Syntax OK
Lesefassung (2 Könige 3)
(kommt später)Studienfassung (2 Könige 3)
26 Und es sah der König von Moab, dass zu stark für ihn [war] die Schlacht. Da nahm er mit sich 700 Mann mit gezogenem Schwert, um durchzubrechen zum König von Edom. Aber sie vermochten es nicht. 27 Da nahm er seinen (dessen)〈a〉 erstgeborenen Sohn, der an seiner (dessen)〈a〉 Statt König sein sollte, und brandopferte ihn als Brandopfer auf der Stadtmauer. Da kam großer (schlimmer) Zorn über die Israeliten,〈b〉 und sie zogen fort von ihm und kehrten zurück in [ihr] Land.
Anmerkungen
a | seinen (dessen) - auf wen sich die beiden Personalpronomen in V. 27 beziehen, ist nicht klar. Üblicherweise werden sie auf den König von Moab bezogen, der dann also seinen eigenen Sohn geopfert hätte. So schon Raschi, der hier einen Midrasch zitiert, der in us. Varianten tradiert wurde: Mescha habe seine Diener/Sterndeuter befragt, welchen Wesens seine Belagerer seien, und diese hätten als charakteristischsten Wesenszug die Geschichte aus Genesis 22 erzählt. Daraufhin habe Mescha nach diesem Vorbild Abrahams nun seinen Sohn geopfert. Rein syntaktisch möglich wäre aber auch, dass sie sich auf den zuletztgenannten König von Edom beziehen: Zum König von Edom wäre der König von Moab demnach also nicht vorgedrungen, hätte aber dessen Sohn gefangennehmen können und hätte diesen dann zum einen als Opfer für seinen Gott und zum anderen als Abschreckungsmaßnahme gerade auf der Stadtmauer als Opfer dargebracht. So zum Beispiel schon Ibn Ezra: „Der König von Moab in seinem Zorn nahm den Sohn des Königs von Edom gefangen, brachte ihn auf die Stadtmauer und verbrannte ihn vor den Augen seines Vaters.“ So auch Abravanel zu Am 2,1, unter neueren Exegeten so z.B. Rainey/Notley 2007, S. 104. (zu v.27) |
b | es kam großer (schlimmer) Zorn über die Israeliten - entweder: Sie wurden sehr zornig, oder sinnvoller und statistisch gesehen viel wahrscheinlicher (vgl. Burns 1990, S. 191: 25x; die einzigen Ausnahmen sind Est 1,18; Pred 5,16 und vielleicht eben dieser Vers): Göttlicher Zorn – nämlich der des moabitischen Gottes Kemosch – brach über sie herein, so dass ihnen Schlimmes wiederfuhr. So erklärt sich auch das Folgende besser. (Zurück zu v.27) |