Genesis 1: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|6}} Dann sprach Gott: Ein Schalenförmiges (Gewölbe, Firmament)<ref>Im hebräischen Weltbild ist der Himmel ein festes Gefüge mit metallenem Charakter, das die überirdischen Wasserfluten zurückhält. vgl. z.B. Soggin 1997, S. 33: „Man stellte [sich den Himmel] vor wie einen metallenen Deckel in Form einer Halbkugel, als umgekehrte Kuppel oder als eine metallene Glocke, wie sie bei Unterwasserarbeiten gebraucht wird; darunter konnte sich der Kosmos in Sicherheit entfalten, indem [er] vor den chaotischen Gewässern schützte.“ Die Vulgata übersetzte „Himmel“ mit „firmamentum“, „etwas fest Gefügtes“ - dem Etymon für unser „Firmament.“ Traditionell wird es übersetzt mit „Gewölbe“ oder eben „Firmament“, was zwar schön und sehr treffend ist, aber das in [http://www.offene-bibel.de/wiki/index.php5?title=Genesis_1#note_j Fußnote j] beschriebene Textmuster verschleiert. Der hebräische Ausdruck ist in unserem Kontext gerade deshalb ungewöhnlich, weil ein Begriff aus dem Bereich der Metallurgie (vgl. van Wolde 2009, S. 9) auf den ''Himmel'' angewandt wird. Man sollte daher besser nicht mit einem geläufigen Begriff übersetzen. Die Übersetzung „schalenförmig“ stammt von Good 2009, S. 12.</ref> soll (wird) inmitten des Wassers entstehen (sein, werden) und es soll ein Trenner zwischen Wasser und Wasser sein (es soll Wasser von Wasser trennen). So geschah (war) es<ref name="So geschah es">'''Textkritik''': Die meisten Exegeten folgen LXX und verschieben das {{hebr}}וַיְהִי־כֵן{{hebr ende}} vom Ende von V. 7 ans Ende von V. 6, da es auch sonst unmittelbar auf den Schöpfungsbefehl folgt; vgl. z.B. Westermann 1983, S. 109.</ref>. (auch:)<ref>Zenger 1983, S. 52f. will mit Steck das {{hebr}}וַיְהִי־כֵן{{hebr ende}} nicht lesen als Ausführungsformel, sondern als Überleitungsformel, die signalisiert, dass das von Gott Bestimmte im Folgenden in der Tat auch so geschieht; er will diese Funktion markieren durch eine Übersetzung mit „dementsprechend geschah es:...“. Schon Zengers eigene Ausführungen (S. 54-56) zeigen aber schon selbst, wie unwahrscheinlich das ist; nur an zwei der sieben Stellen lässt sich diese Interpretation problemlos durchhalten.</ref>
 
{{S|6}} Dann sprach Gott: Ein Schalenförmiges (Gewölbe, Firmament)<ref>Im hebräischen Weltbild ist der Himmel ein festes Gefüge mit metallenem Charakter, das die überirdischen Wasserfluten zurückhält. vgl. z.B. Soggin 1997, S. 33: „Man stellte [sich den Himmel] vor wie einen metallenen Deckel in Form einer Halbkugel, als umgekehrte Kuppel oder als eine metallene Glocke, wie sie bei Unterwasserarbeiten gebraucht wird; darunter konnte sich der Kosmos in Sicherheit entfalten, indem [er] vor den chaotischen Gewässern schützte.“ Die Vulgata übersetzte „Himmel“ mit „firmamentum“, „etwas fest Gefügtes“ - dem Etymon für unser „Firmament.“ Traditionell wird es übersetzt mit „Gewölbe“ oder eben „Firmament“, was zwar schön und sehr treffend ist, aber das in [http://www.offene-bibel.de/wiki/index.php5?title=Genesis_1#note_j Fußnote j] beschriebene Textmuster verschleiert. Der hebräische Ausdruck ist in unserem Kontext gerade deshalb ungewöhnlich, weil ein Begriff aus dem Bereich der Metallurgie (vgl. van Wolde 2009, S. 9) auf den ''Himmel'' angewandt wird. Man sollte daher besser nicht mit einem geläufigen Begriff übersetzen. Die Übersetzung „schalenförmig“ stammt von Good 2009, S. 12.</ref> soll (wird) inmitten des Wassers entstehen (sein, werden) und es soll ein Trenner zwischen Wasser und Wasser sein (es soll Wasser von Wasser trennen). So geschah (war) es<ref name="So geschah es">'''Textkritik''': Die meisten Exegeten folgen LXX und verschieben das {{hebr}}וַיְהִי־כֵן{{hebr ende}} vom Ende von V. 7 ans Ende von V. 6, da es auch sonst unmittelbar auf den Schöpfungsbefehl folgt; vgl. z.B. Westermann 1983, S. 109.</ref>. (auch:)<ref>Zenger 1983, S. 52f. will mit Steck das {{hebr}}וַיְהִי־כֵן{{hebr ende}} nicht lesen als Ausführungsformel, sondern als Überleitungsformel, die signalisiert, dass das von Gott Bestimmte im Folgenden in der Tat auch so geschieht; er will diese Funktion markieren durch eine Übersetzung mit „dementsprechend geschah es:...“. Schon Zengers eigene Ausführungen (S. 54-56) zeigen aber schon selbst, wie unwahrscheinlich das ist; nur an zwei der sieben Stellen lässt sich diese Interpretation problemlos durchhalten.</ref>
{{S|7}} Gott machte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) und trennte (teilte, schied) [so] {zwischen}<ref name="zwischen" /> das Wasser {welches} unterhalb des Gewölbes (Firmaments) {und zwischen} [vom] Wasser {welches} über dem Schalenförmigen (Gewölbe, Firmament).<ref>Wörtlich wohl als Nominalsatz zu interpretieren: „das Wasser, das unterhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde] und das Wasser, das oberhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde].“</ref> {So geschah (war) es.}<ref name="So geschah es" />
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{{S|7}} Gott machte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) und trennte (teilte, schied) [so] {zwischen}<ref name="zwischen" /> das Wasser {welches} unterhalb des Schalenförmigen (Gewölbes, Firmaments) {und zwischen} [vom] Wasser {welches} über dem Schalenförmigen (Gewölbe, Firmament).<ref>Wörtlich wohl als Nominalsatz zu interpretieren: „das Wasser, das unterhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde] und das Wasser, das oberhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde].“</ref> {So geschah (war) es.}<ref name="So geschah es" />
 
{{S|8}} Gott nannte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) „Himmel“. Es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein zweiter<ref>Für die Tage 2-5 werden zwar Ordnungszahlwörter verwendet; allerdings ohne Artikel. Ab Tag 6 dagegen wird auch noch der Artikel verwendet; vermutlich soll dies die Tage 6-7 besonders hervorheben.</ref> Tag.  
 
{{S|8}} Gott nannte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) „Himmel“. Es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein zweiter<ref>Für die Tage 2-5 werden zwar Ordnungszahlwörter verwendet; allerdings ohne Artikel. Ab Tag 6 dagegen wird auch noch der Artikel verwendet; vermutlich soll dies die Tage 6-7 besonders hervorheben.</ref> Tag.  
  

Version vom 20. September 2013, 18:53 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Genesis 1)

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Anmerkungen

Studienfassung (Genesis 1)

1 Als (nachdem, bevor)a Gott begann (begonnen hatte)b, die Welt (Himmel und Erde, die Himmel und die Erde)c zu schaffen (teilen)d, 2 war die Erde (- da war die Erde)e Null und Nichts (leer, sinnlos, zerstört?)f: (stattdessen) war Dunkelheit auf der Oberfläche (dem Gesicht) der Tiefe (Urtiefe, Wasser)g und starker Wind stürmte (ein Wind/der Atem Gottes wehte, der Geist Gottes schwebte (?))h über der Oberfläche (dem Gesicht) des Wassers (der Wasser).
3 Dai sprach Gott: Helligkeit (Licht)j soll (wird) entstehen (sein, werden)! Da entstand (war, wurde) Helligkeit (Licht).
4 Gott sah, dass die Helligkeit (das Licht) gut war.k
Dann trennte (teilte, unterschied) Gott {zwischen}l das Licht {und} von (zwischen) der Finsternis (Dunkelheit). 5 Gott nannte (rief) die Helligeit (das Licht) „Tag“, die Finsternis (Dunkelheit) aberm nannte (rief) er „Nacht“.
Es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein „Tag“ (der erste Tag)n.


6 Dann sprach Gott: Ein Schalenförmiges (Gewölbe, Firmament)o soll (wird) inmitten des Wassers entstehen (sein, werden) und es soll ein Trenner zwischen Wasser und Wasser sein (es soll Wasser von Wasser trennen). So geschah (war) esp. (auch:)q 7 Gott machte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) und trennte (teilte, schied) [so] {zwischen}l das Wasser {welches} unterhalb des Schalenförmigen (Gewölbes, Firmaments) {und zwischen} [vom] Wasser {welches} über dem Schalenförmigen (Gewölbe, Firmament).r {So geschah (war) es.}p 8 Gott nannte das Schalenförmige (Gewölbe, Firmament) „Himmel“. Es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein zweiters Tag.


9 Dann (da, und) sprach Gott: Das Wasser unter dem Himmel soll sich an (zu … hin) einem Ort sammeln und das Festland (trockene Land) soll zum Vorschein kommen (erscheinen, sich zeigen). Und so geschah (war) es. 10 Da (dann, und) nannte (rief) Gott das Festland (trockene Land) „Erde (Land)“ und die Ansammlung des Wassers nannte (rief) er „Meere (Meer)“. Und Gott sah, dass [es] gut [war]. 11 Dann (da, und) sprach Gott: Die Erde (Land) soll [grünes, frisches] Grast, Grünpflanzen, die Samen tragenu; {und} Obstbäume sprießen (grünen, wachsen) lassen, die [jeder] nach seiner Art Früchte (Obst, Frucht) tragen (erzeugen, machen)u, in denen sich ihr Same [befindet](ihr Same [ist]), auf der Erde. Und so geschah (war) es. 12 Da (und) brachte die Erde [grünes, frisches] Grast, Grünpflanzen, die [alle] nach ihrer Art Samen tragenu, und Obstbäume hervor, die [alle] nach ihrer Art Früchte (Obst, Frucht) tragen (erzeugen, machen)u, in denen sich ihr Same [befindet]. Und Gott sah, dass [es] gut [war]. 13 Und es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein (der) dritter Tag. 14 Dann (da, und) sprach Gott: Lichter sollen am (im) Himmelsgewölbe (Firmament des Himmels) entstehen (sein), um (so dass) {zwischen} den Tag {und} von (zwischen) der Nacht zu trennen (teilen, scheiden), und sie sollen als (für) Zeichen und als Jahreszeiten (Zeitabschnitte, Feste, Festzeiten) und als Tage und Jahre dienen (sein),v 15 und sie sollen (werden) {als} Lichter am (im) Himmelsgewölbe (Firmament des Himmels) sein (werden), so dass (um) [sie] über dem Land scheinen (leuchten). Und so geschah (war) es. 16 {Und} Gott machte die beiden großen Lichter: das große Licht zur Herrschaft (Beherrschung) [über] den Tag und das kleine Licht zur Herrschaft (Beherrschung) [über] die Nacht, und die Sterne. 17 Und Gott setzte (gab) sie an (in) das Himmelsgewölbe (Firmament des Himmels), so dass (damit, um) [sie] über dem Land schienen (leuchten) 18 und so dass (damit, um) [sie] am Tag und in der Nacht herrschten und so dass (damit, um) [sie] sie {zwischen} das Licht {und} von (zwischen) der Finsternis (Dunkelheit) trennten (teilten, schieden). Und Gott sah, dass [es] gut [war]. 19 Und es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein (der) vierter Tag. 20 Dann (da, und) sprach Gott: [Im] Wasser sollen Schwärme lebendigerw Wesen (Seelen, Leben) schwärmen und Vögel (fliegende Tiere)x sollen auf der Erde unter dem (über/an dem Gesicht des)y Himmelsgewölbe (Firmament des Himmels) fliegen. 21 {Und} Gott erschuf die großen Meereslebewesen (Seeungeheuer, Seeschlangen) und alle lebendigenw Wesen, die im Wasser schwärmen (wimmeln) nach ihrer Art und alle geflügelten Vögelz nach ihreraa Art. Und Gott sah, dass [es] gut [war]. 22 Dann (danach, und) segnete Gott sie mit den Worten (indem er sprach, {folgendermaßen}): Seid fruchtbar und vermehrt euch (werdet zahlreich) und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich auf (in) der Erde vermehren (zahlreich werden)! 23 Und es wurde (war) Abend und es wurde Morgen: Ein (der) fünfter Tag. 24 Dann (da, und) sprach Gott: Die Erde soll lebendigew Wesen nach ihrer Art hervorbringen – Vieh (Tier, Tiere), {und} kriechende Tiere und Landtiere (wilde Tiere)ab nach ihrer Art. Und so geschah (war) es. 25 {Und} Gott machte die (wilden) Tiere des Landes (der Erde) nach ihrer Art, {und} das Vieh (Tier, Tiere) nach seiner Art und alle auf dem Boden (Erdboden) kriechenden Tiere nach ihrer Art. Und Gott sah, dass [es] gut [war]. 26 Dann (da, und) sprach Gott: Wir wollen (werden) (Lass uns)ac [den] Menschen (Adam, die Menschheit)ad in (nach, als) unserem Bild (Abbild, unserer Plastik)ae, nach unserer Ähnlichkeit (Gleichheit)af machen! Und (damit)ag sie sollen über die Fische [im] Meer und über die Vögel [am] Himmel und über das Vieh (Tier, Tiere) und über die ganze Erde herrschen und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde (Land) kriechen.u 27 Und Gott erschuf den Menschen in (nach, als) seinem Bild (Abbild)ah, im (nach dem, als) Bild Gottes erschuf er ihn, männlich und weiblichai erschuf er sie. 28 Danach (und) segnete Gott sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch (werdet zahlreich); {und} füllt die Erde (Land), {und} unterwerft sie und herrscht über die Fische [im] Meer, {und} über die Vögel [am] Himmel und über alle (jedes) Wesen (alles Leben), die auf der Erde kriechen!u 29 {und} Gott sagte: Hiermit (schaut, siehe)aj gebe ichak euch alle Pflanzen (jede Pflanze), die Samen tragen (erzeugen)al,u die auf der Oberfläche der ganzen Erde wachsen, und alle Bäume (jeden Baum, alles Gehölz), die in ihrenam {Baum}Früchten Samen tragen. [Sie] werden (sollen)an euch als (zur) Nahrung dienen (gehören, sein), 30 und jedem (wilden) Tier (Lebewesen, Leben) des Landes (der Erde), {und} jedem Vogel (allen Vögeln) [am] Himmel und jedem [Tier], das auf der Erde kriecht (sich regt),ao das in sich ein lebendes (atmendes) Leben [ist] ([hat]), [werden] alle Grünpflanzen als (zur) Nahrung [dienen]ap. Und so geschah (war) es. 31 Und (da, dann) Gott betrachtete (sah) alles, was er gemacht hatte (machte), und sah (siehe, ja), [dass es] sehr gut [war]. Und es wurde (war) Abend und es wurde (war) Morgen: ein (der) sechster Tag.

Anmerkungen

avgl. Lexikon, Lemma בְּ (Zurück zu v.1)
bDiese Fußnote wird lang, denn die Syntax von Gen 1,1-3 ist eines der meistdiskutierten bibelexegetischen Fragen überhaupt. Ungeduldige können daher hier direkt zu unserer Lösung der Frage springen.

Die ersten beiden Worte lauten בְּרֵאשִׁית בָּרָא; sie setzen sich zusammen aus der Präposition בְּ (die hier sehr sicher als temporales בְּ zu deuten ist), dem Substantiv רֵאשִׁית, das hier nur die Bedeutung „Anfang“ haben kann und dem Verbum בָּרָא, „er schuf“. Traditionell wurden sie meist übersetzt als selbstständiger Satz: „Am Anfang schuf...“. Diese Lesart ist aber auf entschiedenen Widerspruch gestoßen: Wenn der Text hier tatsächlich von einem bestimmten Anfang sprechen sollte, würde man hier eigentlich eine sogenannte „referential determiner phrase“ erwarten; d.h., man würde erwarten, dass רֵאשִׁית durch einen bestimmten Artikel determiniert wäre und das erste Wort daher nicht בְּרֵאשִׁית, sondern בָּרֵאשִׁית lauten würde. Die eigentliche Frage, die zu diesem Vers gestellt werden muss, ist also, warum hier der Artikel fehlt und ob der Satz auch ohne Artikel als selbstständiger Satz gelesen werden kann.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Antwortmöglichkeiten herauskristallisiert:

  1. Die erste Antwort stammt ursprünglich von Eduard König. Dieser hat festgestellt, dass auch andere artikellose Adverbia im „absoluten Sinne“ (König 1919, S. 129) stehen könnten, etwa מֵרֹאשׁ in Jes 40,21; Jes 41,4; Jes 41,26; Jes 48,16; Spr 8,23; Pred 3,11 und מֵרֵאשִׁית in Jes 46,10 (beide: „von Anfang an“). Dem angeschlossen haben sich z.B. Arbez/Weisengoff 1948; Heidel 1964; JM §137k; Waltke 1975 und Wenham 1987. Gegen diese Antwort ist allerdings eingewandt worden, dass es sich bei diesen Stellen durchweg um Poesie handle, wo der Artikel prinzipiell nach anderen Regeln gesetzt werde als in Prosatexten wie Gen 1, so z.B. Albright 1943, S. 369f.; Gross 1980, S. 53; Jenni 1997, S. 142; Rechenmacher 2002, S. 2. Dieser Antwort kann man sich daher zumindest nicht mehr guten Gewissens anschließen.
  2. Die zweite Antwort stammt, wenn wir richtig sehen, von Lipinski §57.3, ist aber erst von Holmstedt 2008 entwickelt worden; ihm angeschlossen haben sich dann z.B. Smith 2010 und van Wolde 2009. Holmstedt hat in seiner Dissertation zum Relativsatz im Hebräischen die Konstruktion des „restriktiven Relativsatzes“ herausgearbeitet („restriktiver Relativsatz“ heißt, dass das durch den Relativsatz modifizierte Nomen nicht bloß mit zusätzlicher Information angereichert wird wie z.B. „ein Haus, das grün ist“, sondern das durch den Relativsatz restringiert wird, z.B. „[nur] dasjenige Haus, das grün ist.“). Nach Holmstedt werden solche restriktiven Relativsätze (a) regelmäßig asyndetisch angeschlossen und stehen (b) regelmäßig ohne Artikel. Holmstedts Antwort ist aber wohl nicht haltbar, siehe. unten.
  3. Eine dritte Antwort hat Jenni (zitiert nach Jenni 1997) gegeben; ihm angeschlossen hat sich z.B. Winther-Nielsen 1992, S. 75f. Jenni beobachtet, dass einige Begriffe wie „Anfang“ und „Ende“ gelegentlich auch so verwendet werden können, dass z.B. „Anfang der Königsherrschaft“ nicht nur für „ganz am Anfang“ (S. 148) der Königsherrschaft, sondern auch für das erste Jahr einer Königsherrschaft stehen kann. Seine Argumentation geht davon ausgehend dann so, dass er aus diesem Grunde (1) „Anfang“ und „Ende“ als gradierbare Begriffe bestimmt (was sie sehr sicher nicht sind), (2) behauptet, dass sie, wenn sie nicht absolut gebraucht werden (also wenn „Anfang des Monats“ z.B. nicht für den ersten, sondern den zehnten Tag des Monats steht), genau so betrachtet werden könnten wie Elative im Gegensatz zu Superlativen, (3) behauptet, dass sie als solche Pseudo-Elative auch ohne Artikel stehen könnten und dies (4) belegt mit Beispielen, wo entweder das betreffende Wort im Status constructus steht und daher überhaupt keinen Artikel haben kann oder wo das betreffende Wort zwar als ein solcher Pseudo-Elativ verwendet wird, aber dennoch mit Artikel steht. Entsprechend fasst er dann auch בְּרֵאשִׁית in Gen 1,1 als einen solchen Pseudo-Elativ und schlägt die Übersetzung „in sehr früher Zeit“ oder „in uranfänglicher Zeit“ vor.
    Schon allein wegen den argumentativen Schwächen sollte man sich Jennis Antwort besser nicht anschließen; zudem ist seine ursprüngliche Beobachtung mitnichten rätselhaft und lässt sich sehr einfach erklären; siehe unten.
  4. Die vierte Antwort ist die, der auch wir uns anschließen. Stets ohne Artikel steht ein Nomen auch dann, wenn man einen Artikel erwarten würde, wenn es im Status Constructus steht. Mit „Status Constructus“ bezeichnet man die grammatische Form eines Nomens, das als erstes Glied einer Genitiv-konstruktion fungiert. z.B. in der hebräischen Version der Genitivkonstruktion „die Lösung der Offenen Bibel“ würde „die Lösung“ im Status Constructus stehen, „der Offenen Bibel“ dagegen im Status Absolutus. Meist folgt auf ein solches Nomen im Status Constructus dann ein Nomen im Status Absolutus, aber es gibt im Hebräischen auch die Konstruktion des Substantivsatzes (vgl. Grammatik / Eintrag Hebräische Substantivsätze): Der Slot eines Nomens - gleich, in welchem „Fall“ dieses Nomen stehen müsste - kann auch von einem ganzen Satz gefüllt werden. Gen 1,1 wäre dann zu analysieren als Am Anfang des Gott-schuf-die-Welt, oder „deutscher“: „Am Anfang davon, dass Gott die Welt schuf“ bzw. „Als Gott begann, die Welt zu schaffen“. Diese Lösung ist durchaus nicht neu; unter den neueren Exegeten vertreten sie z.B. Bauks 1997; Gross 1980; Humbert 1964; Kaiser 1998; Merlo 2008; Niccacci 1990; Orlinsky 1983; Rechemnacher 2002; Speiser 1964; Smith 1928; Weippert 2004; als Status Constructus wurde בְּרֵאשִׁית außerdem bereits interpretiert von Rashi; Ibn Ezra; Hugo Grotius; Böttcher 1863; Skinner 1910 und anderen, die es dann aber für notwendig hielten, בָּרָא umzupunktieren zum Infinitiv בְּרֹא, wie dies auch neuerdings wieder Good 2009 vorgeschlagen hat.


Natürlich sind im Laufe der Exegese auch einige Argumente gegen diese Lösung vorgebracht worden, zu denen wir daher noch kurz Stellung nehmen wollen.

  1. Häufig vorgebracht wurde das Gegenargument, dass die Massoreten בְּרֵאשִׁית und בָּרָא durch den disjunktiven Akzent „Tifcha“ getrennt hätten, was bedeuten müsse, dass sie damit die Interpretation als Constructus-Konstruktion gezielt ausschließen wollten (da disjunktive Akzente häufig signalisieren, dass zwei Worte nicht in einer Constructus-Verbindung stehen; vgl. BHRG §25.1, note 1); so z.B. Bandstra 2008; König 1919; Soggin 1997; Young 1959; Westermann 1983. Dagegen hat Waltke 1975 aber gezeigt, dass sogar das selbe Wort (בְּרֵאשִׁית) an anderen Stellen, an denen es definitiv im Status Constructus steht, ebenfalls mit einem Tifcha markiert ist, so Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1.
  2. Ein anderes Gegenargument ist das, dass, wenn Gen 1,1 so wie oben dargelegt gelesen wird, es ja ein Satzgefüge entweder mit Gen 1,2 oder Gen 1,3 (vgl. u.) bildet; man dann aber dort eine andere Satzstellung erwarten würde. Z.B. im Falle davon, dass Gen 1,1 Vordersatz zu Gen 1,2 ist (wie es hier gelesen wird) sollte eigentlich die Worstellung Wayyiqtol - X oder Qatal - X erwartet werden, was aber steht, ist Waw - X - Qatal - so z.B. Cassuto 2005, S. 19f. Diese Wortstellung kann aber ganz verschiedene Gründe haben und ist damit keineswegs ein gültiges Gegenargument; z.B. könnte damit Emphase ausgedrückt werden, es könnte eine Topikalisierungsstrategie sein (unsere Deutung; so auch schon König 1919, S. 135f.; Waltke 1975, S. 225. „Topikalisierung“ ist ein Begriff aus der funktionalen Grammatik und bedeutet unter anderem, dass ein Begriff aus einem vorangehenden Diskursabschnitt, der wieder aufgegriffen wird, an die Satzspitze gestellt wird. Z.B. auf die Frage „Welche Antwort ist besser - Antwort X oder Antwort Y?“ könnte man antworten „Ich finde Antwort X besser.“, oder aber man könnte antworten „Antwort X finde ich besser, weil...“ und damit „Antwort X“ topikalisieren.) und so weiter. Merkwürdigerweise deutet Cassuto im Folgenden die Wortstellung offenbar selbst als Topikalisierungsstrategie und kommentiert: „It is as though Scripture said: [...] 'As for the earth alluded to in the first verse, I must tell you that at the beginning of its creation, it was without form or life,' etc.“ (S. 21)
  3. Ein drittes Gegenargument ist, dass sich bei dieser Lesart ein allzu langer Satz ergeben würde. So am sinnvollsten Westermann 1983, S. 135: „Ein stilistisches Argument sei noch erwähnt. „Diese Konstruktion ist verzweifelt“ hat Wellhausen im Blick auf die temporale Unterordnung von Vers 1 gesagt [...]. Man kann dieses Urteil stilistisch begründen. Die Sprache von P in Gn 1 hat ihre Eigenart in den durch das Kapitel hindurch gleichbleibenden Sätzen. Dies sind alles kurze Sätze [...]. Wenn nun Vers 1 eine Eigenprägung von P ist - und das kann kaum bestritten werden -, gehört er in die Reihe dieser kurzen Sätze hinein.“
    Darauf antworten lässt sich mit Rückbezug auf andere altorientalische Kosmogonien. Für diese sind ungewöhnlich lange Anfangssätze so typisch, dass z.B. Wilcke 1977, S. 215 davon ausgeht, dass es sich hier um gezielt eingebaute Texteme mit der Funktion der „Erzeugung von Spannung im Zuhörer, den der Dichter fesseln will“, handle - vgl. z.B. dass stets zitierte Enuma Elisch, aber z.B. auch die Einleitung von "Enki und Ninma" (COS 1.159), die der "Mythologischen Einleitung zur Beschwörung in einem Tempelweihe-Ritual" (vgl. z.B. Lange u.a. 1999, S. 20) oder die Einleitung des Rituals gegen Zahnschmerzen  (vgl. Krebernik 2005, S. 152); außerdem verweisen könnte man auf die häufigeren Bezugnahmen auf den Zeitpunkt der Schöpfung durch lange Temporalsatzverbünde im Gilgamesch-Epos (ETCSL 1.8.1.1-5.1). Die „untypisch lange Konstruktion“ ist daher etwas, dass man angesichts dieser Parallelen schlecht gegen die Constructus-Deutung einwenden kann.
    In diesem Zusammenhang sei übrigens auch gleich noch darauf verwiesen, dass die ebenso häufige Behauptung, der Anfang der Genesis sei ohne Parallelen in den anderen altorientalischen Schöpfungsmythen, ebenso falsch ist; vgl. die Theogonie von Dunnu (COS 1.112): „At the very beginning [ina resch; vgl. Gen 1,1: be-reschit] (Plough married Earth) and / they (decided to establish (?)) a family (?) and dominion.“ (Üs. nach Dalley 2000, S. 279).


Dass die hier vertretene Deutung aber regelrecht die richtige Antwort sein muss, ist durch eine semantische Beschreibung von רֵאשִׁית so einfach klar zu machen, dass es sehr überraschend ist, dass diese exegetische Frage bisher noch nicht derart angegangen wurde.
„Anfang“ ist (a) ein sogenannter „individueller Term.“ Es ist dies ein Begriff aus dem Umfeld der philosophischen Logik und der sprechanalytischen Philosophie; man bezeichnet damit Begriffe, die sich nicht auf mehrere Referenten, sondern nur auf genau einen Referenten beziehen können. Z.B. der Ausdruck „ein Bibelvers“ könnte sich auf tausende von Bibelverse beziehen und ist damit ein „genereller Term“; „Gen 1,1“ dagegen kann sich auf nur genau einen Vers, nämlich Gen 1,1 beziehen, und ist damit ein „individueller Term“. Dass „Anfang“ derart als monoreferentieller Begriff aufzufassen ist, der sich im jeweiligen Fall nur auf einen Referenten beziehen kann - kein Geschehen hat mehrere Beginne - ist auch der Grund, warum man es nur in einer referential determiner phrase - d.h., mit best. Artikel - erwarten würde. Es ist außerdem der Grund, aus dem Holmstedt´s Lösungsversuch abzulehnen ist: individuelle Terme lassen sich nicht durch restriktive Relativsätze restringieren, da sie ohnehin schon monoreferentiell sind. *„Jener Anfang, der...“, *„Jenes Ende, das...“ oder *„Jenes Innere, das...“ etc. funktioniert nur, wenn man vorraussetzt, dass es mehrere Anfänge, Enden und „Innere“ (wovon sich ja nicht mal ein Plural bilden lässt) gibt, was aber mit diesen monoreferentiellen Begriffen nicht vereinbar ist.
„Anfang“ ist (b) ein sogenannter „vager Term“. Dieser Begriff stammt aus dem selben Umfeld wie „individueller Term“; man bezeichnet damit Begriffe, deren Referent nicht genau umrissen ist. „Hoch“ etwa ist ein vager Term, denn es könnte genau so gut für die Höhe von 1,5 Meter, 2 Meter oder 100 km stehen. „1,5 m hoch“ dagegen ist klar umrissen. „Anfang“ nun ist ebenfalls als vager Term zu bestimmen, denn - wie wir das ja auch aus der Struktur des Deutschen kennen - z.B. „Anfang des Monats“ kann ebenso gut für den ersten Tag wie für den den zweiten Tag oder den fünften Tag eines Monats stehen. Und damit lässt sich die ursprüngliche Beobachtung Jennis erklären; es ist gar nicht nötig, zur Erklärung derartige pseudo-elativische Konstruktionen anzusetzen, wie Jenni dies tut.

„Anfang“ ist (c) ein sogenanntes „relationales Nomen“, wie auch die meisten anderen individuellen Terme relationale Nomen sind. Der Begriff stammt aus dem Umfeld der nominalen Valenz; man bezeichnet damit Nomina, die semantisch unselbstständig sind und deshalb eine Ergänzung durch ein weiteres Nomen z.B. im Genitiv fordern. Eine Äußerung wie *„Das Innere ist eklig“ macht keinen Sinn; erst wenn „das Innere“ ergänzt wird durch etwas wie „des menschlichen Körpers“ lässt sie sich verstehen: „Das Innere des menschlichen Körpers ist eklig“. Zum Begriff „Anfang“ vergleiche Crysmann 2011; ad loc. ähnlich Merlo 2008, S. 74. Wenn man רֵאשִׁית, verwendet als „Anfang“, als ein solches relationales Nomen bestimmt, folgt daraus, dass stets zu erwarten ist, es mit einer Genitivergänzung anzutreffen, und in der Tat ist dies im Hebräischen der Fall; vgl. z.B. Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1; Jer 49,34; (Hos 9,10;); 1QS 10,1; 1QS 10,5; 1QS 10,13; 1QS 10,15; 1QH 12,6 (Stellen nach Rottzoll 1991, S. 248).
(Zurück zu v.1)
cDer Merismus „Himmel und Erde“ ist im Hebräischen der Standart-Ausdruck für den Kosmos/das Universum; vgl. ad loc. Arbez/Weisengoff 1948, S. 146; Sasson 1992, S. 184; Scharbert 1990, S. 39; Soggin 1997, S. 23f.; Waltke 1975, S. 218; Wenham 1987; Westermann 1983, S. 140f.
Gerne wird geschrieben, als solcher könne er nur für eine „geordnete“ Welt stehen und deshalb könnten Vv. 1-2 gar nicht ausdrücken, dass die Welt, die Gott schafft, anfangs chaotisch sei, aber das ist nur Eisegese. (Zurück zu v.1)
dAuch über das Verb בָּרָא ist schon viel geschrieben worden. Vor allem wird es häufig überhöht: Im Qal ist immer JHWH das Subjekt der בָּרָא-Tätigkeit, außerdem habe es nie eine Präposition oder einen Akkusativ des Stoffes bei sich, der angibt, dass etwas aus etwas geschaffen würde. Man folgert daraus dann, dass בָּרָא das Wort sei, dass ausschließlich für die Schöpfertätigkeit Gottes vorbehalten wäre.
Diese Überhöhung ist vermutlich ohne Basis. בָּרָא bedeutete wohl ursprünglich „spalten, schneiden“ - eine Bedeutung, die es auch zu biblischen Zeiten noch im Piel hat - und steht auch im Qal durchaus nicht stets für eine Neuschöpfung, sondern auch für das Umarbeiten von etwas; vgl. z.B. Jes 43,15; Jes 65,18 (so ad loc. auch NET, auch König 1919, S. 132.
Aus der Bedeutung „spalten, schneiden“ jedenfalls hat sich vermutlich irgendwann die Bedeutung „schaffen“ entwickelt, und einige Exegeten denken, dass es diese Bedeutung auch zu biblischen Zeiten auch noch im Qal habe, unter anderem auch in Gen 1 - so z.B. Dantinne 1961, van Wolde 2009 und Rezetko / van Wolde 2011. Die beiden Aufsätze von van Wolde sind philologisch sehr sauber gearbeitet und würden für Gen 1,1-2-3 durchaus Sinn ergeben; allerdings machte es genau so viel Sinn, wenn בָּרָא hier einfach synonym zu עָשָה „machen“ verwendet würden - und da man für diese Deutung nicht die Piel-Bedeutung auch für das Qal ansetzen muss, geben auch wir ihr hier den Vorzug. (Zurück zu v.1)
eExegeten, die gleich uns für V. 1 eine Constructus-Deutung vertreten, sind sich uneins darin, ob dieser Vers dann Vordersatz zu (1) V. 2 sei oder zu (2) V. 3 und V. 2 dann als „Parenthese“ zu deuten wäre. Gegen Deutung (2) wurde gelegentlich ins Feld geführt, dass Parenthesen asyndetisch konstruiert würden, und da sich V. 2 mit der Konjunktion וְ an V. 1 anschließe, könne es sich hier demzufolge gar nicht um eine Parenthese handeln - so zuerst Gross 1980, S. 142f.; mit ihm dann auch Rottzoll 1991 (allerdings skeptisch) und Winther-Nielsen 1992. In Zewi 2007 finden sich allerdings einige syndetische Parenthesen; vgl. auch JM §159. Das wiederum heißt aber nichts, denn Zewi und JM haben ein anderes Verständnis von „Parenthese“ als Gross, Rottzoll und Winther-Nielsen; diese drei reden strenggenommen nämlich nicht von Parenthesen, sondern vom Stilmittel „Anakoluth“. Fraglich ist also eigentlich, ob es im Hebräischen möglich ist, Anakoluthe syndetisch in Sätze und Textabschnitte einzufügen. Im Arabischen ist das definitiv möglich; Reckendorf §164.6 gibt dafür einige schöne Beispiele. Und auch im Hebräischen scheint das möglich zu sein; König widmet in seiner Stilistik den syndetischen Anakolutha einen eigenen Punkt; vgl. König 1900, s. 126 (allerdings ließen sich zumindest ein Teil seiner Beispiele wohl auch anders deuten). Rechenmacher 2002, S. 27 schließlich gibt mit Dan 10,4-5 ein Gen 1,1-3 ganz ähnliches Beispiel (aber auch das ließe sich wohl zur Not auch anders deuten). Es sieht also so aus, als wären sowohl Möglichkeit (1) als auch Möglichkeit (2) möglich. Dass wir uns hier für Möglichkeit (1) entschieden haben, liegt nur daran, dass Gen 1,1-2 dann mit der Konstruktion Protasis - Apodosis vielen anderen altorientalischen Schöpfungsmythen strukturell entsprechen würde (vgl. z.B. Waltke 1975, S. 227) und dass Gen 1,1-3 so übersetzt weniger kompliziert und damit schöner klingt. (Zurück zu v.2)
fAuch über den Begriffskomplex תֹהוּ וָבֹהוּ („Tohuwabohu“) ist schon sehr viel geschrieben worden; die Übersetzungsvorschläge sind Legion. Vielleicht unnötigerweise, denn wir haben sehr viele Indizien dafür, wie תֹהוּ וָבֹהוּ zu verstehen sein müsste.
  1. Den Begriff תֹהוּ, dessen Bedeutung durchaus nicht so rätselhaft ist, wie das in vielen Kommentaren und Aufsätzen zur Stelle dargestellt wird. Vermutlich hat er Kognate (d.h., auf das selbe etymologische „Ausgangs-Wort“ zurückzuführende Begriffe in anderen Sprachen) im arabischen tîh „Wüste“ und im ugaritischen thw „Wüste“; außerdem gibt es das Wort auch im Qumranhebräischen („Nichtigkeit, Nichts, Öde“) und im Mittelhebräischen („Erstarrung, Öde“). Auch im Bibelhebräischen wird es sehr wahrscheinlich verwendet für (1) Wüste (Dtn 32,10; Ps 107,40); für (2) Sinn- und Nutzloses/Sinn- und Nutzlosigkeit (1Sam 12,21; Jes 29,21; Jes 41,29; Jes 44,9; Jes 45,18; Jes 49,4; Jes 59,4), für (3) Verwüstung (Jes 24,10; Jes 34,11) und für (4) das Nichts/die Nicht-Vorhandenheit (Ijob 6,18; Jes 40,17; Jes 40,23; Jer 4,23). Unsicher sind Ijob 12,24; außerdem Ijob 26 (wo es aber parallel zu „Leere“ steht und daher meist mit „Nichts“ übertragen wird) und Jes 45,18 (wo es aber im Gegensatz zu „bewohnbar“ steht und daher am Besten wohl auch entweder als „Wüste“ oder „verwüstetes Land“ übertragen werden müsste). In unserem Zusammenhang scheinen die Bedeutungen (1) und (3) nicht sonderlich viel Sinn ergeben - (1) deshalb nicht, weil der Text ganz offenbar so zu verstehen ist, dass die Welt am Anfang nur eine Wassermasse ist, (3) deshalb nicht, weil nirgends von einer Verwüstung die Rede ist. Notfalls ließe sich vielleicht Bedeutung (2) auf unseren Text anwenden, da Gott im Folgenden immer wieder seinen Schöpfungswerken einen Daseins-zweck gibt, was mit einer anfangs „nutzlosen“ Erde vielleicht zusammenstimmen würde, aber dennoch keinen richtigen Sinn ergeben will. (4) macht Sinn, vgl. u.
    Die Etymologie von בֹהוּ dagegen ist rätselhaft, obwohl einige Vorschläge gemacht wurden, die aber sämtlich nicht wirklich überzeugen können. Es wird aber ausschließlich verwendet entweder in Kombination mit תֹהוּ (Gen 1,1; Jer 4,23) oder im Parallelismus zu תֹהוּ (Jes 34,11), weshalb viele Exegeten davon ausgehen, dass es mindestens etwas sehr ähnliches bedeuten muss wie תֹהוּ. Alter 1996 und Sasson 1992 gehen sogar so weit, dass sie בֹהוּ eine eigene Bedeutung absprechen und dann entweder übertragen würden mit etwas wie „Chaospopaos“/„Leerepopeere“ o.Ä. (Alter) oder aber mit „Kuddelmuddel“ (Sasson 1992). In diese Richtung weisen auch Vulgata, Aquila und Theodotion (VUL: „leer und leer“; Aq: „leer/nichts (κένωμα kann beides bedeuten) und nichts“, Th: „nichts und nichts“, die beide Worte mit je etwa gleichen Begriffen übersetzen. Außerdem Targum Onkelos, der Gen 1,1 und Jer 4,23 je gleich übersetzt, in Jes 34,11 dagegen mit seiner תֹהוּ-Übersetzung in diesen beiden Versen nicht תֹהוּ, sondern בֹהוּ übersetzt. Nicht hilfreich sind TgPsJon; TgN; FTg udn Syr, die die hebräischen Worte einfach übernehmen, aber vergleichbar sind außerdem LXX und Symmachos (LXX: „unsichtbar und ungeformt“; Sym: „unbereitet und ungeschieden“). All diese Übersetzungen fassen תֹהוּ וָבֹהוּ also als einen Gegenbegriff zu Geschaffen-Sein auf; mit der Bedeutung von תֹהוּ vereinbar ist aber nur die Übertragung mit „Nichts“; beim Rest handelt es sich wohl um interpretative Wiedergaben.
  2. Ein weiteres Indiz ist der Kontext der Stelle.
    1. Der nächste Kontext ist zunächst einmal V. 2. In diesem ist davon die Rede, dass (a) die Erde X ist, (b) dass es finster über dem Wasser ist und (c) dass ein starker Wind über dem Wasser weht. Es wird also offenbar etwas von der Erde ausgesagt, dass es sinnvoll macht, im selben Vers ansonsten nur noch vom Wasser zu sprechen.
    2. Der weitere Kontext ist Gen 1. Dort wird der Ausgangszustand der Welt offenbar so vorgestellt, dass die Welt aus Wasser besteht und Gott zunächst einmal das Wasser in zwei Teile trennen muss, um einen Himmel schaffen zu können (V. 6-8) und dann das restliche Wasser verlagern muss, damit überhaupt trockenes Land (das Gott dann als „Erde“ benennt) sichtbar werden kann (V. 9-10). Vor Vers 9 gibt es also offenbar noch gar keine „Erde“.
    3. Ein noch weiterer Kontext ist die Bibel. Dort haben wir mehrere Paralleltexte zu Gen 1; z.B. den Schöpfungspsalm Ps 104, wo unter anderem wieder davon berichtet wird, dass Gott erst den Fluten kommandieren muss, sich von über der Erde vorzuziehen, damit die Erde entstehen kann (damit „die Berge sich heben und die Täler sich senken“ konnten, V. 8 - die Verse beziehen sich also ganz offensichtlich nicht auf die Sündflut, wie gelegentlich behauptet wurde).
  3. Außerdem gibt es mehrere mit Gen 1 vergleichbare Kosmogonien, und auch dort ist das Motiv sehr häufig, dass die Schöpfung ihren Anfang nimmt mit einer Urflut, aus der heraus dann entweder erst Götter oder aber die Erde entstehen muss; vgl. z.B. das Enuma Elisch (wo am Anfang Tiamat und Apsu - die Göttinnen von Urwasser und Unterwasser stehen), diverse Sargsprüche im Ägyptischen (No. 80 (COS 1.8) 657 (COS 1.12); 714 (COS 1.2)) oder das ägyptische Papyrus Brehmer-Rhind (COS 1.9); außerdem die in Philos „Phoinikia“ teilweise überlieferte phönizische Kosmogonie, an deren Anfang ein „finsteres, vom Sturm getriebenes, nasses Chaos“ (Schedl 1964, S. 249) steht. Eine jüdische Legende erklärt בֹהוּ als die Steine im Abgrund der Urflut, die das Wasser hervorbringen - was vielleicht auch eine interpretative Ausdeutung sein könnte.

All diese Indizien weisen recht eindeutig in die selbe Richtung: Am Anfang gibt es noch überhaupt keine Erde; nur Urflut und Wassermassen, die von Gott erst umgelagert werden müssen, damit etwas wie eine „Erde“ überhaupt erst zum Vorschein kommen kann.
vgl. auch Galling 1950, S. 149: „Mit Tohuwabohu will P das absolut Nichtige zeichnen. Etwa: 'Die Erde aber war vordem in der Existenz einer Nicht-Existenz gewesen.“ Vgl. auch Rottzoll 1992, S. 254, der - leider unkommentiert - übersetzt mit „ein Nichts und Gar-Nichts.“

Die Konjunktion וְ ist dann wohl zu deuten als „explikatives Waw“ oder als „Gegensätze verknüpfendes Waw“ (vgl. Lexikon / Lemma וְ. (Zurück zu v.2)
gIn תְהוֹם wollen einige Exegeten mythische Überreste entdecken und es entsprechend der Chaos-/Meeresgöttin Tiamat interpretieren. Und tatsächlich wird es häufiger in Kontexten verwendet, die zumindest mythisierende Sprache verwenden - ebenso übrigens wie das folgende מָיִם -, kann aber (wiederum ebenso wie das folgende מָיִם) auch einfach für große Wassermassen stehen. Da meist angenommen wird, der Verfasser von Gen 1 würde das ganze Kapitel hindurch Ent-mythisierungsstrategien anwenden, ist sehr wahrscheinlich auch hier eher letzteres der Fall. (Zurück zu v.2)
hרוּחַ liese sich sowohl lesen als Geist, Hauch oder Wind; אֱלֹהִים kann entweder „Gottes“ heißen oder aber superlativische Bedeutung haben. Diese Vieldeutigkeit hat dazu geführt, dass jede der oben angeführten Übersetzungsmöglichkeiten mehrfach vertreten wurden. Das stärkste Indiz für die richtige Deutung ist das Verb רָחַפ. Früher wurde es häufig übersetzt mit „brütete“ oder „schwebte“. Aber ebenso wie seine Kognate im Syrischen (racheph) und Ugaritischen (rchp) hat es wohl die Grundbedeutung einer schnellen Bewegung; vgl. Arbez / Weisengoff 1948, S. 148; Cassuto 2005, S. 25; Duchesne-Guillemin 1982, S. 513; König 1919, S. 140; Speiser 1964, S. 5. In Dtn 32,11 wird es ausgesagt vom Flattern eines Adlers (es kann an dieser Stelle gar nicht „schweben“ bedeuten; vgl. z.B. Rechenmacher 2002, S. 13); in Jer 23,9 wohl vom „Zittern“ der Knochen im Leib. Die Bedeutung „heftig wehen, stürmen“ lässt durchaus mit diesem Wort vereinbaren (vgl. Beauchamp 1969, S. 172-86; NET ad loc.; Rechenmacher 2002, S. 14; Smith 1928, S. 113; Soggin 1997, S. 22); „wehen“ oder „schweben“ jedoch nicht.
Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass auch in vielen anderen altorientalischen Kosmogonien der Zustand vor der Schöpfung als wässrig, dunkel und stürmisch vorgestellt wird, so wahrscheinlich im Enuma Elisch (vgl. Heidel 1964, S. 101), in der phönizischen Kosmogonie (s.o.) und vermutlich auch häufiger in ägyptischen Kosmogonien (vgl. z.B. Atwell 2000, S. 451-5). (Zurück zu v.2)
iMit Wayyiqtol setzt in Vers 3 zum ersten Mal die Handlung ein; Vv. 1-2 geben Hintergrundinformationen. Wir haben das durch die Einfügung eines „Da“ versucht, ausdrücklich zu machen. (Zurück zu v.3)
jIn Gen 1 lassen sich viele stets wiederholte Sprachmuster und Wendungen feststellen. Eines, auf das bisher recht selten hingewiesen worden ist, ist dieses: Gott ruft ein nur abstrakt bezeichnetes Etwas ins Sein, anschließend gibt er ihm einen Namen, unter dem es auch heute bekannt ist (etwa: „Helligkeit“ für „Tag“ und „Finsternis“ für „Nacht“; „etwas Schalenförmiges“ für Himmel, „etwas Trockenes“ für die Erde usw.); vgl. Good 2009, S. 12. In der Studienfassung haben wir versucht, dieses Muster stets ausdrücklich zu machen. (Zurück zu v.3)
kwörtlich: „Gott sah die Helligkeit, dass gut.“ Es ist dies (1) eine Casus Pendens-Konstruktion (vgl. z.B. König 1919, S. 141f.; Meek 1938, S. 122), daher im Deutschen „Gott sah, dass die Helligkeit gut.“ und (2) ein verbloser Satz, bei dem man sich im Deutschen eine Kopula hinzudenken muss, daher im Deutschen: „Gott sah, dass die Helligkeit gut war“. (Zurück zu v.4)
lבֵּין „zwischen“ wird im Hebräischen doppelt gesetzt, während es im Deutschen nur einmal gesetzt wird. (Zurück zu v.4 / zu v.7)
mStruktur: Verb („Gott nannte“) - Nomen („die Helligkeit“) | Nomen („die Finsternis“) - Verb („nannte“). Auch dies ist wieder eine Topikalisierungsstrategie; s.o. (Zurück zu v.5)
n„Tag“ wird hier näher bestimmt durch die Zahl אֶחָד „eins“. Im Semitischen kann eine Aufzählungsreihe auch lauten: „Eins, zweitens, drittens...“, vgl. Speiser 1964, S. 6; diese Regel kennen z.B. auch König 1919 und Wenham 1987. Es ist aber gut möglich, dass diese Regel hier keine Anwendung findet und der Autor aus einem anderen Grund nicht das Ordnungszahlwort, sondern das Grundzahlwort verwendet: König 1919, S. 143f.; Sasson 1992, S. 191 und Steinmann 2002, S. 583f. gehen davon aus, dass der Sinn dieser beiden Worte der ist, dass Gott nach der Definition des Unterschieds von „Tag“ und „Nacht“ gleich noch ineins damit eine „zeitliche Ordnung“ ins Sein Setzt und deshalb als Grundeinheit der Zeit nun auch die zeitliche Größe „Tag“ definiert: Es muss einmal Abend werden und einmal Morgen werden, dann ist die Zeitspanne von „einem Tag“ vergangen.
vgl. auch Westermann 1983, S. 155: „Die Erschaffung des Lichtes ist diesen Scheidungen vorangestellt als Ermöglichung der zeitlichen Ordnung, in die hinein oder zu der nach P die Welt geschaffen wird. [...] Die Erschaffung des Lichtes als Beginn des Schöpfungswerkes gehört zur Konzeption des P, der der Erschaffung der räumlichen Welt die Grundordnung der Zeit voransetzt.“ (Zurück zu v.5)
oIm hebräischen Weltbild ist der Himmel ein festes Gefüge mit metallenem Charakter, das die überirdischen Wasserfluten zurückhält. vgl. z.B. Soggin 1997, S. 33: „Man stellte [sich den Himmel] vor wie einen metallenen Deckel in Form einer Halbkugel, als umgekehrte Kuppel oder als eine metallene Glocke, wie sie bei Unterwasserarbeiten gebraucht wird; darunter konnte sich der Kosmos in Sicherheit entfalten, indem [er] vor den chaotischen Gewässern schützte.“ Die Vulgata übersetzte „Himmel“ mit „firmamentum“, „etwas fest Gefügtes“ - dem Etymon für unser „Firmament.“ Traditionell wird es übersetzt mit „Gewölbe“ oder eben „Firmament“, was zwar schön und sehr treffend ist, aber das in Fußnote j beschriebene Textmuster verschleiert. Der hebräische Ausdruck ist in unserem Kontext gerade deshalb ungewöhnlich, weil ein Begriff aus dem Bereich der Metallurgie (vgl. van Wolde 2009, S. 9) auf den Himmel angewandt wird. Man sollte daher besser nicht mit einem geläufigen Begriff übersetzen. Die Übersetzung „schalenförmig“ stammt von Good 2009, S. 12. (Zurück zu v.6)
pTextkritik: Die meisten Exegeten folgen LXX und verschieben das וַיְהִי־כֵן vom Ende von V. 7 ans Ende von V. 6, da es auch sonst unmittelbar auf den Schöpfungsbefehl folgt; vgl. z.B. Westermann 1983, S. 109. (Zurück zu v.6 / zu v.7)
qZenger 1983, S. 52f. will mit Steck das וַיְהִי־כֵן nicht lesen als Ausführungsformel, sondern als Überleitungsformel, die signalisiert, dass das von Gott Bestimmte im Folgenden in der Tat auch so geschieht; er will diese Funktion markieren durch eine Übersetzung mit „dementsprechend geschah es:...“. Schon Zengers eigene Ausführungen (S. 54-56) zeigen aber schon selbst, wie unwahrscheinlich das ist; nur an zwei der sieben Stellen lässt sich diese Interpretation problemlos durchhalten. (Zurück zu v.6)
rWörtlich wohl als Nominalsatz zu interpretieren: „das Wasser, das unterhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde] und das Wasser, das oberhalb des Schalenförmigen [war/ist/sein würde].“ (Zurück zu v.7)
sFür die Tage 2-5 werden zwar Ordnungszahlwörter verwendet; allerdings ohne Artikel. Ab Tag 6 dagegen wird auch noch der Artikel verwendet; vermutlich soll dies die Tage 6-7 besonders hervorheben. (Zurück zu v.8)
tDas Wort steht speziell für junges, frisches Gras (EU: „junges Grün“, GNB: „frisches Grün“; DBL Hebrew 2013). (Zurück zu v.11 / zu v.12)
uAuflösung eines attr. Ptz. (zu v.11 / zu v.12 / zu v.26 / zu v.28 / zu v.29)
vLässt sich verschieden deuten: „Sie sollen als Zeichen für … dienen“ (GNB, NL, NET, NIV) oder „Sie sollen als Zeichen dienen und [zur Bestimmung] von Jahreszeiten, Tagen und Jahren“ (Menge, EU, REB, SLT). (Zurück zu v.14)
wEigentlich ein Nomen; s.a. Anm. in V. 2. (Zurück zu v.20 / zu v.21 / zu v.24)
xSchließt auch Insekten mit ein (DBL Hebrew 6416). (Zurück zu v.20)
yEine für uns eigentümlicher Ausdruck, wörtl.: Auf/Über/An der Erde, auf/über/am dem Gesicht/der Oberfläche des Himmelsgewölbes. Da das Gewölbe als feste Barriere gedacht wurde, kann hier also nur zwischen dem Gewölbe und der Erde gemeint sein. (Zurück zu v.20)
zWörtlich „Vögel (col.) Flügel (Sg.)“. (Zurück zu v.21)
aaWörtlich „seiner“, weil „Vögel“ im Hebräischen ein Sammelbegriff ist, der nur im Sg. vorkommt. (Zurück zu v.21)
abJedes der drei Wörter, die hier Tierkategorien bezeichnen, ist ein Sammelbegriff, steht im Urtext also im Sg. So auch in den folgenden Versen. (Zurück zu v.24)
acEs gibt verschiedene Theorien, warum Gott hier im Plural spricht. Eine abwägende Meinung s. NET Gen 1,26, Fußnote 47. (Zurück zu v.26)
adDas im Hebräischen häufige Wort für Mensch ist zugleich der Name des ersten Menschen Adam (אָדָם). Das Wort ist von dem Wort אֲדָמָה („Erdboden“) abgeleitet, das etwa in V. 25 verwendet wurde („Boden“). Ein Artikel fehlt hier, so dass das Wort als Oberbegriff oder Gattungsbezeichnung verstanden werden kann (s.a. 26b „sie sollen herrschen“ und 5,2). S.a. NET Gen 1:26 Fußnote 48. (Zurück zu v.26)
aeDas Wort bezeichnet allgemein ein repräsentatives Abbild oder eine Plastik (G.v.Rad, Das erste Buch Mose) von etwas, häufig die Repräsentation eines Gottes durch ein Götzenbild (THAT צֶלֶמ, TWOT 1923a). (Zurück zu v.26)
afHäufig als „uns ähnlich/gleich“ übersetzt. (Zurück zu v.26)
agEine finale Deutung („damit“) ist aufgrund der Grammatik sehr wahrscheinlich. (Zurück zu v.26)
ahVgl. Anm. in V. 26. (Zurück zu v.27)
aiTraditionell: „als Mann und Frau“ (Zurück zu v.27)
aj„Siehe“ oder „Schaut“ wird häufig zur Verstärkung der Gegenwärtigkeit einer Handlung benutzt und sollte hier in Verbindung mit dem Vollzugsperfekt am besten als „hiermit“ verstanden werden. (Zurück zu v.29)
akAls Vollzugsperfekt verstanden. Möglich wäre auch „ich habe … gegeben“, der Kontext (v.a. „Siehe“) spricht aber dagegen. (Zurück zu v.29)
al„Samen“ und „tragen“ stammt im Hebräischen von derselben Wurzel (Figura etymologica). Die Pflanze „samt“ dann also Samen. So auch weiter unten. (Zurück zu v.29)
amWeil „Bäume“ ein Sammelbegriff (Sg.) ist, steht dieses Wort auf Hebräisch im Sg. (Zurück zu v.29)
anSingular. In Verbindung mit dem eingefügten „[Sie]“ dem deutschen Sprachgebrauch angepasst. (Zurück zu v.29)
aoAufgelöstes subst. Ptz. (Zurück zu v.30)
apDas Verb wurde zur Verständlichkeit aus V. 29 eingefügt. (Zurück zu v.30)