Psalm 23: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David).
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{{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David). JHWH ist mein Hirte. Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)<ref>Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. </ref>.<ref>Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. </ref>  
JHWH ist mein Hirte.
{{S|2}} Auf grünen Weiden lässt (macht, bringt zu)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> er mich hinlegen (lagern). Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). </ref> führt er mich.  
Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)<ref>Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. </ref>.<ref>Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. </ref>  
{{S|3}} Meine Lebenskraft (Kehle, Atem, Seele)<ref>Das Wort {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}} bezeichnet zunächst den Atem eines Lebewesens sowie die Kehle, mit der man atmet. Hiervon leitet sich eine zentrale weitere Bedeutung ab: die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, der Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. [http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/24713/ Wibilex.de, Art. „Leben“], und Genesius, Art. {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}})</ref> erfrischt er (stellt er wieder her, bringt er zurück). Er führt mich auf (in) Pfaden der Gerechtigkeit (gerechten/richtigen Pfaden) wegen seines Namens<ref>D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. </ref>.  
{{S|2}} Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> mich hinlegen (lagern).
{{S|4}} Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen muss/sollte), fürchte ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht), weil du bei mir bist. Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten (beruhigen, beschwichtigen)<ref>Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). </ref> mich.  
Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). </ref> führt er mich (wird er mich führen).
{{S|5}} Du deckst (bereitest vor) vor mir einen Tisch, direkt vor (gegenüber von) meinen Feinden. Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. </ref> Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. </ref>.
{{S|3}} Meine Lebenskraft (meine Kehle, mein innerstes Wesen) bringt er zurück (wird er erneuern, erfrischt er)<ref>Das Wort {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}} bezeichnet den Atem eines Lebewesens, die Kehle, mit der man atmet, sowie die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, den Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. [http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/24713/ Wibilex.de, Art. „Leben“], und Genesius, Art. {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}})</ref>.  
{{S|6}} Nur (ja, nichts als)<ref>An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. </ref> Güte (Gutes) und Liebe (liebende Treue/Güte/Hingabe) werden mir folgen [an] allen Tagen meines Lebens, und ich werde im Haus JHWHs wohnen (sitzen) für die Länge meiner Tage.  
Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit) wegen seines Namens<ref>D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. </ref>.  
{{S|4}} Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen werde/muss/sollte),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht),
denn ''du'', du bist bei mir.
Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten mich (werden mich beruhigen, beschwichtigen mich)<ref>Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). </ref>.  
{{S|5}} Du deckst (bereitest vor, wirst decken) vor mir einen Tisch,
direkt vor (gegenüber von) denen, die<ref>Partizip zu Nebensatz aufgelöst.</ref> mich anfeinden (befehden).
Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. </ref>
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. </ref>.
{{S|6}} Nur (ja, nichts als)<ref>An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. </ref> Güte (Gutes) und Liebe (liebende Treue/Güte/Hingabe, Gnade) folgen mir (werden mich verfolgen) [an] allen Tagen meines Lebens,
und so (dann)<ref>Die hebräische Satzstellung drückt eine konditionale Folgerung aus.</ref> wohne ich (sitze ich, werde ich mich aufhalten) im Haus JHWHs für die Länge meiner Tage.  
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Version vom 30. April 2011, 12:45 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 23)

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Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 23)

1 Ein Psalm Davids (von/an/für David).

JHWH ist mein Hirte.
Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)a.b
2 Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)c mich hinlegen (lagern).
Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)d führt er mich (wird er mich führen).
3 Meine Lebenskraft (meine Kehle, mein innerstes Wesen) bringt er zurück (wird er erneuern, erfrischt er)e.
Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit) wegen seines Namensf.
4 Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen werde/muss/sollte),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht),
denn du, du bist bei mir.
Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten mich (werden mich beruhigen, beschwichtigen mich)g.
5 Du deckst (bereitest vor, wirst decken) vor mir einen Tisch,
direkt vor (gegenüber von) denen, dieh mich anfeinden (befehden).
Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)i.j
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)k.
6 Nur (ja, nichts als)l Güte (Gutes) und Liebe (liebende Treue/Güte/Hingabe, Gnade) folgen mir (werden mich verfolgen) [an] allen Tagen meines Lebens,
und so (dann)m wohne ich (sitze ich, werde ich mich aufhalten) im Haus JHWHs für die Länge meiner Tage.

Anmerkungen

aFür die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. (Zurück zu v.1)
bDie als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. (Zurück zu v.1)
cDas Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. (Zurück zu v.2)
dWird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). (Zurück zu v.2)
eDas Wort נֶפֶשׁ bezeichnet den Atem eines Lebewesens, die Kehle, mit der man atmet, sowie die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, den Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. Wibilex.de, Art. „Leben“, und Genesius, Art. נֶפֶשׁ) (Zurück zu v.3)
fD.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. (Zurück zu v.3)
gBei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). (Zurück zu v.4)
hPartizip zu Nebensatz aufgelöst. (Zurück zu v.5)
iHier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb (דָשַׁן statt sonst מָשָׁח). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3. (Zurück zu v.5)
jEntspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. (Zurück zu v.5)
kEigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. (Zurück zu v.5)
lAn dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. (Zurück zu v.6)
mDie hebräische Satzstellung drückt eine konditionale Folgerung aus. (Zurück zu v.6)