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Du hast meinen Kopf mit [wohlriechendem] Öl gesalbt, | Du hast meinen Kopf mit [wohlriechendem] Öl gesalbt, | ||
und meinen Becher [hast du] randvoll [gefüllt]. | und meinen Becher [hast du] randvoll [gefüllt]. | ||
{{L|6}} Nichts | {{L|6}} Nichts außer Güte und Liebe wird mich verfolgen | ||
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{{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David). | {{S|1}} Ein Psalm Davids (von/an/für David). | ||
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JHWH ist mein Hirte.<ref>E. Zenger übersetzt in seinem Kommentar: „»Mein Hirte ist der Herr« (und niemand sonst)“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153).</ref> <ref>Psalm 23 vergleicht Gottes Fürsorge mit der eines Hirten für seine Schafe, sich auf sich selbst nimmt er immer wieder im übertragenen Sinn als „Schaf“ Bezug.</ref> Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)<ref>Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden.</ref>.{{Par|Ezechiel|34|11}} {{Par|Psalm|78|52}} | |||
{{S|2}} Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> mich hinlegen (lagern).{{Par|Psalm|80|2}} {{Par|Ezechiel|34|14}} | {{S|2}} Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)<ref>Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. </ref> mich hinlegen (lagern).{{Par|Psalm|80|2}} {{Par|Ezechiel|34|14}} | ||
Zu Gewässern (einem Gewässer, Wasser) des Rastens (von Ruheorten)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als „natürliche Tränken“ oder „Tränkstellen“ – also Stellen an Wasserläufen, die ruhig sind (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglichen (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges).<br/> | Zu Gewässern (einem Gewässer, Wasser) des Rastens (von Ruheorten)<ref>Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als „natürliche Tränken“ oder „Tränkstellen“ – also Stellen an Wasserläufen, die ruhig sind (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglichen (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges).<br/> | ||
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Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine kultische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Vgl. NET Ps 23,5, Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet.</ref>{{Par|Psalm|133|2}} | Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)<ref>Hier ist keine kultische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb ({{Hebr}}דָשַׁן{{Hebr ende}} statt sonst {{Hebr}}מָשָׁח{{Hebr ende}}). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Vgl. NET Ps 23,5, Fußnote 3.</ref>.<ref>Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet.</ref>{{Par|Psalm|133|2}} | ||
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“. Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Nomen und Adjektiv ist eine hebräische Eigenart.</ref>.{{Par|Psalm|116|13}} | Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)<ref>Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“. Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Nomen und Adjektiv ist eine hebräische Eigenart.</ref>.{{Par|Psalm|116|13}} | ||
{{S|6}} Nur (ja, nichts als)<ref>An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden.</ref> Güte (Gutes) und Liebe (Gnade) | {{S|6}} Nur (ja, nichts als)<ref>An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden.</ref> Güte (Gutes) und Liebe (Gnade) werden mir (verfolgen mich) | ||
[an] allen Tagen meines Lebens, | [an] allen Tagen meines Lebens, | ||
und | und (und dann, und so) ich werde wohnen (halte mich auf, werde zurückkehren)<ref>Die Konsonanten des hebräischen Textes lassen sich entweder deuten als „und ich werde zurückkehren“ (so die masoretischen Handschriften) oder als „und ich werde wohnen“ (ähnlich die Septuaginta: „und mein Wohnen“). (Vgl. Hossfeld/Zenger 1993, S. 153, und Kraus <sup>6</sup>1989, S. 334)</ref> im Haus JHWHs | ||
für die Länge meiner Tage.{{Par|Psalm|5|8}} {{Par|Psalm|61|5}} | für die Länge meiner Tage.{{Par|Psalm|5|8}} {{Par|Psalm|61|5}} | ||
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Version vom 3. Mai 2011, 18:58 Uhr
Syntax ungeprüft
Lesefassung (Psalm 23)
1 Ein Davidspsalm.
Mein Hirte – das ist JHWH. Nie fehlt mir etwas.
2 Auf saftigen Weiden lässt er mich rasten,
und zu Tränkstellen führt er mich.
3 Meine Lebenskraft bringt er zurück,
und er führt mich auf richtigen Pfaden
wegen seines Namens.
4 Auch wenn ich durch das Tal des Todesschattens gehe,
fürchte ich keine Gefahr –
denn du, du bist bei mir.
Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
5 Du deckst vor mir einen Tisch,
direkt vor denen, die mich anfeinden.
Du hast meinen Kopf mit [wohlriechendem] Öl gesalbt,
und meinen Becher [hast du] randvoll [gefüllt].
6 Nichts außer Güte und Liebe wird mich verfolgen
an allen Tagen meines Lebens,
und so werde ich im Haus JHWHs wohnen [dürfen],
solange ich lebe.
Anmerkungen
Studienfassung (Psalm 23)
1 Ein Psalm Davids (von/an/für David).
JHWH ist mein Hirte.〈a〉 〈b〉 Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)〈c〉.℘ ℘
2 Auf grünen (frischen, saftigen) Weiden lässt er (bringt mich dazu, wird mich veranlassen)〈d〉 mich hinlegen (lagern).℘ ℘
Zu Gewässern (einem Gewässer, Wasser) des Rastens (von Ruheorten)〈e〉 führt er mich (wird er mich führen).℘
3 Meine Lebenskraft (meine Kehle, mein innerstes Wesen) bringt er zurück (wird er erneuern, erfrischt er)〈f〉.
Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit)℘ ℘
wegen seines Namens〈g〉.℘
4 Auch wenn ich durch (in) das Tal des Todesschattens (tiefen Schattens, tiefer Dunkelheit) gehe (gehen werde/muss/sollte),℘ ℘ ℘
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht),℘ ℘
denn du [bist] bei mir.℘
Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {sie} geben mir Zuversicht (trösten/beruhigen mich, werden mir Zuversicht geben)〈h〉.
5 Du deckst (bereitest vor, wirst decken) vor mir einen Tisch,℘
direkt vor (gegenüber von) meinen Feinden〈i〉.
Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)〈j〉.〈k〉℘
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)〈l〉.℘
6 Nur (ja, nichts als)〈m〉 Güte (Gutes) und Liebe (Gnade) werden mir (verfolgen mich)
[an] allen Tagen meines Lebens,
und (und dann, und so) ich werde wohnen (halte mich auf, werde zurückkehren)〈n〉 im Haus JHWHs
für die Länge meiner Tage.℘ ℘
Anmerkungen
a | E. Zenger übersetzt in seinem Kommentar: „»Mein Hirte ist der Herr« (und niemand sonst)“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153). (Zurück zu v.1) |
b | Psalm 23 vergleicht Gottes Fürsorge mit der eines Hirten für seine Schafe, sich auf sich selbst nimmt er immer wieder im übertragenen Sinn als „Schaf“ Bezug. (Zurück zu v.1) |
c | Für die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung ausgedrückt zu werden. (Zurück zu v.1) |
d | Das Hifil drückt aus, dass JHWH dafür sorgt, dass etwas geschieht. In der Lesefassung könnte man „Er sorgt dafür, dass ich mich auf einer grünen Weide hinlegen kann“ schreiben. (Zurück zu v.2) |
e | Wird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als „natürliche Tränken“ oder „Tränkstellen“ – also Stellen an Wasserläufen, die ruhig sind (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglichen (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges). E. Zenger erwähnt die Beobachtung, dass sowohl die Weiden als auch die Rastplätze im Plural stehen. (Hossfeld/Zenger, S. 154) (Zurück zu v.2) |
f | Das Wort נֶפֶשׁ bezeichnet den Atem eines Lebewesens, die Kehle, mit der man atmet, sowie die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, den Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. Wibilex.de, Art. „Leben“, und Genesius, Art. נֶפֶשׁ) Die Einheitsübersetzung hat: „Er stillt mein Verlangen.“ E. Zenger schlägt in seinem Kommentar als Alternative hierzu vor: „Er stellt meine Lebenskraft wieder her.“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153) (Zurück zu v.3) |
g | D.h. um den Ruf seines Namens zu wahren. (Zurück zu v.3) |
h | Bei Schafen (vgl. 1a) passt „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der auf Menschen bezogene Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23,4, Fußnote 1). In den Kommentaren wird als Übersetzung „Mut geben“ (Kraus 61989, S. 334) oder „Zuversicht geben“ (Hossfeld/Zenger 1993, S. 153) vorgeschlagen. (Zurück zu v.4) |
i | Während das Verb, von dem dieses Wort abgeleitet ist, speziell die Feindseligkeit der Gegner betont, ist das Wort צֹרֵר ein Kollektivbegriff für persönliche Feinde. (Zurück zu v.5) |
j | Hier ist keine kultische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb (דָשַׁן statt sonst מָשָׁח). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Vgl. NET Ps 23,5, Fußnote 3. (Zurück zu v.5) |
k | Entspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. (Zurück zu v.5) |
l | Eigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“. Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Nomen und Adjektiv ist eine hebräische Eigenart. (Zurück zu v.5) |
m | An dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. (Zurück zu v.6) |
n | Die Konsonanten des hebräischen Textes lassen sich entweder deuten als „und ich werde zurückkehren“ (so die masoretischen Handschriften) oder als „und ich werde wohnen“ (ähnlich die Septuaginta: „und mein Wohnen“). (Vgl. Hossfeld/Zenger 1993, S. 153, und Kraus 61989, S. 334) (Zurück zu v.6) |