Jesaja 58

Aus Die Offene Bibel

Version vom 13. Februar 2021, 15:51 Uhr von Güntzel Schmidt (Diskussion | Beiträge) (Verse 1-6 und 12-13 übersetzt, Verse 7-11 durchgesehen)
Wechseln zu: Navigation, Suche

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Jesaja 58)

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

Anmerkungen

Studienfassung (Jesaja 58)

1 Rufe aus vollem Halsa, halte nicht zurück.
Wie den Schofarb erhebe deine Stimme
und teile meinem Volk seine Auflehnungenc mit
und dem Haus Jakobs seine Sünden.
2 Denn mich suchen sie Tag um Tag (täglich)
und wollen meine Absichten wissend,
als ob sie ein Volk wärene, das Gerechtigkeit übt (recht handelt)
und den Rechtsspruch seines Gottes befolgtf.
Sie fordern von mir gerechte Entscheide,
wollen, dass Gott sich naheg:
3 „Warum fasten wir, wenn du es nicht siehst,
kasteien (erniedrigen) uns, aber du willst es nicht bemerken (wahrnehmen)?”
Nun (Siehe!), am Tag eures Fastens geht ihr euren Geschäften nachh,
und alle schwer Arbeitendeni treibt ihr an.
4 Nun (Siehe!), zu Rechtsstreit und Zank fastet ihr,
und um mit gottloser Faust zuzuschlagen.
Fastet nicht wie [ihr es] jetzt [tut],
um eure Stimme in der Höhe hören zu lassen (damit ihr in der Höhe Gehör findet).
5 Oder soll das ein Fasten sein, das ich erwähle (vorziehe):
ein Tag, an dem man sich kasteit (erniedrigt)?
Soll man wie ein Schilfrohr sein Haupt beugen
und [im] Sackj und [im] Staub sein Lager ausbreiten?
Willst du so etwas ein Fasten nennen
und einen Tag, an dem JHWH Gefallen hatk?
6 [Ist] nicht [vielmehr] das ein Fasten, das ich erwähle (vorziehe):
zu lösen die Fesseln des Unrechts,
loszumachen die Stricke der Jochstange
und gehen zu lassen die Misshandelten als Freigelassene
und auseinanderzureißen jede Jochstange?
7 Brichst du nichtl dem Hungrigen dein Brot
und führst den armen (unglücklichen) Heimatlosen ins Haus?
Wenn du einen unbekleidet siehst, (bedecke ihn =) gib ihm etwas zum Anziehen
und entziehe dich nicht deinem (Fleisch =) Angehörigen.
8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie der Morgen
und deine heilende Hautm wird schnell nachwachsenn
und deine Gerechtigkeit wird vor dir her gehen
und die Herrlichkeit JHWHs wird deinen Zug beschließen.
9 Dann wirst du rufen und JHWH wird antworten;
du wirst um Hilfe rufen und er wird sagen: Hier bin ich.
Wenn du aus deiner Mitte wegschaffst (entfernst): das Jochholzo,
den Stinkefingerp und Böses reden;
10 und den Hungrigen dein [eigenes] Verlangenq gewährst,
und die Kehler des Gebeugten (Gedrückten) sättigst,
dann wird dein Licht in der Finsternis hervorbrechen,
und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.
11 Und JHWH wird dich ständig führen
und deine Seele sättigen in der Verwüstungs
und deinen Körpert rüstig machen.
Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten,
und wie ein Ort, wo Wasser quillt,
dessen Wasser nicht (trügen =) versiegen.
12 Und die uralten (ewigen) Trümmerstätten werden von dir aufgebaut werden,
du wirst die (von Geschlecht zu Geschlecht =) altehrwürdigen Fundamente (Grundmauern) aufrichten.
Und man wird dich nennen:
Maurer der Lücken („Lückenschließer”)u ,
Wiederhersteller der Pfade zum Wohnen („Pfadfinder” zum Wohnen)v
{{S|13} Wenn du deine Glieder am Sabbat davon abhältst (zurückhältst),
deinen Geschäften nachzugehenw am heiligen Tag,
und den Sabbat „Freude” (Lust, Behagen) nennst,
den geheiligten Tag JHWHs „ehrwürdig”,
und du ihn ehrst, indem du nicht deiner Gewohnheit nachgehst<refWörtlich: (ablässt), deine Wege zu tun.</ref>,
nicht dein Geschäft erzielst und redest (Worte machst),
14 dann wirst du dich an JHWH laben
und er wird dich fahren lassen über die Hügelx der Erde,
und er wird dich genießen lassen das Erbteil deines Vaters Jakob,
denn der Mund JHWHs hat [es] gesagt.

Anmerkungen

aWörtlich: mit der Kehle. (Zurück zu v.1)
bDas Horn eines Schafwidders. „Der Schofar wird nach in Tora und Talmud festgelegten Mitzwot geblasen. Unter anderem zum Morgengebet beim jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana ebenso am Ende des Versöhnungstages Jom Kippur sind genaue Anweisungen bezüglich der Tonfolge und Blasweise festgelegt.” (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schofar). (Zurück zu v.1)
cGemeint ist: gegen JHWH und seine Gebote. (Zurück zu v.1)
dWörtlich: Kenntnis meiner Wege. (Zurück zu v.2)
eWörtlich: Wie ein Volk, das … (Zurück zu v.2)
fWörtlich: nicht nicht befolgt. (Zurück zu v.2)
gWörtlich: Die Annäherung Gottes, oder: die Nähe Gottes = sich Gott nahen. (Zurück zu v.2)
hWörtlich: erwerbt ihr euer Geschäft. (Zurück zu v.3)
iDie Septuaginta hat hier τους υποχειριους υμων, eure Untergebenen. Der Bearbeiter schlägt vor, עבטיכם zu lesen, eure Pfandschuldner. (Zurück zu v.3)
jDer „Sack” ist ein „Leidschurz”, ein am nackten Körper um die Hüften geschlungenes Stück Stoff, das man als Zeichen der Trauer und der Buße anlegt. (Zurück zu v.5)
kWörtlich: Des Gefallens für JHWH. (Zurück zu v.5)
lInfinitiv absolutus, steht hier als Aufforderung und suggeriert eine bejahende Antwort, vgl. Carl Brockelmann, Hebräische Syntax, Neukirchen 1956, S. 54 (§ 54c) (Zurück zu v.7)
mאֲרֻכָה bezeichnet die neue Haut, die sich über einer Wunde bildet, KB 84. (Zurück zu v.8)
nVgl. Brockelmann, a.a.O., S. 95) (Zurück zu v.8)
oDer Bearbeiter schlägt vor, מטה zu lesen, (Rechts-)Beugung. (Zurück zu v.9)
pEs geht um eine Schmähgeste, die man mit dem Finger zeigt, wie der gestreckte Mittelfinger. KB S. 80 erwähnt dazu den Codex Hammurabi, Nr. 127: „Gesetzt, ein Mann hat gegen eine Gottesherrin oder die Gattin eines anderen den Finger ausgestreckt, (aber) hat es nicht bewiesen, so wird man selbigen Mann vor die Richter treiben und sein Vorderhaupt(haar) scheren.” und Nr. 132: „Gesetzt, auf die Gattin eines Mannes ist wegen eines anderen Mannes der Finger ausgestreckt worden, sie ist (aber) nicht ertappt worden, wie sie bei einem anderen Manne schlief, so wird sie für ihren Gatten im Fluss untertauchen.” (Quelle: http://www.koeblergerhard.de/Fontes/CodexHammurapi_de.htm). Es geht bei dieser Geste also um die Unterstellung des Ehebruchs. Eine Geste mit der selben Absicht ist in Südeuropa verbreitet und gilt als schwere Beleidigung. (Zurück zu v.9)
qEinige Handschriften haben statt des schwierigen נַפְשֶׁ֔ךָ („deine Seele” - KB, 755 übersetzt mit: „dein eigenes Verlangen gewähren” im Sinne der Goldenen Regel Mt 7,12) לחמך, dein Brot. (Zurück zu v.10)
rHebr. näphäsch: Es geht hier nicht um eine Sättigung im Übertragenen Sinn (näphäsch als Bezeichnung desjenigen, was einen Menschen lebendig macht (Gesenius, Wörterbuch z.St., S. 514), sondern ganz konkret um die Sättigung. (Zurück zu v.10)
swörtl.: kahles, verbranntes Gelände = von Menschenhand verursachte Verwüstung, keine Wüste (Zurück zu v.11)
twörtl.: Gebein. „Häufig vertreten die Gebeine, als das Festeste, den ganzen Körper“, Gesenius, Wörterbuch z.St. (S. 611) (Zurück zu v.11)
uWörtlich: der die Lücken (Zu-)Mauernde. (Zurück zu v.12)
vWörtlich: der die Pfade Zurückbringende zum Bewohnen. (Zurück zu v.12)
wWörtlich: deine Geschäfte zu tun. (Zurück zu v.12)
xHier liegt eine Verschreibung vor. Es ist dem Qere zu folgen. (Zurück zu v.14)