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Der Kontext legt die Aussageabsicht nahe, dass ''viele Völker'' von dem ''erfolgreichen'' (V. 13) Menschen Notiz nehmen – ebenso wie die Könige.<br> | Der Kontext legt die Aussageabsicht nahe, dass ''viele Völker'' von dem ''erfolgreichen'' (V. 13) Menschen Notiz nehmen – ebenso wie die Könige.<br> | ||
Für die Übersetzung des Wortes werden vier Lösungen diskutiert: (i) Es wird ein dem arab. ''nazâ'' analoges {{hebr}}נזה{{hebr ende}} II ''aufspringen machen'' angesetzt, das dann entweder ''bewundern, verwundert sein über'' (was mit LXX zusammenstimmen würde: θαυμάσονται ''sie staunen'') oder ''aufschrecken'' heißen soll (der häufigste Alternativvorschlag, z.B. Blenkinsopp 2002, Childs 2001, Oswalt 1998, Watts 1987 u.a. - allerdings ist hiergegen eingewendet worden, dass das arab. ''nazâ'' gar nicht die Bedeutung „verwundert sein“ habe, vgl. z.B. Smith 2009, S. 440). (ii) Man emendiert nach {{hebr}}יִרְגְּזוּ{{hebr ende}} ''sie werden erstaunt sein'' (Westermann 1966, aber eigentlich bedeutet {{hebr}}רגז{{hebr ende}} gar nicht „erstaunt sein“, sd. „erregt sein, unruhig sein“; vgl. ''ad loc.'' auch Ges18, S. 798). Außerdem ist (iii) vorgeschlagen worden, zu emendieren nach {{hebr}}יִזְהוּ{{hebr ende}} ''sie werden sich freuen'' (Barré 2000, S. 10f. - allerdings ist dieses Wort ein wenig unsicher) oder (iv) nach {{hebr}}יִבְזֻהוּ{{hebr ende}} ''sie verachten'' (vgl. BHS). Trotz Widersprüchen ist die erste Lösung (a) die verbreitetste und (b) die unproblematischste, weshalb auch wir ihr hier den Vorzug gegeben haben.</ref>, | Für die Übersetzung des Wortes werden vier Lösungen diskutiert: (i) Es wird ein dem arab. ''nazâ'' analoges {{hebr}}נזה{{hebr ende}} II ''aufspringen machen'' angesetzt, das dann entweder ''bewundern, verwundert sein über'' (was mit LXX zusammenstimmen würde: θαυμάσονται ''sie staunen'') oder ''aufschrecken'' heißen soll (der häufigste Alternativvorschlag, z.B. Blenkinsopp 2002, Childs 2001, Oswalt 1998, Watts 1987 u.a. - allerdings ist hiergegen eingewendet worden, dass das arab. ''nazâ'' gar nicht die Bedeutung „verwundert sein“ habe, vgl. z.B. Smith 2009, S. 440). (ii) Man emendiert nach {{hebr}}יִרְגְּזוּ{{hebr ende}} ''sie werden erstaunt sein'' (Westermann 1966, aber eigentlich bedeutet {{hebr}}רגז{{hebr ende}} gar nicht „erstaunt sein“, sd. „erregt sein, unruhig sein“; vgl. ''ad loc.'' auch Ges18, S. 798). Außerdem ist (iii) vorgeschlagen worden, zu emendieren nach {{hebr}}יִזְהוּ{{hebr ende}} ''sie werden sich freuen'' (Barré 2000, S. 10f. - allerdings ist dieses Wort ein wenig unsicher) oder (iv) nach {{hebr}}יִבְזֻהוּ{{hebr ende}} ''sie verachten'' (vgl. BHS). Trotz Widersprüchen ist die erste Lösung (a) die verbreitetste und (b) die unproblematischste, weshalb auch wir ihr hier den Vorzug gegeben haben.</ref>, | ||
über ihn (ihm gegenüber) werden Könige ihren Mund verschließen | über ihn (ihm gegenüber) werden Könige ihren Mund verschließen.<ref>„Den Mund verschließen“ ist wohl als Geste der Verehrung zu verstehen; vgl. [[Ijob 29#s9 |Ijob 29,9]]; [[Ijob 40#s4 |40,4]] (; [[Micha 7#s16 |Mic 7,16]]).</ref> | ||
<ref>„Den Mund verschließen“ ist wohl als Geste der Verehrung zu verstehen; vgl. [[Ijob 29#s9 |Ijob 29,9]]; [[Ijob 40#s4 |40,4]] (; [[Micha 7#s16 |Mic 7,16]]).</ref> | |||
Denn was ihnen nicht erzählt worden ist – sie werden es sehen (dann gesehen haben), | Denn was ihnen nicht erzählt worden ist – sie werden es sehen (dann gesehen haben), | ||
und was sie nicht gehört haben – sie werden es verstehen (dann verstanden haben)<ref>Vers 15 ist hier als prophetisches Perfekt übersetzt (vgl. Childs 2001, S. 407); alternativ möglich: Futur II. Eine weitere Übersetzungmöglichkeit ist: „so sehr schreckt er [nun] … auf, denn … sie haben es gesehen … sie haben es verstanden“.</ref>.{{Par|Römer|15|21}} | und was sie nicht gehört haben – sie werden es verstehen (dann verstanden haben)<ref>Vers 15 ist hier als prophetisches Perfekt übersetzt (vgl. Childs 2001, S. 407); alternativ möglich: Futur II. Eine weitere Übersetzungmöglichkeit ist: „so sehr schreckt er [nun] … auf, denn … sie haben es gesehen … sie haben es verstanden“.</ref>.{{Par|Römer|15|21}} |
Version vom 28. April 2014, 20:52 Uhr
Syntax ungeprüft
Zuverlässige
Studienfassung
Lesefassung (Jesaja 52)
13 Siehe:
Mein Diener –
Erfolgreich wird er sein.
Hoch erhöht.
Erhaben.
14 So viele Menschen erstarrten einst
Vor Entsetzen über dich –
So entstellt war sein Aussehen
Unmenschlich
Und seine Gestalt
So ungleich einem Menschenkind:
15 Eben so sehr wird er aufschrecken
So viele Völker
Und es werden verstummen
Könige
Vor
Ihm.
Denn
Was ihnen nicht erzählt worden ist,
Das werden sie sehen.
Was sie nicht gehört haben,
Das werden sie verstehen.
Anmerkungen
Studienfassung (Jesaja 52)
13 Siehe, mein Diener〈a〉 wird Erfolg haben (klug handeln, verständig sein),
erhöht wird er sein, erhoben und sehr erhaben.
14 Wie viele Menschen über dich (ihn)〈b〉 entsetzt waren!
So entstellt im Vergleich zu einem [gewöhnlicher] Mann (Mensch)〈c〉 war sein Aussehen,
seine Gestalt im Vergleich zu einem Menschenkind (einem Sohn〈c〉 eines Menschen).〈d〉
15 So sehr wird er viele Völker (Leute) aufschrecken (er wird viele Völker besprengen/verwundern; viele Völker werden verwundert/erregt/erfreut sein über ihn; viele Völker verachten ihn)〈e〉,
über ihn (ihm gegenüber) werden Könige ihren Mund verschließen.〈f〉
Denn was ihnen nicht erzählt worden ist – sie werden es sehen (dann gesehen haben),
und was sie nicht gehört haben – sie werden es verstehen (dann verstanden haben)〈g〉.℘
Anmerkungen
a | Das hebräische Wort עַבְדִּי (mein Diener, mein Knecht) kann sowohl Sklaven bezeichnen als auch hochgestellte Persönlichkeiten (etwa im Dienst eines Königs) und Propheten (Gottesdiener). Zur Person des Dieners gibt es zahlreiche verschiedene Thesen. Im Neuen Testament werden Jes 52,13–53,12 auf Jesus Christus bezogen. Andere Deutungen sind: Das jüdische Volk, die kleine Gruppe der Frommen inmitten der Unfrommen, ein konkreter einzelner Mensch, der Messias, Jeremia, Mose. (Vgl. Berlin/Brettler 2004, S. 891) (Zurück zu v.13) |
b | Textkritik: Einige hebräische Handschriften lesen ihn, andere dich. Die Lesart dich ist besser bezeugt. Da dieser Perspektivwechsel den Text sperriger macht, wurde vermutlich in den übrigen Handschriften zu ihm geändert (U. Schmidt 2013, 225). (Zurück zu v.14) |
c | generisches Maskulinum (zu v.14) |
d | Vers 14bc wird in der wissenschaftlichen Literatur verschieden in das Satzgefüge des Textes eingeordnet. Unsere Übersetzung folgt U. Schmidt 2013, 224. Es sind aber auch andere Deutungen möglich. Einige Exegeten übersetzen die Abfolge כִּי - כן - כן als Ebensosehr - ebensosehr - ebensosehr (Bartélemy 1986, 386; Schenker 2001, 67): Ebensosehr, wie viele über dich (ihn) entsetzt waren, ebenso entstellt … war sein Aussehen …, ebensosehr wird er viele Völker aufschrecken. Andere verstehen Vers 14bc als Einschub (Childs 2001, 407). Dann wäre zu übersetzen: Ebensosehr, wie viele über dich (ihn) entsetzt waren – so entstellt … war sein Aussehen … – ebensosehr wird er viele Völker aufschrecken. |
e | Die genaue Übersetzung dieser Stelle ist unklar. Der Urtext hat hier das Wort יַזֶּה (besprengen), was in diesem Zusammenhang nicht viel Sinn ergibt. Die griechische Übersetzung LXX hat θαυμάσονται (sie staunen). Der Kontext legt die Aussageabsicht nahe, dass viele Völker von dem erfolgreichen (V. 13) Menschen Notiz nehmen – ebenso wie die Könige. |
f | „Den Mund verschließen“ ist wohl als Geste der Verehrung zu verstehen; vgl. Ijob 29,9; 40,4 (; Mic 7,16). (Zurück zu v.15) |
g | Vers 15 ist hier als prophetisches Perfekt übersetzt (vgl. Childs 2001, S. 407); alternativ möglich: Futur II. Eine weitere Übersetzungmöglichkeit ist: „so sehr schreckt er [nun] … auf, denn … sie haben es gesehen … sie haben es verstanden“. (Zurück zu v.15) |