Psalm 2

Aus Die Offene Bibel

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Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 2)

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Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 2)

1 Warum (wozu) verschwören sich (haben sich verschworen)a [die] (heidnischen) Völker (Nationen),
und [warum] schmieden (werden schmieden) [die] Völker (Volksgruppen) vergeblich Pläneb (Vergebliches, Nichtiges) (befinden sich in Unruhe, knurren, grummeln sie)?
2 Die Könige der Erde (des Landes; irdischen Könige)c stellen sich [zum Kampf] auf (lehnen sich auf, leisten Widerstand; stellen sich [gerade] auf, werden sich aufstellen) und die Herrscher verbünden (stellen) sich (haben sich verbündet)d gegen JHWH und {gegen} seinen Gesalbtene.
3 fWir wollen (lasst uns, zerreißen wir doch) ihre Fesseln (Bande) zerreißen und ihre Stricke (Bande) von uns abwerfen!
4 Der im Himmel thront (sitzt, wohnt)g, lacht (wird lachen) [über sie]h, [der] Herr (Adonai) spottet (verhöhnt; wird spotten) über sie.
5 Dann (daraufhin) spricht er (wird er sprechen)i zu ihnen in seinem Zorn und mit (in) seinem Zornesbrennen (brennenden Zorn, seiner Zornesglut, Heftigkeit)j erschreckt (wird erschrecken) er sie:
6 {und} Ich selbst (ich aber)k habe meinen König auf Zion, meinem heiligen Bergl eingesetzt (geweiht).
7 mLasst mich verkündigen die Satzung JHWHs: Er sprach zu mir: Du bist mein Sohn. Heute habe ich dich gezeugt.
8 Verlange von mir und ich werde dir Nationen geben zu deinem Besitz und zu deinem Eigentum die Enden der Erde.
9 Du sollst sie zerschmettern mit einem Stab aus Eisen, wie Töpfergeschirr sollst du sie zerschlagen.
10 Und jetzt, Könige, habt Einsicht! Lasst euch zurechtweisen, Richter der Erde.
11 Dient JHWH in Ehrfurcht und jauchzt ihm mit Beben.
12 Küsst den Sohn, dass er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg. Denn leicht entbrennt sein Zorn. Glücklich sind alle, die sich bei ihm bergen!

Anmerkungen

aDieses Verb ist ein Aramaismus (in 9.11 sind weitere). In Dan 6,7.12.16 hat das aramäische Verb jeweils die Bedeutung „gemeinsam/als Gruppe [an einen Ort] gehen“, wobei immer eine heimliche/intrigante Absprache Teil der Konnotation ist (DBL Aramaic). Die konkrete Übersetzung „verschwören“ ergibt sich aus dem Kontext: Das korrelierende parallele Verb aus der zweiten Vershälfte bedeutet hier wohl, „Pläne zu schmieden“ (GNB); ein ähnliches Bedeutungsfeld ergeben die Verben in V. 2, der mit V. 1 (und 3) eine klimaktische Sinneinheit bildet. (Zurück zu v.1)
b„Pläne schmieden“ ist hier Übersetzung lediglich des Verbs (vgl. GNB). רִיק (vergeblich) ist meist ein Substantiv, bei vielen Wörtern im AT ist der Übergang zum Adjektiv aber fließend. Die Übersetzung könnte also sowohl „Vergebliches“ (Substantiv) als auch „vergeblich“ lauten. Allerdings ist das Verb „Pläne schmieden“ (הָגָה) intransitiv (Clines, Dictionary of Classical Hebrew), deshalb ist רִיק hier als Adverb zu verstehen. (Zurück zu v.1)
cDer Genitiv „der Erde“ kann auch als „des Landes“ (lokal begrenzt) oder als adjektivischer Genitiv („irdische Könige“ verstanden werden. Stärker signalisiert wird hier nicht der Gegensatz zwischen den anderen Ländern und Israel, sondern der zwischen den irdischen Herrschern einerseits und JHWH und seinem gesalbten König andererseits. (Zurück zu v.2)
dDie Grundbedeutung ist, sich unverrückbar [gg. jmdn.] zu positionieren“ (BDB, TWOT), die Denotation ergibt sich daraus. Das Verb heißt im Qal „gründen, grundlegen“ und kommt im Nifal sonst nur in Ps 31,14 vor. (Zurück zu v.2)
eDer Gesalbte bezeichnet hier wie meist im AT den von Gott eingesetzten König (TWOT, NBD u.a.; vgl. V. 6). In Prophetien wird auch der angekündigte Retter so genannt, was im NT dann auf Jesus bezogen wird. (Zurück zu v.2)
fHier sprechen die erwähnten Könige (V. 2). (Zurück zu v.3)
gSubst. Ptz., wie aus dem Parallelismus (entspricht "Herr" in Teil b) deutlich wird. Vernachlässigt man diesen, könnte die Übersetzung auch lauten: „im Himmel wohnend, lacht er, Adonai...“ Die Hauptbedeutung von יָשַׁה ist „sitzen“, auf JHWH bezogen „thronen“ (vgl. REB, SLT). (Zurück zu v.4)
hDas Objekt am Satzende bezieht sich auf beide Verben (vgl. Luther). (Zurück zu v.4)
iVon einer allgemeinen, zu jeder Zeit vorstellbaren Beschreibung wechselt der Psalmist nun zu einer konkreten Beschreibung von JHWHs Handeln („dann“). Die Handlung entfaltet sich vor den Augen des Erzählers (NET Ps 2,4, Fußnote 15). (Zurück zu v.5)
jDieses Wort kommt gewöhnlich in Verbindung mit dem vorhergehenden Wort „Zorn“ (אַף) vor und bezeichnet dann „das Brennen/die Heftigkeit seines Zornes“. Hier wird diese gewohnte Verbindung durch den Parallelismus (als Stilmittel) bewusst aufgebrochen. Die beiden Begriffe sind hier referenzidentisch. (Zurück zu v.5)
kDas Waw markiert hier die lose Anknüpfung der direkten Rede an vorher (nicht) Gesagtes und bleibt unübersetzt (Gesenius-Kautzsch §154b), so ähnlich, wie man auch im Deutschen in Erregung einen Satz mit „und“ beginnt. Alternativ ist es adversativ zu verstehen; dann „aber“ (Davidson, Hebrew Syntax, §155); es ist aber kein wirklicher Gegensatz vorhanden. (Zurück zu v.6)
lWörtlich „dem Berg meiner Heiligkeit“. Der Genitiv beschreibt eine Eigenschaft; aufgrund dessen wird die Constructus-Verbindung zu einer einzigen grammatischen Einheit zusammengezogen. Das Pronominal-Suffix rutscht nur aufgrund dieser Tatsache an ihr Ende zu „Heiligkeit“, gehört semantisch aber zu „Berg“ (Gesenius-Kautzsch, §135n, 128o; Davidson, Hebrew Syntax, §24.2). (Zurück zu v.6)
mJetzt (7-9) spricht der Gesalbte JHWHs (V. 2). (Zurück zu v.7)