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Lesefassung (Esra 4)
1 2 3 4 5 6 7 8 〈a〉Rehum der Befehlshaber und Schimschai der Schreiber schrieben einen Brief über〈b〉 Jerusalem an König Artaxerxes〈c〉, der im Folgenden zitiert wird. 9 Die Absender:〈d〉
- Rehum der Befehlshaber, Schimschai der Schreiber und ihre übrigen Amtskollegen, die Richter und Gesandten, die Beamten, die Regionalgouverneure, die Leute von Erech, Babel und Susa (das sind die Elamiter)
- 10 und die übrigen Völker, die der große und berühmte Assurbanipal〈e〉 verschleppt und in den Ortschaften Samarias und in der übrigen Provinz Transeuphrat〈f〉 angesiedelt hat.
11 Dies ist eine Abschrift des Briefes, den sie ihm sandten:
- An König Artaxerxes schreiben deine Sklaven, die Männer der Provinz Transeuphrat.
- 12 Dem König sei mitgeteilt, dass die Juden, die aus eurer Gegend zu uns gekommen sind, nach Jerusalem gekommen sind. Sie bauen diese aufrührerische und böse Stadt wieder auf. Sie haben die Mauern schon fast fertig gestellt und bessern gerade die Fundamente aus.
- 13 Nun sei dem König mitgeteilt: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern fertiggestellt sind, werden die Juden keine Steuern, keine Tribute und keine Abgaben mehr entrichten, und das wird sich für den König sicherlich als nachteilig erweisen.
- 14 Weil wir ja auch vom Palast bezahlt werden und dir treu ergeben sind〈g〉, und weil wir als deine Untergebenen die Beschämung des Königs nicht zulassen wollen, senden wir dem König jetzt diese Mitteilung.
- 15 Wir wollen vorschlagen, dass du Nachforschungen in den Chroniken deiner Väter veranlasst. In den Chroniken wirst du fündig werden und erfahren, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt ist, die sowohl Königen wie Provinzen schon immer Schaden verursacht hat, und dass sie von jeher ein Unruheherd ist. Aus diesem Grund wurde die Stadt ja überhaupt zerstört!
- 16 Darum möchten wir den König warnen: Wenn diese Stadt wiederaufgebaut worden ist und ihre Mauern fertiggestellt sind, wirst du an den Gebieten der Provinz Transeuphrat keinen Anteil mehr haben!
17 Der König sandte das folgende Antwortschreiben:
- An Rehum den Befehlshaber und Schimschai den Schreiber und ihre übrigen Amtskollegen, die in Samaria und in der übrigen Provinz Transeuphrat leben. Seid gegrüßt!〈h〉
- 18 Das Schreiben, das ihr mir gesandt habt, ist mir in Übersetzung〈i〉 vorgelesen worden.
- 19 Auf meinen Befehl hin wurden dann Nachforschungen angestellt. Es stellte sich heraus, dass sich diese Stadt von jeher gegen alle Könige aufgelehnt hat und dass sie eine Keimzelle von Revolten und Aufständen ist.
- 20 Zudem〈j〉 haben mächtige Könige über Jerusalem geherrscht und kontrollierten sogar das gesamte Gebiet der Provinz Transeuphrat. Sie empfingen Steuern, Tribute und Abgabenzahlungen.
- 21 Darum sorgt jetzt dafür, dass diese Männer ihre Bauarbeiten einstellen! Diese Stadt darf nicht weiter aufgebaut werden, wenn ich keinen anderweitigen Befehl erteile!
- 22 Und ich warne euch: In dieser Angelegenheit dürft ihr euch keine Fehler erlauben! Sonst könnte ein großer Schaden zum Nachteil des Königs entstehen.
23 Nachdem die Antwort des Königs Artaxerxes vor Rehum, Schimschai dem Schreiber und ihren Amtskollegen verlesen worden war, begaben sie sich eiligst nach Jerusalem zu den Juden und zwangen sie mit Waffengewalt, ihre Arbeiten einzustellen.
24 Zu dieser Zeit hörte die Arbeit am Haus Gottes in Jerusalem auf und ruhte bis ins zweite Jahr der Herrschaft von Darius, des Königs von Persien.〈k〉
Anmerkungen
a | Esra 4,8-6,18 (sowie 7,12-26) sind auf Aramäisch verfasst bzw. aus aramäischen Quellen zitiert (zudem Dan 2,4b-7,28; Jer 10,11 und ein Teil von Gen 31,47). (Zurück zu Lesefassung v.8) |
b | Oder: „gegen“ (Zurück zu Lesefassung v.8) |
c | Artaxerxes war 486-465 v. Chr. König von Persien (Loken 2011, 4:6-24 Commentary). (Zurück zu Lesefassung v.8) |
d | W. „dann“ (Zurück zu Lesefassung v.9) |
e | W. „Asenappar“. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Namensvariante des assyrischen Königs Assurbanipal (669-626 v. Chr.), der den ganzen fruchtbaren Halbmond mit Krieg überzog und viele Gefangene machte. Als einziger assyrischer König kam er dabei bis Susa (Loken 2011, 4:10; vgl. Ryle 1901, 56f.). (Zurück zu Lesefassung v.10) |
f | Hier ist von der Satrapie Transeuphrat, „Jenseits des Stromes“ die Rede (Loken 2011, 4:10). Samaria ist die alte Hauptstadt des israelischen Nordreichs, die von den Assyrern 722 zerstört worden war. (Zurück zu Lesefassung v.10) |
g | W. „Weil wir das Salz des Palastes essen“ oder „Weil wir mit dem Salz des Palastes würzen“, danach könnte man die Aussage auch so interpretieren, dass die Verfasser an der Zerstörung Jerusalems beteiligt waren und Salz verstreuten, um das Ackerland unbrauchbar zu machen. (Zurück zu Lesefassung v.14) |
h | W. „ Frieden!“ (Zurück zu Lesefassung v.17) |
i | Oder: „klar“ (Zurück zu Lesefassung v.18) |
j | Oder „Allerdings“, dann wären die erwähnten Könige keine israelischen, sondern fremde, denen das Land keine Schwierigkeiten gemacht hätte. (Zurück zu Lesefassung v.20) |
k | Das ist Darius I. Hystaspes (522–486 v. Chr.), wo gerade noch von Artaxerxes (486-465 v. Chr.) die Rede war. Die Handlung kehrt zurück zu V. 5, in die Zeit des Kyrus etliche Jahrzehnte vorher. Der Baustopp unter Kyrus hielt also von 536 bis 520 v. Chr. (das zweite Jahr von Darius' Herrschaft), also 16 Jahre an (Loken 2011, 4:24). Artaxerxes, von dessen Baustopp bis V. 23 die Rede war, nahm seine Entscheidung 444 v. Chr. auf Bitten Nehemias selbst zurück (Loken 2011, 4:21). (Zurück zu Lesefassung v.24) |
Studienfassung (Esra 4)
8 〈l〉Rehum [der] Befehlshaber〈m〉 und Schimschai der Schreiber schrieben einen Brief wegen (gegen) Jerusalem an den König Artaxerxes (Artachschaste)〈n〉 wie folgt:
- 9 Die Absender〈o〉: Rehum [der] Befehlshaber, Schimschai der Schreiber und ihre übrigen Amtskollegen (Mitarbeiter), die Richter (Diniter)〈p〉 und Gesandten (Beamten; Apharsatchiter), Beamten (Schreiber, Aufseher; Tripolitaner), Regionalgouverneure (Beamten, Verwalter; Perser)〈q〉, die Leute von Erech (Erechiter), Babel (Babylonier) [und] Susa (Susaniter), das sind die (Dehawiter)〈r〉 Elamiter,
- 10 und die übrigen Völker, die der große und berühmte (edle, vornehme) Asenappar (Osnappar; Assurbanipal)〈s〉 verschleppt (in die Verbannung geführt) und {sie} in den Ortschaften (Städten) Samarias und in der übrigen [Provinz (Gebieten)] Transeuphrat („Jenseits des Stroms (Flusses)“)〈t〉 angesiedelt hat. {Absatz}〈u〉
- 11 Dies [ist] eine Abschrift (Kopie) des Briefes, den sie an ihn sandten:
- An den König Artaxerxes (Artachschaste) [schreiben] deine Sklaven (Diener), die Männer [der Provinz] Transeuphrat („Jenseits des Stroms (Flusses)“)〈v〉. {Absatz}〈u〉
- 12 Dem König sei mitgeteilt (gemeldet, kundgetan), dass die Juden, die von euch zu uns {herauf}gekommen sind, nach Jerusalem gekommen sind. Sie bauen [diese] aufrührerische und böse Stadt wieder auf, {und} sie haben die Mauern (Wälle) [schon fast] fertiggestellt〈w〉 und bessern [gerade] (inspizieren, legen)〈x〉 die Fundamente aus.
- 13 Nun sei dem König mitgeteilt (gemeldet, kundgetan): {dass} Wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern (Wälle) fertiggestellt sind, werden sie keine Steuern, keine Tribute (Naturalienzahlungen, Ertragsabgaben) und keine Abgaben (Zölle, Grundsteuern) [mehr] entrichten〈y〉, und [das] wird dem König〈z〉 sicherlich (schließlich; der Schatzkammer)〈aa〉 schaden.
- 14 Nun, weil wir das Salz des Palastes essen (gegessen haben)〈ab〉 und es für uns nicht angemessen ist (sich nicht geziemt), die Beschämung (Schande, Bloßstellung) des Königs mitanzusehen, senden wir jetzt Mitteilung (Nachricht)〈ac〉 zum König,
- 15 um eine Nachforschung in den Aufzeichnungen〈ad〉 deiner Väter zu veranlassen〈ae〉. Und in den Aufzeichnungen wirst du fündig werden und erfahren, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt [ist], {und} [die] Königen und Provinzen Schaden verursacht (hat), und [dass] man in ihrer Mitte seit den Tagen ältester Zeit (von jeher) [immer wieder] Aufstände anzettelt〈af〉. Aus diesem Grund wurde diese Stadt [auch] zerstört!
- 16 Wir teilen dem König deswegen〈ag〉 mit: {dass} Wenn diese Stadt wiederaufgebaut worden ist (wird) und die Mauern (Wälle) fertiggestellt sind, wirst du an [der Provinz] Transeuphrat („Jenseits des Stroms (Flusses)“) keinen Anteil (Provinz) mehr haben!
17 Der König sandte das [folgende] Antwortschreiben (Bescheid, Erwiderung):〈ah〉
- An Rehum den Befehlshaber〈m〉 und Schimschai den Schreiber und ihre übrigen Amtskollegen (Mitarbeiter),〈ai〉 die in Samaria und in der übrigen [Provinz (Gebieten)] Transeuphrat („Jenseits des Stroms (Flusses)“)〈t〉 leben. Frieden (Seid gegrüßt)! {Absatz}〈u〉
- 18 Das Schreiben, das ihr an mich gesandt habt, ist mir in Übersetzung (klar)〈aj〉 vorgelesen (vorgetragen) worden.
- 19 Da (und) habe ich einen Befehl erteilt〈ak〉, sodass (und) man nachgeforscht und herausgefunden hat, dass sich diese Stadt seit den Tagen ältester Zeit (von jeher) gegen Könige auflehnt und [dass immer wieder] Aufruhr und Aufstände in ihr aufkommen.〈al〉
- 20 Zudem (Allerdings; und)〈am〉 haben mächtige Könige über Jerusalem geherrscht〈an〉 und waren Herren in der gesamten [Provinz] Transeuphrat („Jenseits des Stromes (Flusses)“), und Steuern, Tribute (Naturalienzahlungen, Ertragsabgaben) und Abgaben (Zölle, Grundsteuern) wurden an sie bezahlt.
- 21 Nun erteilt Befehl, dass diese Männer zum Einstellen [ihrer Bauarbeiten] gebracht werden und diese Stadt nicht [weiter] aufgebaut werden darf, bis ich den Befehl [dazu] erteile〈ao〉.
- 22 Und seid gewarnt, in dieser Angelegenheit (Sache) nachlässig zu handeln〈ap〉! Warum sollte der Schaden (Verletzung) [so] groß werden ([derart] wachsen), dass (um) dem König Schaden entsteht?
23 Nachdem die Abschrift (Kopie) vom Schreiben des Königs Artaxerxes (Artachschaste) vor Rehum, {und} Schimschai dem Schreiber und ihren Amtskollegen (Mitarbeitern) verlesen worden war, da〈aq〉 begaben (gingen) sie sich eiligst〈ar〉 nach Jerusalem zu (gegen) den Juden und zwangen sie mit Gewalt und Waffengewalt〈as〉 zum Einstellen [ihrer Arbeiten]〈at〉. 24 Zu dieser Zeit (Sofort)〈au〉 hörte die Arbeit am Haus Gottes {, das} in Jerusalem auf und blieb (war) bis ins zweite Jahr der Herrschaft von Darius, des Königs von Persien〈av〉 eingestellt.
Anmerkungen
l | Esra 4,8-6,18 (sowie 7,12-26) sind auf Aramäisch verfasst bzw. aus aramäischen Quellen zitiert (zudem Dan 2,4b-7,28; Jer 10,11 und ein Teil von Gen 31,47). Der Autor zitiert offenbar ein offizielles Schreiben, deren Sprache zu jener Zeit das Aramäische war. Weil 15 der 67 aramäischen Verse jedoch nicht zu den eigentlichen Brieftexten gehören, entstammt das Zitat wohl einem Quelldokument, das die Briefe selbst schon auf Aramäisch verknüpft hat, oder der Verfasser hat die Brückenverse einfach in derselben Sprache verfasst (Loken 2011, 4:8). Der erste zitierte Brief (9-16) entstand wohl zwischen 458 und 444 v. Chr. (Loken 2011, 4:8). (Zurück zu v.8) |
m | Wörtlich „Herr des Kommandos“, also etwa „Befehlshaber“. Was genau dieser Titel bezeichnet, ist nicht mehr bekannt. Es liegt nahe, dass Rehum vielleicht ein hoher Beamter in der Provinzverwaltung war (Loken 2011, 4:8). (Zurück zu v.8 / zu v.17) |
n | Artaxerxes war 486-465 v. Chr. König von Persien (Loken 2011, 4:6-24 Commentary). (Zurück zu v.8) |
o | W. „dann“ (Zurück zu v.9) |
p | Das Wort lässt sich nicht sicher deuten, steht aber wohl für eine persische Beamtenklasse („Richter“) und ist dann persisches Lehnwort, ansonsten eine Volksbezeichnung (BDB דִּינָיֵא). Die erste Übersetzung ist wahrscheinlicher, wenn man davon ausgeht, dass in der Unterstützerliste zuerst Beamtenklassen, dann Völker aufgezählt werden (Loken 2011, 4:9). (Zurück zu v.9) |
q | Bedeutung jeweils unklar. In Klammern jeweils in deutschen Bibeln häufig gefundene Übersetzungen. Die Auffassung, dass alle Begriffe die Namen sonst unbezeugter Volksstämme seien, wird heute nur noch selten vertreten (Zür, SLT). Interessant HCSB: „the rest of their colleagues—the judges and magistrates from Tripolis, Persia, Erech, Babylon, Susa (that is, the people of Elam)“ Gesandten Wohl ein pers. Beamtentitel, vielleicht eine Entlehnung des Wortes für „Gesandter“ (HALAT, GesD). Beamten Unbek. Beamtentitel, alt. für die Bewohner von Tripolis (GesD, HALAT). Regionalgouverneure So GesD, evtl. Falschschreibung von „Perser“. (Zurück zu v.9) |
r | das sind die (Dehawiter) Das masoretische Qere versteht es als eine weitere Herkunftsbezeichnung, wahrscheinlicher jedoch als Relativpronomen zu verstehen (so BHS). (Zurück zu v.9) |
s | Asenappar Wahrscheinlich der assyrische König Assurbanipal (669-626 v. Chr.), der den ganzen fruchtbaren Halbmond mit Krieg überzog und viele Gefangene machte. Als einziger assyrischer König kam er dabei bis Susa (Loken 2011, 4:10; vgl. Ryle 1901, 56f.). (Zurück zu v.10) |
t | Hier ist von der Satrapie Transeuphrat, „Jenseits des Stromes“ die Rede (Loken 2011, 4:10). Samaria ist die alte Hauptstadt des israelischen Nordreichs, die ebenfalls von den Assyrern (722) zerstört worden war. (Zurück zu v.10 / zu v.17) |
u | Dient zur syntaktischen Markierung eines neuen Absatzes (Loken 2011, 4,6-24 Translation). Manchmal auch mit „nun“ übersetzt (Zür, NRSV, NASB), meist aber unübersetzt. (Zurück zu v.10 / zu v.11 / zu v.17) |
v | Hier ist von der Satrapie Transeuphrat, „Jenseits des Stromes“ die Rede (Loken 2011, 4:10). (Zurück zu v.11) |
w | [schon fast] fertiggestellt Wegen der folgenden Aussagen, wonach an den Mauern noch gearbeitet wird, wurde dieses Perfekt so verstanden, dass die begonnene Handlung noch nicht abgeschlossen wurde (vgl. Luther, GNB). Alternativ präsentisch („sie stellen gerade fertig“; z.B. Zür, EÜ, NLB). (Zurück zu v.12) |
x | bessern gerade aus Futur, durativ, daher die Einfügung von „gerade“. Bedeutung ist unklar, wird jedoch meist mit ausbessern, reparieren wiedergegeben (DBL Aramaic, חוּט). (Zurück zu v.12) |
y | W. „geben“. (Zurück zu v.13) |
z | Im Hebr. im Plural, wohl ein Pluralis majestatis (Loken 2011, 4:6–24 Translation). (Zurück zu v.13) |
aa | sicherlich Wort mit unsicherer Bedeutung; in der neueren Forschung schließlich, früher eher Schatzkammer, entsprechend: „das wird dem König sicherlich schaden“ oder „das wird der Schatzkammer des Königs schaden“ (Loken 2011, 4:6–24 Translation, vgl. GesD, DBL Aramaic). (Zurück zu v.13) |
ab | So Loken, Zür, Lut84, SLT, w. „Salz des Palastes (Tempels) gesalzen“; könnte sich auch darauf beziehen, dass die Verfasser zugestehen, an der Zerstörung Jerusalems beteiligt gewesen zu sein. Dann: „weil wir [Jerusalem mit] dem Salz des Palastes gesalzen haben“), i.e. das Land durch Verstreuen von Salz unbrauchbar gemacht. Nach der gängigen Meinung bezeugen die Verfasser des Briefs jedoch ihre Loyalität gegenüber dem Palast, d.h. sie empfangen Unterhaltsleistungen durch den Palast (Ryle 1901, 59f.; Loken 2011, 4:14). NLB: „Da auch wir mit dem Salz des Palastes würzen “, GNB: „Wir haben dem König Treue geschworen“. essen Vollzugsperfekt; die Gegenwärtigkeit der begonnenen Handlung steht im Vordergrund. (Zurück zu v.14) |
ac | Vgl. EÜ, GNB, NIV, NET. W. „senden und informieren wir den König“. „und“ hat finale Bedeutung, die Sendung erfolgt zum Zweck der Information des Königs. (Zurück zu v.14) |
ad | W. „Buch der Denkwürdigkeiten“, offenbar die Annalen des Reiches, die wohl auch noch Informationen über die Herrschaft der Babylonier enthielten, die vor den Persern geherrscht und gegen die sich die Juden mehrmals aufgelehnt hatten (Loken 2011, 4:15). (Zurück zu v.15) |
ae | Oder genauer „damit man nachforscht“ (Pael 3. Sg. m. Ipf., unpersönlich). (Zurück zu v.15) |
af | Also etwa: „dass sie von jeher ein Unruheherd ist“. anzettelt Ein Ptz. m. pl. mit iterativem Sinn, hier wird also eine grundsätzliche, sich u.U. wiederholende Tätigkeit beschrieben – kein einmaliger Vorgang von ewiger Dauer. Aufstände Eigentlich ein Sg., hier wohl als Kollektivbegriff zu verstehen. (Zurück zu v.15) |
ag | deswegen wurde vorgezogen, eigentlich: „Wir teilen … mit: Wenn … wirst du deswegen…“ (Zurück zu v.16) |
ah | Des Königs Antwortschreiben (17-22) folgte wohl umgehend, entstand dann vermutlich nicht mehr als drei Monate später (Loken 2011, 4:17; vgl. 1. Fußnote in V. 8). Der Brief beginnt wohl hier (mit „an“), könnte aber auch erst mit „Friede“ beginnen (so SLT). (Zurück zu v.17) |
ai | Stimmt wörtlich mit Teilen von 8a überein. (Zurück zu v.17) |
aj | in Übersetzung (Ptz. Pual) Übers. nach GesD (dagegen gegen Ryle 1901, 62), Bedeutung ist unsicher. Vielleicht ein Wort aus der pers. Kanzleisprache (GesD). Es ist möglich, dass eine Übersetzung „Wort für Wort“ impliziert ist (Loken 2011, 4:18; vgl. Zür, Lut, GNB, NLB). Nach DBL Aramaic kommt zudem der Sinn „(vor Zuhörern) klar und deutlich verlesen“ in Betracht. (Zurück zu v.18) |
ak | W. „von mir ist ein Befehl ausgegangen“ (Zurück zu v.19) |
al | Mit vielen direkten Anleihen an V. 15 formuliert – der König übernimmt die Polemik der Widersacher also 1:1. aufkommen Dasselbe Wort wie in V. 15 „anzettelt“, wieder als Ptz., aber Sg. (Zurück zu v.19) |
am | Williamson (WBC) 1987, 64 (zitiert bei Loken 2011, 4:20) hält die Erwähnung von mächtigen israelischen Königen für in diesem Kontext unangemessen und glaubt deshalb an ein Zugeständnis, also etwa „Allerdings herrschten auch mächtige persische Könige über Israel und erhielten ihre Steuern“. Tatsächlich herrschte kein israelischer König über den ganzen nahen Osten bis zum Euphrat. Es liegt wenigstens eine Übertreibung vor. (Zurück zu v.20) |
an | W. „waren über Jerusalem“ (Zurück zu v.20) |
ao | W. „bis von mir der Befehl [dazu] erteilt wird“. von mir ist eine emphatische Formulierung. (Zurück zu v.21) |
ap | W. „Nachlässigkeit zu machen/üben“. Lt. DBL Aramaic hat das Verb hier jedoch lediglich die Funktion, das Objekt in ein Prädikat zu verwandeln, und keine eigene semantische Bedeutung. (Zurück zu v.22) |
aq | da Der Übersicht halber vom Satzanfang an die im Deutschen erwartete Stelle verschoben. (Zurück zu v.23) |
ar | W. „in Eile“ (Zurück zu v.23) |
as | Gewalt und Waffengewalt Ein Hendiadyoin, der Intensität vermittelt. Beide Nomina nehmen eine übertragene Bedeutung an. Das erste heißt anderswo „Arm“, das zweite auch „Macht“, „Truppen“. Man kann den Hendiadyoin auch direkt als „mit Waffengewalt“ übertragen; so EÜ, Loken, NASB, vgl. GNB, NLB. NET etwa „unter Androhung von Waffengewalt“. (Zurück zu v.23) |
at | Einstellen Dasselbe Wort wie in V. 21, wie schon dort im Zusammenspiel „zu etwas bringen“ bzw. hier „zwingen“ gebraucht, um die Stammesmodifikation Pa'el genauer abzubilden. (Zurück zu v.23) |
au | Sofort (GesD) funktioniert nur, wenn es sich bei V. 23 nicht, wie in der nächsten Fußnote angenommen, um eine Rückkehr zur Handlung von V. 5 handelt, sondern um die Fortsetzung der Erzählung aus V. 23. (Zurück zu v.24) |
av | Das ist Darius I. Hystaspes (522–486 v. Chr.), der gerade zitierte Brief stammt aber von Artaxerxes (486-465 v. Chr.). Die Handlung kehrt hier offenbar zurück zu V. 5, in die Zeit des Kyrus etliche Jahrzehnte vorher. (Eine Verwechslung vonseiten des Verfassers scheint ausgeschlossen, weil er in 6,14 die persischen Könige in chronologischer Reihenfolge nennt und also zu kennen scheint.) Der Verfasser (Esra?) schiebt mit 6-23 einfach einen ähnlichen Bericht aus seiner eigenen Zeit ein, um zu illustrieren, welche Schwierigkeiten den Neubau des Tempels verhinderten. Das signalisiert er aber nur mittels der Erwähnung der beteiligten Könige. Der Einschub erfolgt vielleicht gerade jetzt, um zu erklären, warum die Juden so harsch auf das scheinbar freundliche Hilfsangebot der Samaritaner (4,1-5) reagierten (Loken 2011, 4:6–24 Commentary). Dass V. 24 an V. 5 anknüpft, zeigt sich auch daran, dass Inhalt und Formulierung z.T. übernommen wurden (ein Stilmittel namens „wiederholende Wiederaufnahme“; vgl. Loken 2011, 4:6–24 Commentary). |