
wder Mann (jener) Zur Übersetzung von ἐκεῖνος vgl. die Fn in V. 12. (Zurück zu v.25 / zu v.36)
xder blind war (als Blinder) Übertragung der temporalen/modalen Angabe (Ptc. coni.) τυφλὸς ὢν „blind seiend“. (Zurück zu v.25)
y{und sagten} Zur Auslassung s. die Fußnote in V. 2. (Zurück zu v.28 / zu v.34)
z{und sagte zu ihnen} Zur Auslassung s. die Fußnote in V. 2. (Zurück zu v.30)
aaDas ist ja merkwürdig W. „Darin ist ja das Merkwürdige/Erstaunliche“ , Zür: „Darin liegt ja das Erstaunliche“, NGÜ: „Das ist doch wirklich sonderbar!“, Lut: „Das ist verwunderlich“, GNB: „Das ist wirklich seltsam!“ (Zurück zu v.30)
abobwohl καὶ „und“ hat ihr eine sehr konzessive Konnotation. (Zurück zu v.30)
achört er gerade demjenigen zu Diese Phrase steht im Urtext besonders hervorgehoben am Satzende. Die Umstellung erfolgt, weil im Deutschen eine solche Betonung anders ausgedrückt werden muss, und der Satz wäre unter Beibehaltung der griechischen Satzstellung kaum übersetzbar. (Zurück zu v.31)
adVon jeher Gr. ἐκ τοῦ αἰῶνος, W. etwa „seit Ewigkeit“. (Zurück zu v.32)
aenachdem er ihn gefunden hatte Adverbiales Ptz. Aor., temporal-vorzeitig als Nebensatz aufgelöst. (Zurück zu v.35)
af{und sagte} Zur Auslassung s. die Fußnote in V. 2. (Zurück zu v.36)
agglauben kann W. „glauben werde“ (Zurück zu v.36)
ahDer mit dir spricht Subst. Ptz., als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.37)
ai„Aber wir gehören nicht zu den Blinden, oder?“ W. „Es sind doch nicht etwa auch wir blind?“ (Zurück zu v.40)