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{{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David). JHWH ist mein Hirte. Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)<ref>Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. </ref>.<ref>Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. </ref> | {{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David). JHWH ist mein Hirte. Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)<ref>Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. </ref>.<ref>Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. </ref> | ||
{{S|2}} Auf grünen Weiden lässt (macht, bringt zu)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> er mich hinlegen (lagern). Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). </ref> führt er mich. | {{S|2}} Auf grünen Weiden lässt (macht, bringt zu)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> er mich hinlegen (lagern). Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). </ref> führt er mich. | ||
{{S|3}} Meine Seele ( | {{S|3}} Meine Lebenskraft (Kehle, Atem, Seele)<ref>Das Wort {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}} bezeichnet zunächst den Atem eines Lebewesens sowie die Kehle, mit der man atmet. Hiervon leitet sich eine zentrale weitere Bedeutung ab: die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, der Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. [http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/24713/ Wibilex.de, Art. „Leben“], und Genesius, Art. {{Hebr}}נֶפֶשׁ{{Hebr ende}})</ref> erfrischt er (stellt er wieder her, bringt er zurück). Er führt mich auf (in) Pfaden der Gerechtigkeit (gerechten/richtigen Pfaden) wegen seines Namens<ref>D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. </ref>. | ||
{{S|4}} Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen muss/sollte), fürchte ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht), weil du bei mir bist. Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten (beruhigen, beschwichtigen)<ref>Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). </ref> mich. | {{S|4}} Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen muss/sollte), fürchte ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht), weil du bei mir bist. Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten (beruhigen, beschwichtigen)<ref>Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). </ref> mich. | ||
{{S|5}} Du deckst (bereitest vor) vor mir einen Tisch, direkt vor (gegenüber von) meinen Feinden. Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. </ref> Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. </ref>. | {{S|5}} Du deckst (bereitest vor) vor mir einen Tisch, direkt vor (gegenüber von) meinen Feinden. Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. </ref> Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. </ref>. |
Version vom 30. April 2011, 11:17 Uhr
Syntax ungeprüft
Anmerkungen
Studienfassung (Psalm 23)
1 Ein Psalm Davids (von/an/für David). JHWH ist mein Hirte. Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)〈a〉.〈b〉
2 Auf grünen Weiden lässt (macht, bringt zu)〈c〉 er mich hinlegen (lagern). Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)〈d〉 führt er mich.
3 Meine Lebenskraft (Kehle, Atem, Seele)〈e〉 erfrischt er (stellt er wieder her, bringt er zurück). Er führt mich auf (in) Pfaden der Gerechtigkeit (gerechten/richtigen Pfaden) wegen seines Namens〈f〉.
4 Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen muss/sollte), fürchte ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht), weil du bei mir bist. Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} trösten (beruhigen, beschwichtigen)〈g〉 mich.
5 Du deckst (bereitest vor) vor mir einen Tisch, direkt vor (gegenüber von) meinen Feinden. Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)〈h〉.〈i〉 Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)〈j〉.
6 Nur (ja, nichts als)〈k〉 Güte (Gutes) und Liebe (liebende Treue/Güte/Hingabe) werden mir folgen [an] allen Tagen meines Lebens, und ich werde im Haus JHWHs wohnen (sitzen) für die Länge meiner Tage.
Anmerkungen
a | Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. (Zurück zu v.1) |
b | Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. (Zurück zu v.1) |
c | Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. (Zurück zu v.2) |
d | Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). (Zurück zu v.2) |
e | Das Wort נֶפֶשׁ bezeichnet zunächst den Atem eines Lebewesens sowie die Kehle, mit der man atmet. Hiervon leitet sich eine zentrale weitere Bedeutung ab: die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, der Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. Wibilex.de, Art. „Leben“, und Genesius, Art. נֶפֶשׁ) (Zurück zu v.3) |
f | D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. (Zurück zu v.3) |
g | Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). (Zurück zu v.4) |
h | Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb (דָשַׁן statt sonst מָשָׁח). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3. (Zurück zu v.5) |
i | Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. (Zurück zu v.5) |
j | Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. (Zurück zu v.5) |
k | An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. (Zurück zu v.6) |