Syntax ungeprüft
Anmerkungen
Studienfassung (Psalm 23)
1 Ein Psalm Davids (von/an/für David).
JHWH ist mein Hirte.
Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)〈a〉.〈b〉
2 Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)〈c〉 mich hinlegen (lagern).
Zu einem Gewässer (Wasser) des Ruheorts (der Rast)〈d〉 führt er mich (wird er mich führen).
3 Meine Lebenskraft (meine Kehle, mein innerstes Wesen) bringt er zurück (wird er erneuern, erfrischt er)〈e〉.
Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit) wegen seines Namens〈f〉.
4 Auch wenn ich durch (in) ein Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen werde/muss/sollte),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht),
denn du, du bist bei mir.
Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {, sie} geben mir Zuversicht (trösten mich, werden mich beruhigen)〈g〉.
5 Du deckst (bereitest vor, wirst decken) vor mir einen Tisch,
direkt vor (gegenüber von) denen, die〈h〉 mich anfeinden (befehden).
Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)〈i〉.〈j〉
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)〈k〉.
6 Nur (ja, nichts als)〈l〉 Güte (Gutes) und Liebe (liebende Treue/Güte/Hingabe, Gnade) folgen mir (werden mich verfolgen) [an] allen Tagen meines Lebens,
und so (dann)〈m〉 wohne ich (werde ich mich aufhalten, kehre ich zurück)〈n〉 im Haus JHWHs für die Länge meiner Tage.
Anmerkungen
a | Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. (Zurück zu v.1) |
b | Die als Präsens übersetzten Verben dieses Psalms stehen eigentlich im Ipf, wodurch ihre fortwährende Gültigkeit ausgedrückt wird. (Zurück zu v.1) |
c | Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. (Zurück zu v.2) |
d | Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als eine „natürliche Tränke“ oder eine „Tränkstelle“ – also eine Stelle an einem Wasserlauf, die ruhig ist (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglicht (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). (Zurück zu v.2) |
e | Das Wort נֶפֶשׁ bezeichnet den Atem eines Lebewesens, die Kehle, mit der man atmet, sowie die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, den Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. Wibilex.de, Art. „Leben“, und Genesius, Art. נֶפֶשׁ) E. Zenger übersetzt in seinem Kommentar: „Er stillt mein Verlangen.“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153) (Zurück zu v.3) |
f | D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. (Zurück zu v.3) |
g | Bei Schafen passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der nur bei Menschen verwendbare Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23:4 Fußnote 1). In den Kommentaren wird als Übersetzung „Mut geben“ (Kraus 61989, S. 334) oder „Zuversicht geben“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153) vorgeschlagen. (Zurück zu v.4) |
h | Partizip zu Nebensatz aufgelöst. (Zurück zu v.5) |
i | Hier ist keine symbolische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb (דָשַׁן statt sonst מָשָׁח). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Auch dieses könnte präsentisch zu verstehen sein. Vgl. NET Ps 23:5 Fußnote 3. (Zurück zu v.5) |
j | Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. (Zurück zu v.5) |
k | Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“, eine gelegentlich anzutreffende Eigenart des Hebräischen. (Zurück zu v.5) |
l | An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. (Zurück zu v.6) |
m | Die hebräische Satzstellung drückt eine konditionale Folgerung aus. (Zurück zu v.6) |
n | Die Konsonanten des hebräischen Textes lassen sich als „und ich kehre zurück (werde zurückkehren)“ (so die masoretischen Handschriften) oder als „und mein Wohnen“ (so die Septuaginta) deuten. (Vgl. Hossfeld/Zenger 1993, S. 153, und Kraus 61989, S. 334 (Zurück zu v.6) |