Psalm 67: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Für den Dirigenten (Chorleiter, Aufseher, obersten Musiker; vorzusingen)<ref>Manche Übersetzungen verstehen dieses Wort offenbar als Anweisung, den Psalm vorzusingen (LUT, Menge). </ref>. Mit Saiteninstrumenten (fröhlicher Musik, Zupfinstrumenten)<ref>Das Wort heißt etwa „fröhliche (in anderen Kontexten: spottende) Musik, die auf zu zupfenden Saiteninstrumenten gespielt wird“, kann aber auch die Instrumente an sich bezeichnen (BDB, TWOT, DBLH).</ref>. Ein Psalm. Ein Lied.
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{{S|1}} Für den obersten Musiker (Chorleiter, Dirigenten, Aufseher, vorzusingen)<ref>Manche Übersetzungen verstehen dieses Wort als Anweisung, den Psalm vorzusingen (LUT, Menge). </ref>. Mit Saiteninstrumenten (fröhlicher Musik, Zupfinstrumenten)<ref>Das Wort heißt etwa „fröhliche (in anderen Kontexten: spottende) Musik, die auf zu zupfenden Saiteninstrumenten gespielt wird“, bezeichnet in Psalmentiteln aber die Instrumente an sich (BDB, TWOT, DBLH).</ref>. Ein Psalm. Ein Lied.
 
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{{S|2}} Gott sei uns gnädig (erbarme sich über uns, sei und zugeneigt) und segne uns!
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{{S|2}} Gott sei uns gnädig (erbarme sich über uns, sei uns wohlgesinnt) und segne uns!
Er lasse sein Gesicht über uns scheinen<ref>Einige Übersetzungen interpretieren: „blicke uns freundlich an“ (GNB), „May he smile on us“ („Möge er über uns lächeln“, NET). </ref>, (Sela){{par|Numeri|6|24-26}}<ref>Der Autor greift die Segensformel aus Num 6,24-26 auf, die wohl häufig im Tempelkult rezitiert wurde (Ellsworth, Opening Up Psalms, S. 110.). </ref>
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Er lasse sein Gesicht bei (auf, über) uns scheinen<ref>Einige Übersetzungen interpretieren: „blicke uns freundlich an“ (GNB), „May he smile on us“ („Möge er über uns lächeln“, NET). Es handelt sich um eine anthropomorphe Metonymie, die für Gunst und Wohlwollen steht. </ref>,{{par|Numeri|6|24-26}}<ref>Der Autor greift die aaronitische Segensformel aus Num 6,24-26 auf, die wohl häufig im Tempelkult rezitiert wurde (Ellsworth, Opening Up Psalms, S. 110.), beschränkt sich dabei aber auf die Segen fordernden Aspekte. </ref> - Sela -
{{S|3}} damit (dann) im Land (auf der Erde) dein Weg bekannt [wird],
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{{S|3}} damit (dann) auf der Erde (im Land) dein Weg bekannt [wird],
unter allen (heidnischen) Völkern (Nationen)<ref>In diesem Psalm kommen alle drei hebräischen Wörter für „Volk“ vor. Der Autor verwendet dies wohl als Stilmittel für den Ausdruck seines Verlangens, dass alle Menschen egal welcher Art Gott preisen sollen (TWOT, 1069a {{Hebr}}לְֹם{{Hebr ende}}). Die drei Wörter sind {{Hebr}}עַמִּים{{Hebr ende}} und {{Hebr}}לְאֻ֫מִּים{{Hebr ende}}, die beide einfach „Völker“ bedeuten, und {{Hebr}}גּוֹיִם{{Hebr ende}}, das im Plural immer (heidnische) Völker in Abgrenzung zu Israel bezeichnet. Die REB unterscheidet etwas künstlich Völker ({{Hebr}}עַמִּים{{Hebr ende}}), Völkerschaften ({{Hebr}}לְאֻ֫מִּים{{Hebr ende}}) und Nationen ({{Hebr}}גּוֹיִם{{Hebr ende}}; SLT unterscheidet stattdessen Völker, Nationen, Heidenvölker). Um deutlich zu machen, welcher Begriff wann verwendet wird, wurden in V. 3 und 5 entsprechende Klammern ergänzt. </ref> deine rettende Kraft (Hilfe, Rettung, dein Heil)<ref>D.h. „...wie du rettest.“</ref>.  
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unter allen (heidnischen) Völkern (Nationen)<ref>In diesem Psalm kommen alle drei hebräischen Wörter für „Volk“ vor. Der Autor verwendet dass wohl als Stilmittel für den Ausdruck seines Verlangens, dass alle Menschen egal welcher Art Gott preisen sollen (TWOT, 1069a {{Hebr}}לְֹם{{Hebr ende}}). Die drei Wörter sind {{Hebr}}עַמִּים{{Hebr ende}} und {{Hebr}}לְאֻ֫מִּים{{Hebr ende}} (5a.c), die beide einfach „Völker“ bedeuten, und {{Hebr}}גּוֹיִם{{Hebr ende}} (3b), das im Plural häufig (heidnische) Völker in Abgrenzung zu Israel bezeichnet. Hier sind alle wohl drei referenzidentisch. Die REB unterscheidet etwas künstlich Völker ({{Hebr}}עַמִּים{{Hebr ende}}), Völkerschaften ({{Hebr}}לְאֻ֫מִּים{{Hebr ende}}) und Nationen ({{Hebr}}גּוֹיִם{{Hebr ende}}; SLT unterscheidet stattdessen Völker, Nationen, Heidenvölker). Um deutlich zu machen, welcher Begriff wann verwendet wird, wurden in V. 3 und 5 entsprechende Klammern ergänzt. </ref> deine rettende Kraft (Hilfe, Rettung, dein Eingeifen, Heil).  
{{S|4}} Die Völker sollen (werden) dich preisen (dir danken)<ref>Jussiv. Viele Übersetzungen geben das Wort mit „danken“ wieder. Es wird im AT allerdings an keiner Stelle für zwischenmenschlichen Dank verwendet; die beste Übersetzung ist „preisen“ (TWOT). </ref>, Gott,
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{{S|4}} [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)<ref>Jussiv. Die Urbedeutung ist „(jmdn./etw.) anerkennen“, „(etw.) bekennen“. Viele Übersetzungen geben das Wort mit „danken“ wieder. Es wird im AT allerdings an keiner Stelle für zwischenmenschlichen Dank verwendet; die Bedeutung ist viel weiter. Die am häufigsten passende, hier wohl beste Übersetzung ist „preisen“ - wobei das häufig als dankbare Reaktion auf eine Tat Gottes erfolgt (THAT {{Hebr}}ידה{{Hebr ende}}, TWOT 847). </ref>, Gott,
die Völker sollen (werden) dich preisen {sie} alle!  
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[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!  
{{S|5}} Die Völker (Völkerschaften) sollen (werden) sich freuen und singen, denn du richtest (wirst richten) die Völker gerecht (mit Gerechtigkeit),
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{{S|5}} [Die] Völker (Völkerschaften) sollen (mögen, werden) sich freuen und singen,  
und die Völker (Völkerschaften) auf der Erde (im Land) führst (geleitest, regierst; wirst führen) du. (Sela)
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denn du richtest (wirst richten) [die] Völker gerecht (mit Gerechtigkeit),
{{S|6}} Die Völker sollen (werden) dich preisen<ref>Jussiv. S.a. V. 4. </ref>, Gott,
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und [die] Völker (Völkerschaften) auf der Erde (im Land) führst (geleitest, regierst; wirst führen) du. Sela  
die Völker sollen (werden) dich preisen {sie} alle!  
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{{S|6}} [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)<ref>Jussiv. S.a. V. 4. </ref>, Gott,
{{S|7}} Die Erde (das Land) gab (gibt) ihren Ertrag (ihre Frucht).
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[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!  
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{{S|7}} [Das] Land ([die] Erde) hat (gibt) seinen Ertrag (ihre Frucht) gegeben.
 
Gott, unser Gott, segne uns (segnet uns; wird, möge uns segnen)!<ref>Manche Übersetzungen setzen die beiden Aussagen bewusst in Beziehung, etwa: „Die Erde gab ihren Ertrag. Gott, unser Gott, segnet uns.“ (so GNB, NASB, HCSB). Die NRSV übersetzt V. 7 ganz vergangen („gab Ertrag/hat gesegnet“) und die wiederholte Segensaufforderung in V. 8a als „May God continue to bless us” („Möge Gott uns weiterhin segnen“; TNIV ähnlich). </ref>  
 
Gott, unser Gott, segne uns (segnet uns; wird, möge uns segnen)!<ref>Manche Übersetzungen setzen die beiden Aussagen bewusst in Beziehung, etwa: „Die Erde gab ihren Ertrag. Gott, unser Gott, segnet uns.“ (so GNB, NASB, HCSB). Die NRSV übersetzt V. 7 ganz vergangen („gab Ertrag/hat gesegnet“) und die wiederholte Segensaufforderung in V. 8a als „May God continue to bless us” („Möge Gott uns weiterhin segnen“; TNIV ähnlich). </ref>  
{{S|8}} Gott segne uns (möge, wird uns segnen)!
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{{S|8}} Gott segne uns (möge, wird uns segnen, segnet uns),
{und} Alle Enden der Erde sollen (mögen, werden) ihn fürchten (dann (und) werden ihn alle Enden der Erde fürchten)<ref>Je nach dem, wie stark konsekutiv das Waw gedeutet wird, kann das zweite modale Imperfekt als Folge des ersten gesehen werden (so bei TNIV, NET). Es scheint allerdings natürlicher, hier zwei auf einander folgende Befehle zu sehen, weil zwischen beiden Aufforderungen keine offensichtliche Kausalität besteht. </ref>!
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und alle Enden der Erde (die ganze Welt) sollen (mögen, werden) ihn fürchten (dann (und) werden ihn alle Enden der Erde fürchten)<ref>Je nach dem, wie stark konsekutiv das Waw gedeutet wird, kann das zweite modale Imperfekt als Folge des ersten gesehen werden (so bei TNIV, NET). Es scheint allerdings natürlicher, hier zwei auf einander folgende Befehle zu sehen, weil zwischen beiden Aufforderungen keine offensichtliche Kausalität besteht. </ref>!
 
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Version vom 26. März 2011, 14:32 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 67)

1 Für den obersten Musiker (Chorleiter, Dirigenten, Aufseher, vorzusingen)a. Mit Saiteninstrumenten (fröhlicher Musik, Zupfinstrumenten)b. Ein Psalm. Ein Lied.

2 Gott sei uns gnädig (erbarme sich über uns, sei uns wohlgesinnt) und segne uns!
Er lasse sein Gesicht bei (auf, über) uns scheinenc,d - Sela -
3 damit (dann) auf der Erde (im Land) dein Weg bekannt [wird],
unter allen (heidnischen) Völkern (Nationen)e deine rettende Kraft (Hilfe, Rettung, dein Eingeifen, Heil).
4 [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)f, Gott,
[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!
5 [Die] Völker (Völkerschaften) sollen (mögen, werden) sich freuen und singen,
denn du richtest (wirst richten) [die] Völker gerecht (mit Gerechtigkeit),
und [die] Völker (Völkerschaften) auf der Erde (im Land) führst (geleitest, regierst; wirst führen) du. Sela
6 [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)g, Gott,
[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!
7 [Das] Land ([die] Erde) hat (gibt) seinen Ertrag (ihre Frucht) gegeben.
Gott, unser Gott, segne uns (segnet uns; wird, möge uns segnen)!h
8 Gott segne uns (möge, wird uns segnen, segnet uns),
und alle Enden der Erde (die ganze Welt) sollen (mögen, werden) ihn fürchten (dann (und) werden ihn alle Enden der Erde fürchten)i!

Anmerkungen

aManche Übersetzungen verstehen dieses Wort als Anweisung, den Psalm vorzusingen (LUT, Menge). (Zurück zu v.1)
bDas Wort heißt etwa „fröhliche (in anderen Kontexten: spottende) Musik, die auf zu zupfenden Saiteninstrumenten gespielt wird“, bezeichnet in Psalmentiteln aber die Instrumente an sich (BDB, TWOT, DBLH). (Zurück zu v.1)
cEinige Übersetzungen interpretieren: „blicke uns freundlich an“ (GNB), „May he smile on us“ („Möge er über uns lächeln“, NET). Es handelt sich um eine anthropomorphe Metonymie, die für Gunst und Wohlwollen steht. (Zurück zu v.2)
dDer Autor greift die aaronitische Segensformel aus Num 6,24-26 auf, die wohl häufig im Tempelkult rezitiert wurde (Ellsworth, Opening Up Psalms, S. 110.), beschränkt sich dabei aber auf die Segen fordernden Aspekte. (Zurück zu v.2)
eIn diesem Psalm kommen alle drei hebräischen Wörter für „Volk“ vor. Der Autor verwendet dass wohl als Stilmittel für den Ausdruck seines Verlangens, dass alle Menschen egal welcher Art Gott preisen sollen (TWOT, 1069a לְֹם). Die drei Wörter sind עַמִּים und לְאֻ֫מִּים (5a.c), die beide einfach „Völker“ bedeuten, und גּוֹיִם (3b), das im Plural häufig (heidnische) Völker in Abgrenzung zu Israel bezeichnet. Hier sind alle wohl drei referenzidentisch. Die REB unterscheidet etwas künstlich Völker (עַמִּים), Völkerschaften (לְאֻ֫מִּים) und Nationen (גּוֹיִם; SLT unterscheidet stattdessen Völker, Nationen, Heidenvölker). Um deutlich zu machen, welcher Begriff wann verwendet wird, wurden in V. 3 und 5 entsprechende Klammern ergänzt. (Zurück zu v.3)
fJussiv. Die Urbedeutung ist „(jmdn./etw.) anerkennen“, „(etw.) bekennen“. Viele Übersetzungen geben das Wort mit „danken“ wieder. Es wird im AT allerdings an keiner Stelle für zwischenmenschlichen Dank verwendet; die Bedeutung ist viel weiter. Die am häufigsten passende, hier wohl beste Übersetzung ist „preisen“ - wobei das häufig als dankbare Reaktion auf eine Tat Gottes erfolgt (THAT ידה, TWOT 847). (Zurück zu v.4)
gJussiv. S.a. V. 4. (Zurück zu v.6)
hManche Übersetzungen setzen die beiden Aussagen bewusst in Beziehung, etwa: „Die Erde gab ihren Ertrag. Gott, unser Gott, segnet uns.“ (so GNB, NASB, HCSB). Die NRSV übersetzt V. 7 ganz vergangen („gab Ertrag/hat gesegnet“) und die wiederholte Segensaufforderung in V. 8a als „May God continue to bless us” („Möge Gott uns weiterhin segnen“; TNIV ähnlich). (Zurück zu v.7)
iJe nach dem, wie stark konsekutiv das Waw gedeutet wird, kann das zweite modale Imperfekt als Folge des ersten gesehen werden (so bei TNIV, NET). Es scheint allerdings natürlicher, hier zwei auf einander folgende Befehle zu sehen, weil zwischen beiden Aufforderungen keine offensichtliche Kausalität besteht. (Zurück zu v.8)